Part 18

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Justins Sicht:

Plötzlich klingelte mein Telefon und wir schreckten auseinander. Ich stöhnte genervt und schaute kurz aufs Display. „Wir sehen uns“, hauchte ich und küsste ihre Wange. „Ja“, sagte sie lächelnd. Fröhlich ging ich nach Hause, aber aus irgendeinem Grund konnte ich nicht schlafen. Ich lag einfach nur wach da, und beobachtete den Nachthimmel von meinem Bett aus. ‚War ein unglaublich toller Abend’, schrieb Tiffany und ich musste ungewollt lächeln. ‚Finde ich auch’, sendete ich ihr zurück und ergänzte einen zusätzlichen Smiley ‚;)’. Zum ersten Mal war ich wieder richtig glücklich seit Miley nicht mehr bei mir war. Vermutlich weil Tiffany mich so sehr an sie erinnerte. Ich hatte immer das Gefühl ich wäre bei meinem Mädchen, wenn sie in meiner Nähe war. ‚Vermisse dich hier, kann nicht schlafen’, schrieb sie. ‚Geht mir genauso...’, schrieb ich. Ich beschloss zu ihr zu fahren. Schnell zog ich mir ein Oberteil über und parkte in der Nähe von ihrem Haus. ‚Sehe dein Fenster’, schrie ich ihr und kurze Zeit später schaute ihr Kopf raus. Ich kletterte rein, wie ich es schon viel zu oft gemacht hatte und sie schlug mich erstmal auf den Arm. „Du bist verrückt“, sagte sie und ich zog sie an mich. „Ja, vielleicht ein bisschen“, stimmte ich ihr zu. Ihre Lippen waren kaum ein Stück von meinen entfernt. Ich leckte mir über die Lippen und küsste sie einfach. Ihre Arme schlungen sich um meinen Hals und ich zog sie noch näher an mich. Erst als ich kaum noch Luft bekam löste ich mich von ihr. „Müde?“, fragte ich als sie gähnte. „Ja, bleibst du hier?“, fragte sie. Ich nickte und legte mich in ihr Bett. Ich zog ihren Körper an mich und schlief irgendwann ein.

Sechs Monate nach dem Tot des Kindes

Mileys Sicht:

Ich packte meine Sachen und machte mich auf den Weg. Ich hatte mich entschieden. Ich vermisste ihn einfach viel zu sehr, um ihn noch länger warten zu lassen. Ich konnte nicht mehr ohne ihn. Nun stand ich hier, vor seiner Tür. Meine Hände waren schwitzig und fast mein ganzer Körper zitterte. Ich konnte mich überwinden und klingelte an der Tür. „Mach bitte mal auf“, schrie Bruce von drinnen, was mich leicht lächeln ließ. „Hey“, sagte eine Mädchenstimme. Ich sah sie an und musste feststellen, das ich sie nicht kannte. „Ist Justin da?“, fragte ich freundlich. „Ähh Ja“, antwortete sie verwirrt. „Schatz, kommst du mal“, sagte sie und Justin kam wenig später an die Tür. Schatz?! Was? Will er mich jetzt verarschen? Tränen sammelten sich in meinen Augen. „Ohh fuck, Miley“, flüsterte er, mehr zu sich, als zu mir. „Ja, kennst du mich noch?“, fragte ich sauer und schlug ihm auf die Brust. „Ja...hey Baby, bleib hier“, sagte er und rannte mir nach, als ich gerade umkehren wollte. „Ich denke nicht, das du mich noch so nennen solltest“, spottete ich und schlug seine Hand weg. „Miley, bitte“, sagte er. „Justin, ich liebe dich verdammt nochmal...“, weinte ich und biss mir auf die Lippe, um nicht gleich zu schuchtzen. „Es tut mir leid“, sagte er. Ich sollte nicht so zu ihm sein, schließlich bin ich daran schuld, das wir nicht mehr zusammen waren. Er hatte keinerlei Schuld an dem hier. „Nein, mir tut es leid...du kannst machen was du willst, wir sind nicht zusammen“, sagte ich und er drückte mich an sich. Es tat gut seinen Duft einzuatmen. Er sagte nichts, sodass ich es einfach genießen konnte, ihm nach so langer Zeit wieder nah zu sein, aber es verletzte mich doch schon sehr, das er eine  neue Freundin hatte. Niemals hätte ich damit gerechnet. „Ich sollte gehen“, sagte ich dann, jedoch hielt er mich noch einen Moment auf. „Du musst wissen, ich bin trotzdem noch für dich da“, sagte er und ich verlor mich in seinen Augen, als er mich ansah. „Danke“, sagte ich entfernte mich, bevor ich etwas unüberlegtes tun konnte, denn ich bin mir sicher, das ich ihn sonst küssen würde. Schon alleine der Gedanke, das ich nicht mehr das Mädchen war, welches er küsste. Er wird auch mit ihr geschlafen haben. Natürlich, es ist vollkommen normal. Ich hasste es, ich hasste den Fakt, das er sie hatte und ich ihn nicht mehr haben konnte. In meinem Zimmer angekommen verkroch ich mich unter der Bettdecke und zog mir ein Oberteil von Justin aus dem Schrank. Natürlich hatte ich noch welche, ich meine wir waren immerhin viele Jahre zusammen gewesen! Leider rochen sie nicht mehr nach ihm, aber ich fühlte mich wohl, als ich es anhatte. ‚Können wir uns morgen treffen, ich muss mit dir reden’, Justin hatte mir geschrieben. Sofort entsperrte ich mein Iphone und tippte etwas in mein Handy. ‚Wir haben nichts zu reden’, antwortete ich, aber er ließ sich nicht abwimmeln. ‚Ich komm morgen mittag vorbei, mach dich schick;)’, erhielt ich von ihm. Ich stöpselte mein Handy an das Ladekabel und schaltete meinen Laptop an. Zeit für Schokolade und einen meiner Lieblingsfilme. Ich wollte einfach aus diesem Traum aufwachen. Ich mein, könnte das Leben schlimmer werden? Ich glaube nicht. Früher hatte ich es immer für ein Drama empfunden wenn ich Stress mit meinen Eltern hatte und bildete mir ein, mein Leben wäre scheiße. Jedoch war es das nicht, mir ging es immer gut, bis jetzt jedenfalls. Seit einem Jahr steht aber alles auf dem Kopf. Ich hätte nicht gedacht, das ich überhaupt so viel Lebenslust aufbringen könnte, um das hier zu überstehen. Ich mein, wenn man das mal durchgemacht hat, ist es schwer sein Lachen wieder zu finden, aber aus irgendeinem Grund hatte ich noch nicht alles verloren. Justin war der Mensch für den es sich lohnte, das hier nicht schon ganz aufgegeben zu haben. Ich muss für ihn kämpfen, ich werde ihn nicht gehen lassen.

Justins Sicht:

Als ich sie wieder gesehen hatte, wurde mir alles klar. „Wer war das Justin“, fragte Tiffany. „Meine Ex-Freundin“, antwortete ich ehrlich. Sie formte ihren Mund zu einem ‚Ohh’, aber machte nicht weiter Stress, denn das konnte ich nicht gebrauchen, aber so war sie auch eigentlich nicht. „Tiff“, rief ich nach ihr und sie drehte sich wieder zu mir um. „Ja?“, fragte sie und griff in mein Shirt. „Wo waren wir stehen geblieben?“, raunte ich und küsste ihre vollen Lippen. Sie erwiderte sofort und schlang ihre Arme um meinen Hals. „Justin“, stöhnte sie, als ich anfing ihren Hals nach unten zu küssen und kam schließlich an ihrem Dekoltee an.

Mitten in der Nacht lag ich wach in meinem Bett. Ich starrte an die Decke und verschiedene Gedanken machten sich breit. Wieder fingen mich an die Schuldgefühle zu plagen. Die Erinnerungen zogen in meinem Kopf vorbei. „Miley“, flüsterte ich. Es ließ mir keine Ruhe, also beschloss ich ihr zu schreiben. ‚Können wir uns morgen treffen, ich muss mit dir reden’, meinte ich und sie antwortete kurz und knapp, das sie nicht reden wollte, aber so einfach ließ ich es nicht zu, sondern machte einfach eine Uhrzeit aus, ohne sie zu fragen. 

Tear you away from himWo Geschichten leben. Entdecke jetzt