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Der Weg erstreckte sich länger als gewohnt und ich schaute immer wieder zurück. In meinem Herzen war es immer noch mein Zuhause.
In der Basis angekommen, kam Sharika mir entgegengelaufen. Sie hatte schon einige meiner besten Männer mobilisiert und sich um alles Wesentliche gekümmert.

"Cayetana, du blutest.", den Schmerz auf meiner Wange hatte ich gar nicht für voll genommen. "Das ist nur ein Kratzer.", ich ging in mein Zimmer und wusch mir das Gesicht. Anschließend versorgte ich die Wunde.
Als ich soweit fertig war, lief ich in den Hof zu meinen besten Soldaten.

Sie zollten mir durch eine leichte Verbeugung Respekt und warteten auf Anweisungen.
"Alpha kennt eure Gesichter, seid aber dennoch auf der Hut. Sobald mein Spion in ihren Reihe einen von euch sieht, wird er mir in den nächsten Tagen Bericht erstatten. Ihr werdet Alpha den monatlichen Bericht überbringen und wieder gehen. Vermutlich wird sie euch fragen, wieso ich diesmal nicht persönlich komme; ihr werdet ihr darauf keine Antwort geben. Dadurch wird sie erstmal abgelenkt sein, sodass mein Spion unentdeckt das Lager verlassen kann. Verstanden?"

"Ja, Cayetana!", antworteten sie gleichzeitig. Ich übergab ihnen den Bericht, den ich diesmal auf ein Blatt Papier niedergeschrieben hatte und schickte sie los.

Der Bericht war Bestandteil unseres Abkommens. Ich war dazu verpflichtet, ihr zu berichten, was in den Gemeinschaften vor sich ging und sie ließ unsere Identität dafür geheim und unterstützte uns mit Truppen, wenn wir welche brauchten. Sie und ich waren Freund und Feind gleichzeitig.

Normalerweise begab ich mich immer persönlich zu ihr und sprach mit ihr alles ab, um ihr Ego zu pushen aber jetzt wollte ich, dass sie sich ablenken ließe. Ich wusste genau, es würde funktionieren und ich wusste, dass ich Negan dadurch im Handumdrehen finden würde. Alles lief perfekt nach Plan.

Die Zeit verging und meiner Männer kehrten erst beim nächsten Sonnenaufgang zurück. Einer von ihnen berichtete mir, dass alles gut gelaufen war und ich mit meiner Vorahnung recht gehabt hatte. Besser konnte es nicht laufen. Nun musste ich also nur noch auf meinen Spion warten.

Doch zu meinem Pech musste ich eine ganze Zeit warten. Es vergingen fünf Tage, bis er vor den Tor meiner Basis stand. Impulsiv zog ich ihn hinein und fuhr ihn auch direkt an.
"Warum zum Teufel hast du so lange gebraucht?!" "Er ist einer von ihnen. Ich konnte es nicht glauben. Er hat Alpha die Treue geschworen."

Ich war sprachlos. Der Negan, den ich kannte, hätte niemals irgendjemanden die Treue geschworen. Vor allem keiner Frau. Doch mich interessierte in diesem Moment nur eins. Er war da. Er war am Leben und er war da.

King & Queen || TWD NeganWo Geschichten leben. Entdecke jetzt