"Ich weiß sehr wohl, dass Daryl Gefühle für mich hat.", mir war es sehr unangenehm, darüber zu reden. "Jetzt sag mir nicht, dass du mit ihm geschlafen hast.", kam es aus Negan rausgeplatzt. Ich wusste, er konnte Daryl nicht leiden aber irgendwann wäre es rausgekommen und dann würde ich wahrscheinlich auch den Rest meiner Tage in einem Zelle verbringen. "Es ist ein paar Jahre her. Wir hatten den Rest der Gruppe verloren und mussten allein klarkommen. Was angesichts der Tatsache kein Problem darstellte." Ich hörte ein wütendes Schnauben hinter mir.
"Den Rest kannst du mir ersparen.", zischte er und griff seinen Schläger. Wer war hier jetzt eifersüchtig, mh? "Nein, Negan, du musst den Rest jetzt auch hören.", ich griff seine Hand und zwang ihn, mir zu zuhören.
"Es war Winter und es war verdammt kalt draußen. Wir hatten uns in einem Gartenhäuschen verschanzt und konnten kein Feuer machen. Der einzig logische Weg war also uns gegenseitig warmzuhalten. Zuerst lagen wir nur nebeneinander, dann Arm in Arm und dann passierte es einfach. Wir kannten uns gut und waren die besten Freunde und wir schworen uns, dass das nichts an unserer Freundschaft ändern würde. So hatte ich es zumindest für mich beschlossen. Seit dem Tag war er ganz anders zu mir. Er beschützte mich weiterhin aber es stand immer eine gewisse Spannung zwischen uns. Eine Tatsache. Ich liebte ihn nicht so, wie er mich."
Und da war er wieder. Dieser Moment aus den Liebesschnulzen, wo sich beide ihre tiefen Gefühle füreinander gestanden. "Und wie steht es jetzt?", fragte Negan trocken. "Jetzt steht es nicht anders. Nur, dass er sich einen gravierenden Fehler geleistet hat, für den er bezahlen muss."
"Er wird sterben.", ich nickte. Ich musste ihm gerade zustimmen. Sein Ego brauchte das gerade. Erstaunlich, wie gut ich seine Körpersprache schon verstand.
"Aber nicht heute.", redete ich ihm ein, während ich ihm tief in die Augen sah. "Nicht heute.", wiederholte er und drückte mich im nächsten Moment gegen seinen Kleiderschrank. Ich spürte seinen heißen Atem an meinem Hals und biss mir auf die Unterlippe. Ob ich es zulassen wollte, oder nicht: Er brauchte mich gerade. Er brauchte meine Nähe. Die Sicherheit, dass ich ihm gehörte und nicht Daryl und das Gefühl von seiner nackten Haut auf meiner.
Seine Hände wanderten unter mein Oberteil und jede seiner Berührungen ließ mich mehr schwächeln. Ich legte meine Hände an sein Gesicht und zog es zu mir, um ihn in einen intensiven Kuss zu verwickeln aber dann schlug einer von Negans Männern fast die Tür ein. Wir beide seufzten gleichzeitig und er nahm seine Hände von mir.
"Vergiss nicht, wo wir stehengeblieben sind.", raunte er mir ans Ohr, zog sich ein neues Oberteil über und ging zur Tür. Er schaute nochmal zu mir und verschwand dann. Ich ging mir durch die Haare und blickte wieder durchs Zimmer. Es sah sehr verwüstet aus. Ich beschloss es ein wenig aufzuräumen.
Ich war gerade im Badezimmer, als ich die Tür zufallen hörte. Ich dachte, Negan war zurück und warf noch einen kurzen Blick in den Spiegel, bevor ich das Zimmer wieder betrat. "Was verdammt willst du denn hier?!" Eine kleine, rothaarige Frau mit schwarzem Kleid saß auf Negans Bett. "Was machst du hier?", stellte sie mir die Gegenfrage.
"Verzieh dich.", zischte ich ihr entgegen, doch sie reagierte nicht drauf. "Hörst du schlecht? Du sollst dich verpissen!" "Gott, er muss dich ja richtig lästig finden, wenn du immer so drauf bist.", sprach sie arrogant. Sie zog sich ihre High Heels aus, dann stand sie auf.
"Ich bin Negans Ehefrau. Ich hab ein Recht darauf, hier zu sein. Du nicht. Du bist ihm wahrscheinlich langsam zu langweilig geworden, sonst wäre ich nicht hier.", sie lächelte mich böse an und langsam wurde ich wütend. "Er hat dich nicht hergeschickt. Das weiß ich." "Woher weißt du das, mh?" Blind vor Wut bemerkte ich gar nicht, dass sie etwas hinter ihrem Rücken hatte.
"Ich weiß es einfach. Ich kenne ihn mittlerweile.", erwiderte ich. "Ich kenn ihn länger." Ich ballte meine Fäuste, wollte sie gerade nochmal friedlich bitten zu gehen, als ich im nächsten Moment einem Messerhieb ausweichen musste. Sie fasste sich schnell wieder und versucht zwei weitere Male mich zu treffen.
"Du scheiß Schlampe kommst einfach her und denkst, du könntest an Negans Seite das Sanctuary führen und jeden kaltblütig umbringen, der dir über den Weg läuft, nur weil du Negans Welpenschutz genießt! Das hier ist für meinen Freund, den du getötet hast!" Ich war kurz unaufmerksam und spürte auch schon den Schmerz in meiner Schulter.
Ihre Worte hatten mich getroffen und das hatte ich jetzt davon. Doch sie war schwach. Ich blutete zwar, aber das Messer steckte nicht tief. Ich sah in ihre geschockten und gleichzeitig verängstigten Augen, sie hatte wahrscheinlich noch keinem Lebenden etwas angetan. "So, das wars.", wütend schaute ich sie an, während ich mir das Messer aus der Schulter zog.
Ich verzog keine Miene, obwohl ich hätte schreien können. Sie rannte zur Tür und ich zögerte keine Sekunde. Ich warf das Messer an die Tür, beabsichtigt kurz über ihrer Hand.
Sie nahm Abstand zur Tür und schaute mich an. Sie fing an zu schreien und ging auf mich los. Ihr erster Schlag saß gut aber ich griff sie keine Sekunde später am Hals und drückte zu. Nach Luft keuchend griff sie meine Haare am Ansatz und schlug mich mit dem Kopf gegen die Wand, sodass ich sie losließ. Unklug.
Ich trat gegen die Tür und das Messer fiel zu Boden. Sie griff als Erste danach aber ich trat ihr kräftig auf die Hand. Während sie kurz mit ihrer höchstwahrscheinlich gebrochenen Hand beschäftigt war, griff ich sie und feuerte sie mit aller Kraft auf den Glastisch neben der Couch.
Sie schrie vor Schmerz und ich sah jetzt erst, dass ein großer Glassplitter oberhalb ihres Beckens aus ihr herausragte. "Du bist hier die Schlampe.", sagte ich und wischte mir das Blut vom Mund weg.
Erst jetzt öffnete sich die Tür. "Heilige Scheiße!"
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King & Queen || TWD Negan
Fanfiction- Erster Teil - "Ein Schauspiel. Ja, das beschrieb es ganz gut. Ein verstörendes Schauspiel. Ein großer, mit einem Baseballschläger gewaffneter Mann hatte es innerhalb von Minuten geschafft, eine Familie zu zerstören. Ich wusste nicht, ob ich in di...