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"Ich bin nicht wie er. Er ist arrogant und löst alle seine Probleme nur mit seinem blöden Baseballschläger, dem er den Namen seiner Exfrau gegeben hat.", versuchte ich die Tatsache zu leugnen. "Ach und du bist nicht arrogant oder haust jedem gleich auf die Fresse? Nachdem was ich alles über dich gehört habe, kann ich mir das kaum vorstellen.", diese Antwort hatte ich nicht erwartet aber sie hatte schon recht. Irgendwie.

Sie trank einen weiteren Schluck und gab mir wieder die Flasche. "Er ist anders seitdem du da bist. Ich will damit nicht sagen, dass er die Lust am Tyrannisieren verloren hat, aber er wirkt viel stärker und auf seine eigene Art und Weise glücklicher. Und ich kenn ihn eine Weile länger als du." Ich nickte daraufhin und trank noch einen großen Schluck. "Seine Stimmungsschwankungen machen mich fertig. Glaub mir, er wird mir den Kopf abreißen, wenn wir wieder zurückfahren.", sie schaute mich verwirrt an und ich redete weiter, "Nun ja, er wollte nicht, dass ich mitfahre."

Arat lachte kurz empört. "Und du bist trotzdem mitgefahren? Na wenn du das nicht bereust, dann weiß ich auch nicht." "Ich bereue es nicht. Ich mag zwar jetzt zum Sanctuary gehören, und glaub mir, ich bin lieber hier als irgendwo anders, aber ich werde mich ihm nicht unterwerfen. Niemals."

Sie zog eine Augenbraue hoch. "Ich mag dich.", sagte sie und fing an zu lachen.
Den Rest des Abends verbrachten wir damit die Flasche auszutrinken und über verflossene Beziehungen zu reden. Bis wir wieder auf Negan kamen.

Der Alkohol machte sich langsam bemerkbar und ich hatte dieses Gefühl unglaublich vermisst. Sorgenfrei sein. "Du musst aber zugeben, dass Negan dir gefällt.", brabbelte Arat vor sich hin. "Er ist heiß." Wir kicherten wie zwei kleine Highschool-Mädchen. "Und er kann so gut küssen." "Oh, Catha." Wir lachten immer lauter. "Du hast also den Boss um den Finger gewickelt." "Psssht.", ich hielt mir einen Finger vor den Mund und sie machte mich nach.

Wir bekamen uns kaum noch ein, bis wir Besuch bekamen. Ein Fauchen und Kratzen hinter der Tür ließ uns verstummen. Ich versuchte aufzustehen aber taumelte und knallte voll gegen den Schreibtisch.

"Scheiße.", kicherte ich vor mich hin und setzte mich wieder, "Der kommt hier nicht rein. Kümmern wir uns morgen drum." Arat stimmte mir zu und es war nur eine Frage von Sekunden bis mir die Augen zufielen und ich in einen wunderschönen Traum fiel.

Am nächsten Morgen war es schon viel ruhiger auf den Straßen und Nebel legte sich über die Stadt. Arat und ich hatten unser kleines Lager längst hinter uns gelassen und zogen weiter. "Trotz alldem kann ich es nicht fassen, dass Negan uns auf so eine Selbstmordmission geschickt hat.", redete sie so leise sie konnte.

"Was meinst du damit?", fragte ich sie verwirrt, weil wir die erste Welle doch gut überstanden hatten. "Na überleg mal. Die Herde könnte jetzt schon auf dem Rückweg sein und durch den Nebel würden wir sie nicht einmal sehen." Ich musste erstmal schmunzeln und war gleichzeitig irgendwie enttäuscht.

"Pass auf. Du musst Beißer immer zuerst hören, bevor du sie siehst. Es war eine große Herde, man sollte sie ungefähr aus siebenhundertfünfzig Metern Entfernung hören können. Dann musst du auf den Wind achten. Wind trägt schwere Gerüche und bei dieser Menge von laufenden Leichen, sollte das echt kein Problem werden. Der Wind kommt von vorne und man riecht nichts, heißt die Herde ist nicht auf dem Rückweg.", ich lächelte sie an und sie blickte mich nur etwas verdutzt an.

"Du steckst voller Überraschungen. Woher weißt du so viel?", fragte sie mich jetzt neugierig. "Ich weiß nicht, was du meinst." "Woher wüsstest du, wo das Büro des Bürgermeisters war? Und dass mit dem Whiskey? Und dann kommst du auch noch mit diesem Jagdwissen um die Ecke. Was hast du vorher gemacht?", anscheinend interessierte sie das brennend.

"Ich rede nicht so gerne darüber.", ich rannte vor und stach einem umherirrenden Beißer mein Messer in den Schädel. Kurz darauf hörte ich Geräusche von einer Art Truck. Jedoch war es keiner von unseren. Ich signalisierte Arat sich in Deckung zu begeben, was sie auch tat, und als ich mich ebenfalls verstecken wollte, war es bereits zu spät um unbemerkt zu bleiben.

Arats Sicht

Ich konnte nur noch sehen, wie Catha zu den Männern in den Truck stieg und sie sie einfach mitnahmen. Negan würde mich umbringen, wenn ich ohne sie wiederkommen würde. Wieso hatte sie sich nicht gewährt? Als der Truck im Nebel verschwand, machte ich mich auf die Suche nach den anderen Teams, um ihnen zu sagen, was passiert war und um ihnen zu zeigen, was ich gefunden hatte.

King & Queen || TWD NeganWo Geschichten leben. Entdecke jetzt