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Beißer kamen von allen Seiten, die Leute rannten schreiend um ihr Leben, Schüsse ertöten überall. Das perfekte Chaos.
Ich fasste mir an den Kopf und als ich mir meine Hand ansah, sah ich Blut. Ich fluchte in mich hinein und lief zurück auf mein Zimmer. In der letzten Zeit hatte ich einige Waffen dort gebunkert. Schließlich konnte man nie vorsichtig genug sein.

Ich bewaffnete mich entsprechend, riss alle meine Karten und Pläne von der Wand und packte sie in einen Rucksack. Mit Waffen und dem Rucksack ausgestattet, kletterte aus dem Fenster und sprang auf den Balkon eine Etage tiefer. Schon befand ich mich im Zimmer von Dwight, der mich ansah, als wäre ich ein Alien.

"Was stehst du da so rum?! Komm mit!" Erst jetzt nahm ich Sherry wahr. Ich verdrehte die Augen. "Feiglinge!" Ich öffnete die verschlossene Tür und stand plötzlich vor Aaron. Er zielte sofort mit der Waffe auf mich. Ich legte den Kopf schief und erinnerte mich daran, als ich ihn das letzte Mal fertiggemacht hatte.

"Keine Bewegung und Hände über den Kopf!", versuchte er ernst rüberzubringen aber anhand seiner Atmung und der unruhigen Hand erkannte ich, was für eine Angst er hatte. Angst vor mir.
"Wahnsinn, du klingst fast genauso wie er.", schmunzelte ich und trat ihm die Waffe so schnell aus der Hand, dass er gar nicht reagieren konnte.

Ich hingegen hielt nun zwei Waffe auf ihn. "Sei schön brav, ja?" Schon kniete er nieder und hielt sich die Hände über den Kopf. "Wir wollen nur ihn.", versuchte er sich selbst zu retten, aber ich durchschaute ihn. "Aber keiner würde meckern, wenn einer von euch Arschlöchern mit mir ankommt.", ich schlug ihm den Griff meiner Waffe an den Hinterkopf und er ging bewusstlos zu Boden.

Nun nahm ich mein Walkie-Talkie zur Hand. "Kann mich jemand hören? Hier ist Cayetana. Weiß jemand wo Negan steckt?", während ich redete, lief ich zurück zum Zellentrakt. "Negativ.", bekam ich nur als Antwort. In meiner Wut schmiss ich es gegen die nächste Wand und lief weiter. Als ich immer näher kam, vernahm ich Stimmen. Stimmen, die ich hasste.

Rick war frei, Daryl auch. Ich lehnte mich an eine Wand und schlich an ihr den Gang weiter entlang. Ich schaute langsam und vorsichtig um die Ecke und sah sie. Michonne und Rick in eine innige Umarmung vertieft. Daryl stand blöd daneben, was mich schmunzeln ließ. Dann kam mir aber ein schlimmer Gedanke. Wenn Negan nicht hier war, wo war er dann?

Ich zog mich langsam und still zurück. Gegen die drei kam ich gerade so nicht an. Vor allem nicht jetzt, wo sie bewaffnet waren.

Noch eine Explosion, wieder Schreie, noch mehr Schüsse. Das alles würde kein gutes Ende nehmen. Ich suchte nach meinen Leuten. Nach irgendjemanden. Aber ich fand keinen. Nur Tote, die langsam zurückkamen.
Auf einmal kam mir Arat entgegengehumpelt. Sie hatte schwere Schussverletzungen an den Armen und auf Bauchhöhe. "Nein.", war das einzige, was mir einfiel. Ich kam ihr entgegen und hielt sie. Sie hustete Blut.

"Los. Verschwinde von hier!" "Ich bring dich zum Doc." Sie lachte. "Du sollst verschwinden. Such Negan. Er ist..er ist-", sie hustete immer doller. Ich setzte mich mit ihr hin und hielt sie im Arm. "Er ist was? Wo ist er?" "Er ist draußen. Circa zwanzig Meilen westlich. Finde ihn und erzähl ihm, was passiert ist.", dann hustete sie nochmal und schließlich verließ sie ihre Kraft. Mir lief eine Träne über die Wange und ich legte meine Stirn an ihre. "Ich werde ihn finden.", sagte ich und stach ihr mein Messer in den Kopf.

Ich hatte gerade meine einzige Freundin verloren.

Meine Wut kochte immer mehr. Ich lief zur Krankenstation, doch sie lag bereits in Schutt und Asche. So wie das gesamte Sanctuary.
Verfolgt von Beißern schlich ich mich so gut ich konnte nach draußen. Ohne Aufsehen zu erregen, schaffte ich es nach draußen. Und dann rannte ich.

Ich rannte zu einem Truck, setzte mich rein und suchte den Schlüssel. Gerade als ich mich umdrehen wollte und hinten suchen wollte, drückte mir jemand seine Hände auf den Mund und drückte somit meinen Kopf gegen die Lehne.
"Pssht, Cayetana. Wenn du den Motor startest, geht der ganze Truck in die Lust.", ich erkannte seine Stimme und zog langsam ein Messer aus meiner Tasche.

King & Queen || TWD NeganWo Geschichten leben. Entdecke jetzt