Als ich vor 2 ½ Jahren von Grandville nach San Francisco zog, ahnte ich nicht, wie sehr sich mein Leben ändern würde. Auch ahnte ich nicht, dass mich meine Vergangenheit nach und nach einholen würde.........
Eine Liebesgeschichte zwischen 2 Musikern...
Eine Woche ist nun seit dem Konzert in Miami vergangen. Einer Woche die nicht hätte beschissener laufen können. Natürlich geht es mir nicht besser. Warum auch. Es ist sogar eher schlimmer geworden. Sich täglich mehrmals übergeben zu müssen schlaucht ziemlich. Colin drängt mich komischerweise nicht mehr damit zum Arzt zu gehen, stattdessen hab ich den Eindruck, dass er mich ständig beobachtet. Hm, wer weiß, vielleicht bilde ich mir das auch nur ein. Seit dem Doris mich gefragt hat, ob ich schwanger sein könnte, lässt mich diese Frage nicht mehr los. Auch wenn ich mir ziemlich sicher bin, dass das nicht sein kann, habe ich mir vor drei Tagen einen Schwangerschaftstest gekauft. Allerdings traue ich mich nicht, ihn zu machen, weshalb ich ihn seit drei Tagen, in meiner Handtasche spazieren trage.
(13.03.2020)
Von fieser Übelkeit geplagt, liege ich mal wieder wach im Bett. In einer Stunde klingelt der Wecker. Also wird das wieder so ein Tag für die Tonne. Als die Übelkeit zunimmt, beschließe ich aufzustehen, dann muss ich wenigstens nicht wieder rennen. Ich schleiche aus dem Schlafzimmer, mache einen kleinen zwischen Stopp bei meiner Handtasche und gehe ins Bad. Ich verriegel die Tür, lehne mich gegen diese und sehe diesen blöden Test an. Doch, ehe ich ihn auspacken kann, hat mein Magen entschieden, dass ich mir mein Essen doch noch mal durch den Kopf gehen lassen sollte. Ich hab so langsam echt kein Bock mehr. Ich kann mir echt was schöneres am Morgen vorstellen. Als sich mein Magen wieder beruhigt hat, spüle ich mir den Mund aus und öffne den Test. Weiter vor mich hin schieben, bringt auch nichts. Ich muss endlich wissen, was los ist. Ich mache also den Test, lege ihn anschließend aufs Waschbecken und kaue nervös auf meiner Lippe rum. Okay, jetzt 3 Minuten warten. Geduld ist definitiv etwas, was ich nicht habe. Kurzerhand beschließe ich duschen zugehen. Ich ziehe mich aus, steige in die Kabine und lasse das heiße Wasser auf meinen Körper prasseln. Hach tut das gut. Für einen kurzen Moment kann ich alles Sorgen vergessen und mich einfach entspannen. Als ich soweit fertig bin, verlasse ich die Duschkabine, binde mir Handtücher um und setze mich auf den Toilettendeckel. Ich fahre mir ein Mal nervös durch die nassen Haare, dann greife ich ohne hinzusehen nach dem Test. Ich schließe die Augen, atme ein paar mal tief ein und aus, dann öffne ich sie wieder. Mein Hände zittern und mein Herz rast, als ich mir das Ergebnis ansehe. Scheiße!!!! Geschockt lasse ich den Test fallen und breche in Tränen aus. Das kann doch gar nicht sein. Das.....Aber......Scheiße, was mach ich den jetzt? Ich knie mich auf den Boden und greife erneut nach dem Test. Durch einen Tränenschleier lese ich das Wort immer und immer wieder >Schwanger<.
Plötzlich klopft Colin an die Badtür. Verdammt! Nicht jetzt, ich kann ihm das jetzt nicht sagen. Colin „Kätzchen? Ich müsste mal." Ria „kleinen Moment" Ich wische mir die Tränen aus dem Gesicht, greife nach meiner Schlafkleidung und verstecke den Test dazwischen. Dann öffne ich die Tür. Colin sieht mich besorgt an. Colin „was ist los?" Ria „nichts." Ich kann ihm ansehen, dass er mir nicht glaubt. Colin „du hast doch geweint......Sag mir was los ist." Ria „Es ist nur mein Magen, wie die letzten Tage auch schon......Sonst ist alles gut." Colin mustert einen Moment mein Gesicht. Bevor er etwas sagen kann, füge ich noch hinzu „Keine Sorge, ich werde diesbezüglich einen Arzt aufsuchen. Versprochen." Ich merke, wie mir erneut die Tränen kommen. Ehe ich wieder anfange zu weinen, dränge ich mich an Colin vorbei und gehe ins Schlafzimmer. Meine Schlafsachen lege ich, zerknüllt wie sie sind, aufs Bett, dann stelle ich mich vor den Kleiderschrank. Immer wieder wische ich mir die Tränen weg. Ich weiß noch nicht mal genau, warum ich weine. Als ich meine Kleidung komplett habe, ziehe ich mich an und betrachte mich anschließend im Spiegel.
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