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Als ich am nächsten Morgen wach wurde, schlief Negan noch tief und fest. Ich strich ihm kurz über die Brust und versuchte mich anschließend aus seinen Arm zu befreien. Unerwartet hielt er mich plötzlich stärker fest und zog mich mit dem Rücken an sich ran.
"Wo willst du hin?", raunt er mir verschlafen und gleichzeitig total sexy ans Ohr.

Gänsehaut überzog meinen Körper und das gefiel ihm sichtlich. Sein Grinsen war unvergleichlich. Ich drehte mich zu ihm um, drückte ihn auf den Rücken, stützte mich über ihn und tat so, als würde ich ihn küssen wollen. "Ich werde jetzt duschen gehen.", flüsterte ich, ging von ihm runter, schnappte mir meine Sachen und ein Oberteil von ihm und verschwand im Bad.

Als ich mich fertig angezogen hatte, sah ich noch mal in den Spiegel und betrachtete mich. Ich fühlte mich unglaublich gut und dachte zurück an gestern Abend. An ihn, seine Berührungen, was er gesagt hatte.

Ich schloss die Augen und fasste mir über den Hals. Sofort hatte ich ein Dauerlächeln im Gesicht. Ich machte die Augen wieder auf und betrachtete dann meinen Style heute. Schwarze Jeans, graues Shirt in die Hose gesteckt und schwarze Stiefel.

Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, es fehlte nur noch die Lederjacke. Ich lachte leise und verließ das Bad wieder. Als mein Blick aufs Bett fiel, musste ich lächeln. Negan schlief wie ein kleines, gefährliches Baby. Ich wollte mich gerade aufs Bett setzen, da klopfte es an der Tür.

Da Negan anscheinend wie ein Stein schlief, öffnete ich die Tür. Gary stand da und war sichtlich angespannt aber als er mich sah, verweichlichten sich seine Gesichtszüge. "Was ist los?", flüsterte ich, verließ das Zimmer und schloss leise die Tür. "Es geht um die Mission. Wieso kommst du nicht mit? Ohne dich haben wir zu wenig Leute.", fragte er nervös.

Ich konnte es nicht glauben. Negan hatte mich doch tatsächlich schon bevor ich eingewilligt hatte, aus der Mission austragen lassen. Ich verdrehte die Augen. "Entspann dich. Ich komm mit. Gib mir fünf Minuten.", sagte ich ihm und er erwiderte mir ein Nicken. Leise ging ich wieder ins Zimmer. Negan schlief immer noch, also nahm ich mir einen Zettel und schrieb ihm eine Nachricht.

'Du magst zwar mein Boss sein aber du wirst niemals über mich entscheiden. XOXO Catha'
Den Zettel legte ich auf meine Bettseite und begab mich zu den bereits abfahrbereiten Trucks.

Wir fuhren eine gefühlte Ewigkeit, bis wir hielten. "Ab hier gehen wir zu Fuß weiter. Die Sache ist ganz einfach: Wir teilen uns in Gruppen auf und durchsuchen jedes Gebäude. Das heißt jeden Dachboden, jeden Keller und jede Garage.

Die Gegend hier wird dauernd von einer Herde umrundet und ist deswegen so gut wie unberührt. Aber seid vorsichtig und vor allem seid leise. Wir werden ein paar Tage brauchen aber je schneller ihr seid, desto eher können wir wieder zurück.", weihte Gary uns in den Plan ein und wir alle waren einverstanden.

Wir waren insgesamt zwanzig Saviors und teilten uns in fünf Gruppen auf. Dann liefen wir gemeinsam los, bis wir in eine Art Kleinstadt kamen. Ab dort an sagte keiner mehr ein Wort. Mit unseren Messern erledigten wir ein paar Beißer, die die Hauptstraße entlang liefen und als Nächstes nahmen wir uns Haus für Haus und Wohnung für Wohnung vor. Wir sahen fürchterliche Dinge, die kein Mensch jemals freiwillig sehen wollen würde. Aber das Schlimmste waren all die vielen Kinderleichen.

Die Apokalypse hatte neunzig Prozent allen Lebens ausgelöscht. Während ich und mein Team alles plünderten, unterhielten wir uns auch über die Apokalypse und ob es der Wille Gottes war oder einfach nur Pech. Ich persönlich hatte früher viel über den Weltuntergang nachgedacht aber ich wäre niemals auf eine Apokalypse von lebenden Toten gekommen.

Die Zeit verging schnell und wir kamen gut voran, als ich gerade mit einer Frau namens Arat das Rathaus der Kleinstadt durchkämmte und wir draußen das Fauchen einer großen Menge von Beißern hörten. Wir schauten uns mit großen Augen an und ich überlegte. "Komm mit!", sagte ich so leise wie möglich und lief mit ihr schnell die Treppen des Gebäudes hoch.

Schnell suchten wir das Büro das Bürgermeisters und verbarrikadierten uns dort drin. "Die Beißer werden nicht bis hier hoch kommen, aber sicher ist sicher.", sagte ich zu ihr und sie nickte. Wir setzten uns auf den Boden und sagten eine Weile nichts, bis sie das Wort ergriff.

"Woher wusstest du das mit dem Zimmer hier?" "Intuition.", antwortete ich und stand auf. Jeder wichtige Typ im Büro hatte immer irgendwo eine Flasche Whiskey versteckt und prompt fand ich diese. Ich hielt sie in die Luft und grinste Arat an.

Sie grinste zurück und ich setzte mich wieder zu ihr. "Sollten wir die nicht lieber für Negan aufheben?", fragte sie, als ich dabei war, sie zu öffnen. "Was Negan nicht weiß, macht ihn nicht heiß.", grinste ich sie an und trank als Erstes einen großen Schluck draus. "Außerdem kommen wir hier heute Abend nicht mehr raus, also lass es uns doch ein bisschen lustiger gestalten.", fügte ich hinzu. Sie schmunzelte mich an, als ich ihr die Flasche hinhielt.

"Ihr seid euch ähnlicher als ich dachte.", sagte sie und ich verschluckte mich.

King & Queen || TWD NeganWo Geschichten leben. Entdecke jetzt