"Warum fahren wir nicht zurück zur Basis?", fragte Reney, als wir auf dem Weg zurück einen Umweg nahmen und in einem Fluss unsere Spuren verwischten. "Der Mann, mit dem ich vorhin geredet habe, ist ein brillanter Fährtenleser und bis jetzt wussten sie nichts von uns. Da hab ich keine Lust, dass sie jetzt herausfinden, welche andere Bedrohung ihnen unmittelbar vor der Tür steht."
Wir fuhren eine Weile bis ich die beiden alleine zurück zur Basis schickte und einen anderen Weg nahm. Negan war irgendwo hier draußen. Ich versuchte mich in ihn hineinzuversetzen und versuchte herauszufinden, wo er vielleicht hingegangen war. Mir fiel nur ein Ort an. Der Ort, an dem alles begonnen hatte. Das Sanctuary.
Mit quietschenden Reifen machte ich mich auf den Weg dorthin. Die Sonne blitzte durch die verkohlten Fenster des heruntergekommenen Sanctuarys. Sechs Jahre waren vergangen. Anfangs war ich immer und immer wieder zurückgekommen und hatte mich an die Zeit mit ihm erinnert. Und an die Zeit, wo ich nur von hier weg wollte.
Heute wünschte ich mir nichts sehnlicher, als hier zusammen mit ihm zu stehen und alles wieder neu aufzubauen. Wir würden wieder zu unserer alten Pracht aufblühen und wir würden unsere lang geplante Rache in die Tat umsetzen.
In letzter Zeit hatte ich von Schlägen gegen Alexandria abgelassen. Alpha hielt sie genug auf Trapp und durch unser Abkommen war ich außer Gefahr. Ich würde nicht sagen, dass wir Freunde waren aber sowas wie Verbündete, wenn es hart auf hart kommen würde.
Ich stellte meinen Quad ins Dickicht und betrat langsam und vorsichtig die Ruine. An jeder Ecke blitzten Erinnerungen auf. Sein charmantes Lachen hallte förmlich durch die leeren Gänge. Ich schloss die Augen und verlor mich für eine kurze Zeit darin.
An unserem alten Zimmer angekommen, stieg ich über die kaputte Tür und schob die fast komplett abgebrannten Möbel zur Seite. Ich hauchte seinen Namen in den Wind, als ich auf dem Balkon stand und erinnerte mich an den ersten nahen Moment mit ihm. Er wollte mich küssen, doch wir wurden unterbrochen.
An diesem Tag veränderte sich meine Welt.
Doch zurück in der Realität, war alles anders. Ich war anders. Ich schaltete die Erinnerungen ab und suchte weiter. Ich rief seinen Namen unendliche Male in die kahlen Hallen und kalten Zimmer, doch nichts. Ich lockte lediglich ein paar Beißer an.
Gefrustet ließ ich mich in der großen Halle auf einem dreckigen Hocker nieder und ging mir durch die langen Haare.
"Wo verdammt bist du?"
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King & Queen || TWD Negan
Fanfic- Erster Teil - "Ein Schauspiel. Ja, das beschrieb es ganz gut. Ein verstörendes Schauspiel. Ein großer, mit einem Baseballschläger gewaffneter Mann hatte es innerhalb von Minuten geschafft, eine Familie zu zerstören. Ich wusste nicht, ob ich in di...