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Negans Männer nahmen die anderen Männer fest. Negan und ich blieben weiter vor Simon stehen. "Hast du vergessen, was sie dir am ersten Tag gesagt hat?! Sie wollte dich töten und wenn du so weitermachst, wird sie es auch noch schaffen!", versuchte Simon sich rauszureden. Ich sah kurz zu Negan und grinste weiter. "Der erste Eindruck ist eben entscheidend, Wichser.", platzte es nur so aus mir heraus.

"Ich wollte sie für dich beseitigen! Sie beeinflusst dich! Du darfst nicht weich werden! Was wirft das denn für ein Licht auf die Saviors?" Negan lachte und ich hockte mich zu ihm runter. "An deiner Stelle, wäre ich jetzt ganz still. Dein Leben gehört mir!" Augenblicklich wurde er gepackt und zu den Trucks geschleppt. Ich atmete erleichtert auf.

"Du warst leichtsinnig.", sagte er mit einem amüsierten Unterton. "Lass mir doch meinen Spaß." "Wie geht's dir?", fragte er nun etwas ernster. Ich atmete nochmals tief durch. "Gut. Lass uns gehen." Ich wollte los, doch er nahm meine Hand. "Erzähl es mir." "Nicht jetzt.", ich versuchte meine Hand aus seiner zu lösen aber er ließ es nicht zu.

"Negan." Er zog mich zu sich und unsere Blicke trafen sich. Ich schluckte. "Du bist so stark, so anders. Was hat dich vorhin so aus der Bahn geworfen?", fragte er nachdenklich. Ich wusste nicht, was ich antworten sollte und langsam setzte mir die Kälte und Nässe zu. "Ich erzähl es dir, sobald ich trockene Klamotten trage."

Er seufzte, ließ mich los und zusammen verließen wir den Wald. In einem separatem Truck fuhren wir zurück. Wir redeten nicht. Naja, so stark wie ich zitterte, hätte ich mich auch nur schwer unterhalten können. Auf einmal hielt er an, obwohl wir noch nicht da waren. Als ich zu ihm schaute, hielt er mir seine Jacke hin. "Ist schon gut." "Bitte, nimm sie einfach.", und ohne nochmal zu widersprechen, nahm ich sie und zog sie an. Sie roch intensiv nach ihn und für einen kurzen Moment verlor ich mich in seinem Geruch.

Als wir wieder im Sanctuary waren, geleitete Negan mich auf sein Zimmer und ließ mich dann allein. Er sagte, er müsse sich um die Verräter kümmern. Aber vorher hatte er mir versprochen, dass ich die Gewalt über Simon hatte, was mir mehr gefiel, als es sollte. Ich hatte mich gerade frisch gemacht und mich neu angezogen, als Negan zurückkam.

Mit einem sanften Lächeln schaute er zu mir und bestaunte sichtlich, wie gut mir seine Jacke stand. "Alles okay?", fragte ich ihn und er fasste sich über die Stirn. "Ja.", antwortete er knapp und setzte sich auf die Couch. Irgendwas stimmte nicht, aber ich wollte erstmal nicht genauer darauf eingehen. Er forderte mich auf, mich zu ihm zu setzten und das tat ich.

Etwas angespannt bewahrte ich meine Haltung und wartete. Nach kurzem Schweigen fing er an. "Also? Erzähl es mir." Ich atmete tief durch. "Meine Eltern wurden ermordet, weil mein Vater zu viele Feinde in seinem Business hatte und ich habe es nur knapp überlebt. Ich wurde in eine Pflegefamilie gesteckt, die nicht sonderlich gut zu mir war aber als ich alt genug war, verließ ich sie über Nacht und ging zur Armee." Er schaute mich an aber schien nicht überrascht. "Was?", fragte ich ihn. "Ich hatte schon mit sowas gerechnet. Du bist konditioniert, taktisch und strategisch perfekt und tödlich." Ich schmunzelte und sprach dann weiter.

"Ich bekam dann die Chance für eine ganz, nun ja, spezielle Ausbildung und als ich fertig war, verließ ich die Armee. Ich sollte zum Geheimdienst aber ich hatte andere Pläne.", ich stand auf und unterdrückte den Schmerz in meiner Brust.

Ich öffnete die Balkontür und stellte mich ins Freie. Negan folgte mir. "Ich habe sie alle getötet. Alle. Jeden, der auch nur damit zutun hatte oder Bescheid wusste." Ich spürte wie sich langsam zwei starke Hände um meine Taille legten. "Konnte ich mir denken." Ich drehte meine Kopf leicht zu ihm. "Aber was ist mit dir? Was warst du hiervor?", daraufhin vernahm ich nur ein leichtes, raues Lachen, was mir eine Gänsehaut verpasste. "Sportlehrer."

King & Queen || TWD NeganWo Geschichten leben. Entdecke jetzt