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Negans Sicht

Wieso hatte Cayetana mich nicht eingeweiht? Es musste ihr doch komplett klar gewesen sein, dass Alpha sie loswerden wollte.
Auf einmal ging alles so schnell.

Ich lief ihr hinterher und es brach mir das Herz, sie so zu sehen. Wut kochte in ihr auf. Ihre Flamme wurde zu einem gigantischen Feuer. Mit geballten Fäusten demonstrierte sie Alpha, mit wem sie sich gerade angelegt hatte und wenn einer wusste, was sie drauf hatte, dann war das ich.

Alphas maskierte Schläger kamen hinter den nicht so kampfbereiten Whisperern vor. Sie bildeten einen Kreis um Catha, und Alpha gab den Befehl zum Töten.

Doch es hatte keiner damit gerechnet, was dann geschah.

Catha ging auf die Knie, wartete kurz und schrie sich kurz darauf die Seele aus dem Leib. "JETZT!!"
Auf einmal flogen Tausende von Kugeln von allen Seiten durch die Gegend.

Jeder, der noch nicht tot am Boden lag, suchte Deckung.
Das war mein Mädchen.
Sie kam geduckt zu mir gelaufen und zog mich hinter einen Stein. Keine Sekunde später kam eine andere Frau zu uns gelaufen.

"Sie sind weiter ostwärts in den Wald gelaufen.", war das Einzige, was sie sagte und drückte Catha ein Messer und eine Waffe in die Hand. "Setzt dem hier ein für alle Mal ein Ende. Um die anderen kümmern wir uns.", Catha schaute wieder zu mir und die andere Frau verschwand.

"Nicht wahr?", grinste sie nun mich an. "Sind das alles deine Leute?", fragte ich sie etwas erstaunt.
"Das erklär ich dir alles später.", sie lud ihre Waffe und hielt sie hoch, "Jetzt töte ich erstmal diese Bitch."

Grinsend zog ich sie hoch und drückte sie nochmal gegen den Stein. "Ich habe dich vermisst.", raunte ich ihr ans Ohr und strich über ihre Taille. "Und ich dich erst.", sie griff in meine Haare und drückte mir einen langen Kuss auf die Lippen. Danach nahm ich ihre Hand und lief mit ihr los.

Wir liefen immer weiter in den Wald rein. Nach einer Weile verstummten sogar die Geräusche der Gewehre. Wir folgten einem Trampelfahrt durchs Gras, bis Catha stehenblieb und meine Hand einmal fest drückte. Ich schaute zu ihr und mit einer Kombination aus Handzeichen deutet sie mir, dass wir uns jetzt aufteilen würden.

Ich fand nicht, dass das eine gute Idee war aber ich vertraute ihr, also ließ ich sie los und sie verschwand in eine andere Richtung. Ich folgte dem Weg weiterhin, bis ich auf eine Lichtung traf.

Und da stand sie. Alpha.

Sofort befiel mich kalte Gänsehaut bei dem Gedanken, dass Beta noch da draußen war und wahrscheinlich nur auf Cayetana wartete, doch ich musste mich konzentrieren. Langsam lief ich zu ihr. Sie schenkte mir den gleichen leeren Gesichtsausdruck wie immer.

"Sie hat sie alle getötet. Wir müssen dich in Sicherheit bringen.", spielte ich besorgt. "Beta ist zurückgegangen. Er erledigt das.", kam es monoton von ihr und langsam lief sie los. Mindestens ebenso langsam zog ich ein Messer.
"Es ist vorbei, Alpha.", sie drehte sich nichts ahnend um.

"Nein, es ist erst vorbei, wenn ich es-", weiter kam sie mit ihrem Satz nicht. Hektisch griff sie sich an den aufgeschlitzten Hals und sah mich an. "Es ist vorbei.", wiederholte ich, als sie zu Boden sank und noch ein, zwei Mal nach Luft rang.

Dann war alles still. Die monströse Anführerin der Whisperer war tot, genauso wie ihre Mitläufer. Das war alles, was ich je wollte. Mit vielleicht etwas zu viel Enthusiasmus trat ich ihr ihren scheiß Schädel ein.

Gleich würde auch Catha wieder herkommen und mir um den Hals fallen. Ich würde sie fest in die Arme schließen und sie in die Luft heben. Jetzt waren wir frei.

Mit Glücksgefühlen übersäht, drehte ich mich um und wollte wieder in den Wald laufen, um sie zu suchen, als es mich wie ein Pfeil ins Herz traf.

So schnell ich konnte lief ich zu ihr und konnte sie gerade noch halten, als sie umfiel. Ihr Kopf war voller Blut, eine Schnittwunde zierte ihre Wange, eine andere unterhalb ihres Halses, Blut floss aus ihren Mund und ein Bein war scheinbar gebrochen. Ich konnte mir nicht vorstellen, was sie gerade für Schmerzen erleiden musste.

"Wir müssen..hier weg..Beißer.", war alles, was sie sagte. Ihre Augen fielen zu. Ich zögerte keine Sekunde, nahm sie hoch und rannte los. "Mach keine Scheiße verstanden?! Verdammt!!", fluchte ich und schrie ich sie an, doch sie reagierte nicht.

Auf direktem Weg rannte ich nach Alexandria. Auch wenn das vielleicht bedeuten würde, dass ich wieder in die Zelle müsste, würde ich doch alles dafür tun, dass sie ihr helfen. Bei meinem Leben.

King & Queen || TWD NeganWo Geschichten leben. Entdecke jetzt