Kapitel 38

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Sicht: Jim Dawson

3 Stunden zuvor

Peng! Die Tür flog auf. „Lee? Bist du das?“, fragte ich, doch zu mehr kam ich nicht, denn im nächsten Moment stürmten drei Bobbys der Metropolitan  auf mich zu und schlugen auf mich ein, bis ich hilflos am Boden lag.

„Verdammt“, fluchte ich, als sie immer weiter auf mich eintraten, bis ich Blut hustete und keine Luft mehr bekam. „Hört auf“, ging eine tiefe, befehlsgewohnte Stimme dazwischen. „Wir brauchen den Mistkerl lebend.“

Ich starrte kraftlos zu ihm hoch und konnte schemenhaft den Umriss eines kräftigen Mannes erkennen, der mir bekannt vorkam. „Er ist es, den ich bei der Leiche gesehen habe.“

Langsam dämmerte mir, dass das mein Verfolger von letzter Woche sein musste. „Er wird sowieso nicht mehr lang leben und sein kleiner Freund auch nicht, wenn ich ihn erst zwischen die Finger bekomme.“ „Welcher Freund?“, presste ich hervor und spuckte Blut aus.

„Leander Sandrian natürlich. Er hat dir Unterschlupf gewährt, dir vielleicht sogar geholfen, den Mann umzubringen. Was weiß ich, was in euren kranken Köpfen vorgeht.“

Lee! Nein, das durfte nicht passieren. Er durfte da nicht mit rein gezogen werden. „Hören Sie, ich habe keine Ahnung, wovon Sie da eigentlich reden, aber Leander ist ein anständiger Kerl.“

Der Mann lachte rau. „Dann kann er uns das ja selbst sagen. Wo ist er denn, hm?“ Ich schwieg und fing mir einen Tritt in die Magengrube ein.

„Antworte, Schwein!“ „Er ist nicht da. Keine Ahnung, wo er hin ist“, keuchte ich, während ich mich schmerzverzehrt krümmte. „Hat er dich zurück gelassen? Abgehauen?“ Ich schaffte es, den Kopf zu schütteln.

„Ich weiß ja gar nicht, weshalb ich hier so behandelt werde.“ Er lachte. „Erinnerst du dich an Harrison?“ „Wer ist Harrison?“

Natürlich wusste ich, wer Harrison war, aber das musste ich ihm ja nicht unter die Nase reiben. Er war ein Freund gewesen und jetzt war er tot. Aber ich war nicht sein Mörder.

„Spiel keine Spielchen mit mir. Ich habe dich bei seiner Leiche gesehen.“ „Und wenn schon. Das beweist gar nichts.“

Beim nächsten Tritt fühlte ich, wie mindestens eine meiner Rippen brach. „Nicht so frech, Freundchen.“ „Hören Sie, ehrlich Mann. Ich habe nichts mit Harrisons Tod zu tun. Er war ein Freund.“

„Ah, wir kennen ihn also doch.“ Der Mann klang spöttisch und meine Hoffnung sank und schlug in Angst um. Das konnte meinen Tod bedeuten und wenn ich nicht schwieg, auch Leanders.

Im nächsten Moment wurde ich hochgerissen und zur Tür gestoßen. Ich hörte nur noch, wie der Anführer einem seiner Untergebenen zuraunte: „Sorgen Sie dafür, dass der andere gefunden wird. Ich will ihn hier haben. Schicken Sie Nachricht an alle Städte raus, vor allem die mit Häfen oder Eisenbahnverbindungen. Er wird versuchen, zu entkommen.“

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