Cathas Sicht
Als wir zurück am Sanctuary waren, wurden wir bereits erwartet. Alle begrüßten sich freudig und erfreuten sich der Beute. "Wieso habt ihr Scheißkerle so lange gebraucht?", fragte eine tiefe, in mir Gänsehaut auslösende Stimme, auf die ich eigentlich sauer sein sollte. Ich stieg aus und als sein Blick auf mich fiel, schluckte er kurz. Die Gruppe, mit der ich unterwegs gewesen war, versammelte sich um uns. "Wir wollen Cayetana als unsere neue Außeneinsatzleiterin, Negan."
Etwas erstaunt schaute ich zu der Person, die das gesagt hatte. Ich kannte ihn nicht so gut aber er sah sehr ernst mit seiner Aussage aus. "Nein.", sagte Negan und unsere Blicke trafen sich. Er sah leicht verärgert aus. "Wieso nicht? Ich hab mehr riskiert als alle anderen und hab die Arschlöcher so gut ich konnte durch die Mission gebracht. Es war einzig und allein deine Schuld, dass so viele dabei gestorben sind!", sagte ich ihm ins Gesicht ohne zu blinzeln.
"Und bei allem Respekt Negan, du weißt nicht was-", er unterbrach Arat, indem er seinen Baseballschläger erhobt, ausholte und auf sie zielte. Sie kniff die Augen zusammen und wartete auf den Schlag, der glücklicherweise nicht kam.
"Ihr werdet jetzt die Vorräte und Waffen ins Lager bringen! Habt ihr mich verstanden?!", sprach er aggressiv. Im Chor erklang ein "Ja, Negan." und sie machten sich an die Arbeit. Während sie dabei waren, stellte ich mich mit Negan in den Schatten eines Trucks. "Gib mir den Posten.", forderte ich. Auf einmal griff er mich am Kinn und sah mir bedrohlich in die Augen.
"Nenn mir einen guten Grund, warum ich dir nicht sofort den Schädel einschlagen sollte!" "Weil du ohne mich niemals die Koordinaten eines großen Waffenlagers bekommen würdest.", ich versuchte ihn genauso bedrohlich anzusehen aber irgendwie gelang es mir nicht. "Du wolltest nicht, dass ich mit auf die Mission gehe, weil du wusstest, wie gefährlich sie ist. Hättest du mir die Planung überlassen, hätten wir das viel besser hingekriegt!"
"Es ist genau so gelaufen, wie es laufen sollte! Ich habe mir die Leute ausgesucht, die mitfahren, weil ich einige von ihnen loswerden wollte." Ich konnte nicht glauben, was er da gerade gesagt hatte. "Dann hast du also auch von der Gang gewusst, die in diesem Gebiet auf Patrouille geht?!" "Ja!", er ging sich durch die Haare als ich ihm ein Grinsen entgegnete.
"Herzlichen Glückwunsch, Negan. Du bist das größte Arschloch, das mir je begegnet ist. Ach und diese Gang ist jetzt tot, genauso wie ihr scheiß Maskottchen." Erst jetzt warf er einen genaueren Blick auf meine Wunden unter den zerfetzten Stellen meiner Kleidung. "Scheiße, ich konnte doch nicht ahnen dass-", ich unterbrach ihn. "Was konntest du nicht ahnen?! Dass sie ausgerechnet mich finden und mitnehmen? Dass sie mich in ihrer kleinen Arena einem scheiß Bär vor die Nase setzen?! Ohne, dass ich es überlebe?!", ich wurde mächtig sauer und mir lief eine heiße Träne übers Gesicht.
Er legte seine Hand an einen Kratzer in meinem Gesicht und strich vorsichtig drüber aber ich schlug sie weg.
"Scheiße, der Bär frisst Beißer. Er hätte mich nur leicht beißen müssen und ich wäre jetzt auch so ein hirnloser Idiot. Du hättest mich nie wieder gesehen." "Cayetana, ich-" "Spars dir.", ich schlug seine Hand nochmal weg, lief ins Sanctuary hinein und auf mein Zimmer.
Ich zog mir die kaputten Klamotten aus, setzte mich aufs Bett und löste die mit Klebeband befestigten Stofffetzen von meine Wunden. Schmerzhaft zog ich Luft ein. Es hatte sich etwas entzündet. Ich drückte den Stoff wieder rauf und ging ins Bad, wo ich die Wunden mit sauberen Wasser ausspülte.
Ich presste die Lippen stark aufeinander und hin und wieder schrie ich kurz auf und fluchte.
Ich hörte ein Klopfen an der Tür. "Verpiss dich!", schrie ich zurück. Wieder klopfte es. "Zwing mich nicht zur Tür zu kommen!" Wieder klopfte es. "ICH SAGTE, VERPISS DICH!" Wieder klopfte es. Wütend stampfte ich zur Tür und riss sie auf. "WAS WILLST-, oh.", ich verstummte. Doktor Carson stand vor mir. "Darf ich?", fragte er freundlich.Ich nickte und ließ ihn rein. Es war mir unglaublich peinlich. Ich legte mich nach seiner Anweisung auf mein Bett und er versorgte meine Wunden. Es brannte höllisch und ich krallte mich richtig in meine Decke.
"Das geht vorbei.", meinte er ruhig, als er anfing zu nähen. "Sie sind unglaublich lustig.", antwortete ich sarkastisch. "Das meinte ich nicht.", sagte er ruhig und schaute zu mir hoch. Ich atmete tief durch. "Es wird nie vorbeigehen. Er ist und bleibt Negan." Ich drehte meinen Kopf zur Seite und hoffte, so das Gespräch zu beenden. "Nun ja, er war es, der mich geschickt hat." "Na toll.", ich verdrehte die Augen und der Doc arbeitete weiter.
"Es wäre besser, wenn du die nächste Woche liegen bleibst und dich nicht so viel bewegst.", sagte er als er fertig war. Ich zog mir wieder neue Klamotten an. "Und was wenn nicht? Was wenn ich wieder weg will?" "Dann werden die Nähte reißen und ich werde von vorne beginnen müssen.", bei dem Gedanken schauderte ich.
"Na schön. Eine Woche und nicht länger. Danke.", brachte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen raus und verabschiedete den Doktor.

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King & Queen || TWD Negan
Fanfic- Erster Teil - "Ein Schauspiel. Ja, das beschrieb es ganz gut. Ein verstörendes Schauspiel. Ein großer, mit einem Baseballschläger gewaffneter Mann hatte es innerhalb von Minuten geschafft, eine Familie zu zerstören. Ich wusste nicht, ob ich in di...