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Gleiche Zeit
Cathas Sicht

Ich lief gerade runter zu den Zellen und begab mich auf die Suche nach Daryl seiner. Ich schaute überall nach aber fand sie nicht. Ich wollte gerade sauer umdrehen und zu Negan laufen, als ich Musik vernahm. Musik? In den Zellen?

Ich folgte dem Echo der sich immer wiederholenden Musik bis ich zum Ursprung kam. Ich schaltete die Musik aus und hoffte, er saß nicht drin, doch er tat es. Er saß da wie ein gebrochener Mann aber ich kannte ihn besser, hoffte ich zumindest. "Hey.", kam es mir fast heiser über die Lippen und ich kniete mich zu ihm runter.

Er schaute mich nicht mal an, sondern blickte nur starr zur Wand. "Ich hab dir was mitgebracht.", ich legte ihm einen Teller mit reichlich Essen hin und stellte eine Flasche Wasser dazu. "Wie geht es dir?", fragte ich leise. Dumme Frage. Jetzt sah er zu mir. Sein Gesicht wies zahlreiche blaue und rote Flecken auf. Ich wollte gar nicht wissen, wie sein Oberkörper unter diesem dreckigen Pullover aussah. "Tut mir leid. War eine blöde Frage."

Er schaute wieder weg. "Wir haben dich vor diesem Monster gerettet und du hast nichts Besseres zutun, als zu ihm zurückzulaufen und dich ihm offiziell zu unterstellen. Wo ist die starke, niemals zu unterwerfende Cayetana hin, die mir damals meine Eichhörnchen geklaut hat und sich dann mit mir geprügelt hat?", fragte er leer. Er war enttäuscht und das zurecht. "Hier. Und damit das klar ist, ich hab damals gewonnen.", sagte ich, um die Stimmung aufzulockern aber es brachte nichts.

"Ich seh sie nicht. Diese Frau, die hier vor mir sitzt, hat sie zerstört, genauso wie dieser kranke Typ, mit dem sie unglaublich viel Zeit verbringt." "Daryl, es tut mir leid. Alles. Was ich gesagt habe, stimmte nicht. Du bedeutest mir etwas. Du bist wie ein Bruder für mich." Auf einmal lachte er ironisch auf. "Sag mir, was du willst und dann verschwinde wieder. Ich bin doch nichts als Müll für dich."

Sofort schob ich den Teller und das Wasser beiseite und fiel ihm um den Hals. Er erwiderte die Umarmung nicht, doch das war mir erstmal egal. Ich umarmte ihn einfach und es war schön mal wieder seine Nähe zu spüren und nach einer gefühlten Ewigkeit bemerkte ich, wie sich zwei starke Arme um meinen Rücken schlangen.

Dieser Moment war unbeschreiblich und ich umarmte ihn noch fester, was keine so gute Idee gewesen war, denn jetzt umarmte er mich ebenfalls fester und ich bekam starke Schmerzen auf der Seite mit den Andenken des Bärs.

Ich zog scharf Luft ein und löste mich von ihm. "Was ist los?", fragte er mich etwas panisch. "Nichts, es ist nur-", Daryl war nicht dumm und erkannte es sofort. Er zog mir mein Oberteil hoch und betrachtete mit großen, wütenden Augen die Wunde. "War er das?", fragte er sehr aggressiv. "Nein. Das ist eine lange Geschichte. Ich war unterwegs und da war ein Bär und-", wieder unterbrach er mich. "Jetzt bist du also auch schon für ihn unterwegs. Wann heiratete ihr denn? Bin ich eingeladen?"

"Mach dich nicht lächerlich.", sagte ich böse und rückte mir mein Oberteil wieder zurecht. "Ich kenn dich doch. Wieso solltest du sonst für ihn arbeiten?" "Um mir mein Essen zu verdienen!" "Klar, und wie oft hast du schon mit ihm geschlafen?!" "Du bist ein Arschloch, Daryl.", ich stand wieder auf und blickte wütend auf ihn runter. "Scheinbar stehst du drauf." Ich hatte nicht damit gerechnet aber er stand ebenfalls auf. "Und was bist du dann, mh? Eine Verräterin? Wäre ja nicht das erste Mal! Wer war immer für dich da, auch als Rick deinen Tod wollte oder dich vollkommen verstoßen wollte? Genau, ich! Und jetzt rennst du ihm hinterher. Warum?", er drängte mich zur Wand und schlug mit den Fäusten neben meinen Kopf.

"Daryl, hör auf.", sagte ich in einem gedemütigten Ton. "Wieso soll ich aufhören? Weil du die Wahrheit nicht ertragen kannst? Du und ich hätten verschwinden sollen, so wie wir es vorhatten bis dieses Arschloch auf einmal aufkreuzte und dich mitnahm. Was ist so toll an ihm?", ich schubste ihn weg aber er ließ nicht locker.

"SAG ES MIR!", schrie er mich an. Auf einmal riss jemand die angelehnte Tür zur Zelle auf und hielt eine Waffe auf Daryl. "Das reicht jetzt! Weg von ihr!", befahl Dwight Daryl, der mir nochmal in die Augen schaute und dann Abstand nahm. Dwight nahm meine Hand, zog mich aus der Zelle und verschloss sie wieder. "Ist alles okay?", fragte er mich und ich nickte. "Was machst du überhaupt hier?" Und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen.

Er brauchte gar nichts sagen. "Er hat dich geschickt. Ich glaube es nicht. Ich dachte, er vertraut mir einmal.", ich verdrehte die Augen.

"So und jetzt lauf zu ihm und erzähl ihm alles. Er wird eh einen Grund finden mich deswegen zu hassen oder mich wegzusperren. LOS GEH!", schrie ich ihn an und er folgte mir aufs Wort. "Er wird dein Tod sein.", hörte ich es aus der Zelle kommen. Ich versuchte, es zu ignorieren und lief zum Doktor. Ein paar meiner Nähte waren gerissen.

King & Queen || TWD NeganWo Geschichten leben. Entdecke jetzt