Part 9

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Mileys Sicht:

„Miss Cyrus?“, fragte eine Schwester aus dem Krankenhaus und bekam sofort meine volle Aufmerksamkeit. „Ja?“, fragte ich aufgeregt und wollte nur noch das sie einfach sagte, das es Justin gut ginge und wir nach hause könnten mit ihm. „Sie konnten ihn retten, aber er ist noch sehr instabil, wir können nicht zu hundert Prozent versichern, das er es schaffen wird“, sprach sie. „Wo ist er? Kann ich ihn sehen? Bitte lassen sie mich zu ihm“, flehte ich und schaute sie erwartungsvoll an. „Nein“, sagte sie streng und wollte mich abwimmeln, aber da hatte sie mit der falschen gewettet. „Bitte, sagen sie mir wo er ist! Ich will ihn doch nur kurz sehen“, sagte ich und folgte ihr auf Schritt und Tritt. „Ich hatte wahnsinnige Angst um ihn und jetzt darf ich ihn nicht einmal sehen? Ich liebe ihn, was verdammt muss ich machen, das sie mich zu ihm gehen lassen?“, schrie ich weinend und sie sah mich einfach nur herablassend an, aber das war mir in dem Moment sowas von egal. „Aber nur eine Minute“, sagte sie genervt und ging mit mir auf die Zimmertür zu, indem mein Freund lag. Sie öffnete die Tür und ließ mich eintreten. „Danke“, sagte ich erleichtert, nahm mir den Hocker, der in der Ecke stand und zog ihn neben das Bett. Vorsichtig nahm ich seine Hand und legte meine darauf. Justins Augen waren geschlossen und sein Körper war von dem weißen Bettlaken verdeckt, sodass man nur sein Gesicht sah. Hier lag er nun, mit geschlossenen Augen und er atmete leicht. „Ich liebe dich“, flüsterte ich und strich über seinen Handrücken. „Wach auf“, murmelte ich traurig und lehnte mich über sein Gesicht. „Die Zeit ist um“, sagte die Krankenschwester. „Ich bleibe hier“, sagte ich und setzte mich wieder auf den kleinen Hocker. „Sie können nicht-„, wollte sie irgendetwas argumentieren. „Ohh doch, ich kann sehr wohl“, sagte ich und strich ihm über die Wange. Ich wollte ihn einfach beschützen und bei ihm bleiben, bis er aufwachen würde. Sie zog ihren Kopf hoch und ging aus dem Zimmer. Tja Bitch, dachte ich mir nur und musste kurz grinsen. Ich hoffte nur, das sich irgendwer gerade um mein Kind kümmern würde, denn ich konnte und wollte hier nicht weg. Wenig später brachte die kleine Schnepfe den Arzt von vorhin mit und nun wollten sie mir beide erklären, warum ich hier raus sollte. „Hören sie Miss, er braucht noch ruhe“, sagte der Arzt und nahm mich an meinem Arm. „Ich kann ihn nicht alleine lassen, wer weiß was für Absichten sie haben, huh?“, fragte ich verärgert und formte meine Augen zu schlitzen. Er schaute mich erst verwirrt aber dann verärgert an und packte mich grob am Arm. „Sie müssen jetzt hier raus“, sagte er und begleitete mich noch aus der Tür. „Bitte nicht“, flüsterte ich und musste die Tränen zurück halten, die an die Oberfläche woltlen. Die Schwester von vorhin schaute mich grinsend an. Ich wusste ganz genau was jetzt in ihrem Kopf vorging. Sie wollte doch nur Justin für sich alleine. Man sah ihr schon an, das sie ihn heiß fand, ich mein wer findet das auch nicht? Aber ich konnte damit nicht leben, das sie sich um meinen Freund kümmerte und ich nicht einmal bei ihm bleiben durfte. Ich setzte mich vor das Zimmer von Justin auf den Stuhl und blieb dort sitzen. Wieder vergingen mehrere Stunden.

Ich schlich mich wieder ins Zimmer hinein, als die Angestellten des Krankenhauses nicht mehr in Sichtweite waren. Ich konnte ihn nicht hier alleine liegen lassen, ich wollte einfach seine Hand halten und ihn sehen, wenn er aufwachen würde. Wieder nahm ich mir den kleinen Hocker von vorhin und setzte mich. „Hey Justin“, flüsterte ich so leise wie es ging und begutachtete sein Gesicht. So makellos und wunderschön wie er hier lag. Seine Lippen. Die Haare die in alle Richtungen standen, aber immernoch total heiß aussahen. Vorsichtig küsste ich seine Wange und lehnte mich etwas über ihn, um ihm näher zu sein. Ich schlief irgendwann hier neben ihm ein und das nächste was ich mitbekam waren die hellen Sonnenstrahlen, die mich unsanft aus dem schlaf rissen. „Baby“, krächzte plötzlich Justin. Er hatte seine Augen geöffnet und sah mich strahlend an. „Du lebst“, sagte ich und mir fiel eine wahnsinnige Last vom Herzen. „Was hast du denn gedacht?“, murmelte er leise. Aber man verstand es nicht wirklich, das sein Hals noch so trocken war. „Warte ich hole dir ein Wasser“, sagte ich und löste meine Hand aus seiner. „Danke“, flüsterte er und nahm dankend das Glas zu sich. Er trank einen kleinen Schluck und gab es mir wieder, sodass ich es auf dem Nachttisch abstellen konnte. „Ich dachte, ich würde dich nie wieder sehen“, sagte ich und legte meine Lippen auf seine. „Nein Babe“, raunte er in den Kuss und zog mich fest zu sich. Ausversehen fiel ich dabei auf ihn, aber er machte keine Anstalten mich gehen zu lassen, sondern zog mich während des Kusses zu ihm unter die Decke. „Wie geht es dir Baby?“, fragte Justin als er sich von mir löste, aber sein Gesicht noch ganz dicht vor meinem war und ich so seinen Atem spüren konnte. „Das fragst du ausgerechnet mich?“, fragte ich und musste den Kopf schütteln, während ich leise kicherte. „Ja“, sagte er, „Mir geht es hervorragend“. Er zwinkerte mir zu und küsste meine Wange. „Ich hatte einfach nur schreckliche Angst um dich“, gab ich offen zu und er verharkte unsere Finger wieder ineinander. Ich kuschelte mich an seinen Oberkörper, passte aber auf ihm nicht irgendwie weh zu tun. „Es tut mir alles so leid“, sagte ich nun und sah in seine Augen. „Das muss es nicht, ich hab dich scheiße behandelt, es ist nur meine Schuld, okay?“, sagte er und legte seine Hand an meine Wange. „Ich liebe dich“, flüsterte er leise und küsste mich flüchtig. Meinen Kopf legte ich an seine Schulter undl ließ mich von ihm wärmen. Mittlerweile hatte ich ganz vergessen, das ich eigentlich ein Kind hatte, das warscheinlich schon zuhause auf mich wartet, aber ich wollte nicht von Justin weichen. Ich hoffte, das er einfach schnell entlassen werden konnte. „Ich muss nachhause, aber ich möchte dich nicht hier alleine lassen“, sagte ich traurig. „Mir geht es hier gut, du musst dich auch einmal ausruhen, du warst bestimmt schon lange hier“, sagte Justin aber nun. „Ja“, sagte ich und ließ den Kopf hängen. „Morgen holst du mich ab, Bae“, knurrte er und schlug mir auf meinen Arsch. „Mach ich“, sagte ich und stand zögernd auf. „Vergiss mich nicht“, sagte Justin und zog meinen Kopf nocheinmal runter zu ihm, um einen langen leidenschaflichen Kuss darauf zu hinterlassen. Glücklich schloss ich das Krankenzimmer hinter mir und verlies das Krankenhaus. Ich hoffe nur, das ich hier nie wieder wegen Justin rein muss, ich will ihn nicht nocheinmal in so einem Zustand sehen. Ich bin so unendlich glücklich, das es ihm gut geht und er wieder bei mir ist. Es hätte so einfach schief gehen können und dann wäre ich für immer von ihm getrennt gewesen. „Taxi“, rief ich, als eines an mir vorbei fuhr. Sofort hielt es am Straßenrand und ließ mich zu sich einsteigen. „Danke“, sagte ich und nannte dem Mann die Adresse von Jaxon. Ich schnallte mich an und schaute aus dem Fenster heraus. Die Landschaft zog an mir vorbei. Jedes einzelne Detail betrachtete ich genau. Ich musste wirklich zugeben, ich war müde, sehr übermüdet. Ich konnte sowieso nicht richtig schlafen, da ich die vergangenen Nächte nur über Justin und mich nachgedacht hatte. Dann kam es ab und zu immernoch vor, das mein Kind Nachts schrie und ich aufstehen musste. „Hier sind wir“, sagte der Taxifahrer und holte mich somit zurück in die Realität. Die Gedanken haben mich etwas aus dem Alltag geholt. Kennt ihr das, wenn man in einer ganz eigenen Welt ist? Nur durch Gedanken.. Man stellt sich etwas vor und sieht die reale Welt überhaupt nicht mehr. Wenn ihr das kennt, wisst ihr genau wie es mir oft ging. Manchmal war es das einzige was mich noch etwas entspannen konnte. Vielleicht war auch das der Grund warum ich angefangen hatte zu lesen. Man taucht in eine Geschichte ein und erst wenn man das Buch zuklappt, merkt man wo man eigentlich gerade ist. „Danke“, sagte ich und streckte dem Fahrer das Geld hin, das ich ihm für die gefahrenen Kilometer schuldete. Kurz sah ich ihm nach, wie sich das Auto immer mehr entfernte, aber kehrte ihm schließlich den Rücken, um bei Jaxon zu klingeln. „Wie geht’s ihm?“, fragte Jaxon sofort und ließ mich hinein treten. „Besser, er ist aufgewacht“, sagte ich fröhlich und Jaxon umarmte mich stürmisch. „Tut mir leid... ich war nur“, wollte er sich erklären, aber vermutlich war er auch einfach nur froh darüber. „Schon okay“, sagte ich und lächelte ihn an. „Wo ist Jacob?“, fragte ich und Jaxon führte mich ins Wohnzimmer zu meinem Kleinen. Dort saß er und baute Legosteine. „Hallo mein Schatz“, begrüßte ich ihn und zog seinen kleinen warmen Körper zu mir. „Mama, lass das“, sagte er und klopfte mir leicht auf den Rücken. „Ist ja schon gut“, sagte ich lachend und ließ ihn aus der Umarmung entfliehen. „Mama?“, fragte er schließlich und ich schaute ihn erwartungsvoll an. „Wo ist mein Papa?“, fragte er. Ich war stolz darauf, das er Justin als diesen so schnell akzeptiert hatte... Wieder musste ich lächeln. „Morgen kommt er wieder“, sagte ich glücklich und betrachtete Jacob wie er sich darüber freute.

Tear you away from himWo Geschichten leben. Entdecke jetzt