Part 14

1.1K 81 23
                                    

Justins Sicht:

Ich legte meine Hand an die Türklinge und drückte sie leise und vorallem langsam nach unten. Mein Herz klopfte immer mehr, denn ich hatte Angst davor. Angst, was mich hinter den Wänden erwarten würde. Ich hatte Miley versprochen unser Kind wieder gesund zurück zu bringen. Was wenn ich ihr den Wunsch nicht erfüllen konnte? Was wenn er Jacob etwas angetan hatte? Miley wartet bestimmt ängstlich im Auto und kann es genauso wenig erwarten wie ich. Die Tür öffnete sich einen Spalt und ich versuchte irgendetwas im Inneren zu erkennen. Ich hörte Taylor, es war er der sprach. Jacobs Stimme. Mein Kind lebte noch... Ich richtete die Waffe so gut es ging auf Taylor und trat herein. „Papa“, sagte Jacob und wollte auf mich zu rennen, das mit dem Angschleichen wurde wohl nichts mehr. Also hatte ich keine andere Wahl als direkt auf ihn zuzugehen. „Sieh einer an, Herr Bieber“, spottete er. „Scott“, warne ich ihn und zeigte mit meiner Pistole genau auf seinen Kopf. Ich sprach seinen Nachnamen so abfällig wie möglich aus.. „Gib mir mein Kind“, forderte ich. „Na na na, haben wir´s eilig?“, sagte er und grinste dämlich. „Ich dachte wir könnten nochmal über alles reden Drew“, ergänzte er. „Ich denke nicht, das  ich mit dir etwas zu reden hätte“, sagte ich. „Aber dein Helferlein vielleicht“, sagte er und deutete auf Chaz, der direkt hinter mir stand und sich so gut es ging aus dem Gespräch heraushielt. Ich ging einen Schritt auf ihn zu. „Bleib wo du bist, oder ihm passiert was“, sagte Taylor nun wütend und holte ebenfalls eine Pistole hervor, die er bedrohlich nahe bei Jacob hatte. „Lass ihn aus dem Spiel“, verlangte ich. Er lachte und grinste mich frech an. „Du kleiner Bastard“, ich wurde so langsam richtig wütend. Jacob realisierte zum Glück noch nicht so ganz was hier vor sich ging, vermutlich auch weil er einfach noch zu jung dafür war, um die Zusammenhänge richtig zu zuorden. „Wird der Bieber schwach?“, grinste er und nahm das Kind näher zu ihm. „Ich wollte eigentlich nur warten, das du mitbekommst, wie sein lebloser Körper zu Boden fallen wird“, lachte er. Meine Augen verdunkelten sich, sodass sie fast pech schwarz waren. Durch das dunkle Licht in diesem Kellerraum, sah man nicht alzu viel, aber ich hörte das Jammern von Jacob. „Papa, können wir heim?“, fragte er zuckersüß, aber ich konnte ihm leider diesen Wunsch, so sehr ich auch wollte nicht erfüllen. „Dein Papa muss erst noch etwas mit mir klären, weil er nicht brav war“, sagte Taylor und ich schüttelte den Kopf. „Noch ein Wort“, raunte ich und tauchte neben ihm auf. Ich nahm Taylor von hinten fest in den Griff und schob den Kleinen zu Chaz. „Geh mit ihm hoch, ich erledige das hier“, wies ich an und hielt ihm die Knarre an den Kopf. Er stieß mir in die Rippe und setzte sich auf meine Mitte. „Wie gefällt dir das Bieber?“, fragte er, immernoch davon überzeugt stärker als ich zu sein. „Ich werde nicht gegen dich verlieren“, informierte ich ihn und drückte mit aller Kraft seine Arme von mir. Ich stieß ihn gegen die Wand und rannte schnell Chaz hinterher. „Ins Auto“, schrie ich und Bruce raste davon. „Lebt er noch?“, fragte er interessiert und er hielt die Luft an, als er sah, das wir verfolgt wurden. „Ja“, seufzte ich und schloss kurz die Augen. Bruce fuhr schneller als erlaubt, aber Taylor ließ sich nicht abschütteln...

Mileys Sicht:

„Mama“, rief Jacob. Mein kleiner Junge kam gesund und noch wichtiger lebend auf mich zu gerannt. Ich schloss ihn fest in die Arme und drückte seinen kleinen Kinderkörper an meine Brust. Ich hätte nicht gedacht, das ich überhaupt noch einmal die Möglichkeit bekommen werde, meinen Sohn im Arm zu halten, deswegen wollte ich ihn auch nicht gehen lassen, obwohl er quängelte. „Du gehst nie wieder mit einem Fremden mit hörst du?“, sagte ich erleichtert, das ich ihn wieder hatte. „Ja Mama“, sagte er und ich gab ihm einen Kuss auf die Wange. Kurz darauf kam Justin an und wies uns an schnell ins Auto einzusteigen. Wir fuhren so schnell das Auto konnte. Er trat einfach auf das Gaspedal. Ich muss zugeben ich habe Angst. Angst, dass das nicht mehr aufhört. Angst, das ich es nicht mehr aushalte und das mit Justin nicht mehr geht. Ich schloss die Augen und drückte mein Kind an mich. So fest es ging, auch wenn er jammerte, das ich ihn loslassen sollte, aber ich konnte nicht. Ich wollte auch nicht. Ich hatte solche Angst. Jemand der kein Kind hat, kann sich das überhaupt nicht vorstellen, was ich eben durchgemacht habe. Für Jacob würde ich alles tun! Jede Mutter würde mich jetzt an diesem Punkt verstehen und vollkommen unterstützen. Manchmal frage ich mich aber, ist es nicht selbstsüchtig mit Justin zusammenzubleiben? Ist es nicht egoistisch? Ich würde riskieren das meinem Kind etwas passiert... Nur weil ich Justin liebe. Ich weiss es nicht. Immer wieder schon habe ich mir diese Frage gestellt und habe keine passende Antwort darauf gefunden. Ich bin überfordert mit der Situation. Ernsthaft habe ich schon darüber nachgedacht weg zu gehen, weg von allem hier. Aber dann kommen mir wieder die Worte in den Sinn als es Justin nicht gut ging und ich ihm gesagt habe, das er mich nie verlieren wird und ich immer für ihn da bin. Ja, ich weiß nicht mehr weiter. Aber eines weiß ich, ich halte es nicht aus, das Jacob noch einmal so etwas passiert! Das heute hat mir die Augen geöffnet. Ich mein, ich wusste schon immer das die Beziehung nicht leicht ist und gefährlich. Aber damals, da war die Entscheidung bei mir, ich konnte entscheiden ob ich mit dem Risiko leben kann, das mir mal etwas passiert. Jacob kann das nicht, es ist nicht richtig ihn da hinein zu ziehen, ich hab Verantwortung für ihn. „Justin“, schrie Bruce plötzlich laut. Ich schreckte total zusammen, aber im nächsten Moment wurde mir schwarz vor Augen. Einzelne Glasspliter bohrten sich in meine Haut und ich sah noch wie sich das Auto überschlug. Das Schreien meines Kindes ging in dem Piepsen meiner Ohren unter. Ich hielt ihn fest, aber verlor das Bewusstsein, als mein Kopf auf dem Boden aufschlug. Ich nahm erst wieder wahr als Justin meinen Namen sagte. „Scheiße was ist passiert“, ich wollte schreien, aber es ging nicht, als meine Augen mir erlaubten etwas verschwommen zu sehen. Ich lag im Bett. Justin war verletzt und ich war es auch. Mir kamen die Bilder in den Sinn. Das Auto fuhr in ein anderes herein, mit voller Geschwindigkeit und es hatte sich überschlagen. Wir konnten froh sein noch zu leben. „Baby, alles ist gut, ich bin hier“, flüsterte er und strich mir über meine Wange. Ich wollte mich bewegen, aber es ging nicht, alles schmerzte. „Wie geht es dir?“, fragte ich Justin besorgt und sah ihn an. Er hatte einige blaue Flecke, aber er schien ganz okay zu sein. Wir hatten solch ein Glück, das nicht mehr passiert ist. Leise rannen mir Tränen über die Wange. Justin nahm mich in den Arm, ich kuschelte mich an ihn. Wäre er jetzt nicht da, wüsste ich nicht wie ich damit umgehen sollte. „Danke“, hauchte ich und er nickte. Seine Lippen trafen meine Wange und ließ mein Herz etwas höher schlagen. „Soll ich dir etwas bringen?“, fragte er. „Nein, bleib einfach hier...bei mir“, flüsterte ich und er tat was ich sagte. Er legte sich zu mir und ich schlief wenig später ein. In meinem Traum wiederholte sich das Erlebnis von heute Mittag. Ich hörte wieder die Schreie von meinem Kind, das Auto überschlug sich. Eine Gänsehaut bildete sich auf meinem Körper und ich zuckte zusammen. Im Schlaf drehte ich mich panisch und wachte schließlich schweisgebadet auf. Justin war nicht neben mir. Wo ist er? Mein Kind. Ohh mein Gott, ich hatte überhaupt nicht an Jacob gedacht. Wo ist mein Sohn? Geht es ihm gut? Verzweifelt stieg ich auf, schaute in den Spiegel, der an dem Schrank festgemacht war in mein Gesicht. Ich sah schrecklich aus. Meine Haare waren zerzautzt und ich hatte Wunden an Armen und Beinen. Jeder einzelne Knochen tat mir weh. „Babe“, fragte Justin nun und hielt mich sofort. Er hatte Angst, weil ich kaum stehen konnte und stützte mich somit. „Wo ist Jacob?“, fragte ich nun und versuchte aus seinem Gesicht lesen zu können, was mit ihm war. Aber nichts. Seine Augen fielen von mir ab und er sah traurig auf den Boden. „Was ist mit ihm?“, frage ich lauter und rüttelte an seiner Schulter. „Miley, verdammt es tut mir so leid“, sagte er und Tränen sammelten sich in seinen Augen. Das war der Moment, in dem mir ziemlich klar wurde, was passiert war. „Sag nicht, dass das stimmt“, hauche ich und biss mir verzweifelt auf die Lippe. Meine zitternden Arme schlungen sich um meinen dünnen Oberkörper und ich ließ mich langsam zu Boden sinken. „Sag mir was mit ihm ist“, forderte ich und schluchzte. Die Tränen erlaubten mir es nicht, noch irgendetwas zu erkennen. „Er ist gestorben...Ich wollte ihn reten, aber es ging alles so schnell Baby“, sagte er leise und legte seine Arme um mich, die ich aber von mir stieß.

Ich weiß ihr werdet mich hassen... Es tut mir leid, aber ich habe es so entschieden. Bitte nicht weinen meine Lieben!!  

Tear you away from himWo Geschichten leben. Entdecke jetzt