Mileys Sicht:
Ich wachte am Morgen auf. Gestern Abend war ich fitter, als heute Morgen. Kennt ihr das? Manchmal frag ich mich, warum ich überhaupt schlafen war. Ich streckte mich und schaute auf meinen Display des Handys. An den meisten Tagen nahm ich mir erst mal dafür Zeit zu schauen, was gestern noch so abgang. Aber heute waren keine Neuigkeiten. Ich hatte noch immer Ferien von der Arbeit, also beschloss ich in den Baumarkt zu fahren. Ein paar neue Blumen besorgen und das Grab machen. Das war ich ihm schuldig. Die Blumen sollten immer frisch sein und nicht verblühen.
Ich pflanzte die frischen Blümchen ein und entfernte die alten, die am verwelgen waren. Nun sah es wieder schön aus. Ich starrte lange Zeit auf den Namen, um zu realisieren, dass das wirklich alles passiert war und nicht nur ein schrecklicher Traum der sich über lange Zeit zieht. Wieder kamen mir die Tränen. Ich lehnte mich an den Grabstein dahinter und rutschte auf den Kieselboden. „Miley?“, fragte eine sanfte Stimme. „Ja“, fragte ich, schaute jedoch nicht hoch. „Ich bins Sis“, sagte sie und ich schaute doch zu ihr. „Ella“, sagte ich leise, sodass sie es eigentlich gar nicht verstehen konnte. Sie half mir hoch, indem sie mich an meinen Händen nahm. Ich schlang meine Arme fest um sie und schluchzte einmal laut. Sie strich mir beruhigend über den Rücken und wischte mir die Tränen weg. Leicht lächelte ich sie an. Sie war richtig hübsch und erwachsen geworden. „Habe dich schon so lange nicht mehr gesehen“, sagte sie und ich nickte. „Ja, leider hast du recht“, murmelte ich. Sie nahm meine Hand in ihre und lehnte sich an meine Schulter. „Magst du was mit mir trinken zu gehen?“, fragte Ella. „Ja“, sagte ich ehrlich. Ich freute mich ein bisschen, sie gerade bei mir zu haben. Nie könnte ich es mir vorstellen meine kleine Schwester nicht zu haben. Sie war immer für mich da, auch wenn wir oft Streit gehabt hatten, aber das war mehr als normal. „Wie wärs wenn du mit zu mir nach Hause kommst, dann kannst du dir auch mal meine Wohnung anschauen“, schlug ich vor und sie nickte erfreut. „Das machen wir“, sagte sie und harkte sich bei mir unter dem Arm ein. Nebeneinander liefen wir noch ein letztes Mal ans Grab. Ella legte ein paar Rosen nieder, die sie besorgt hatte und faltete ihre Hände. „Wollen wir zusammen beten?“, fragte sie und lächelte mich an. Ich nickte zaghaft und griff nach ihrer Hand. „Wenn ich zweifelnd nicht mehr weiter weiß und meine Vernunft versagt, wenn die klügsten Leute nicht mehr weiter sehen als bis zum heutigen Abend und nicht wissen, was man morgen tun muss - dann sendest du mir, Herr, eine unumstößliche Gewissheit, dass du da bist. Du wirst dafür sorgen, dass nicht alle Wege zum Guten versperrt sind. Amen“, sprach sie und ich öffnete meine Augen. „Amen“, murmelte ich völlig in Gedanken an dieses wunderschöne Gebet. „Danke“, sagte ich zu Ella. Sie lächelte, da sie wusste das keine Worte nötig waren, um zu zeigen das sie es gerne tat. „Gehen wir bitte?“, fragte ich und sie schloss ihre Arme während dem Weg nach Hause um mich. Ihren Duft roch ich intensiv, ihre frisch gewaschenen Haare, die wie früher schon nach dem Aprikosen Schampoo dufteten und ihr Standart Parfüm, das sie schon ewig hatte, und man sie schon fast dadurch erkennen konnte, wenn sie hinter einem stand. „Ist das dein Haus?“, fragte sie neugierig, als wir vor der Haustüre hielten und ich den Schlüssel aus den Tiefen meiner Tache kramte. Etliches Papier hatte sich darin angesammelt, welches die Sicht versperrte. Ich schloss auf und bat sie rein. „Nein, ich habe nur eine kleine gemütliche Wohnung hier“, antwortete ich ihr auf die Frage und schloss die Wohungstür auf. „Komm rein“, bat ich sie und nahm ihr die Jacke ab. „Darf ich mich umschauen?“, fragte sie so, als ob wir Fremde wären, die sich noch nicht lange kannten. „Sicher“, lächelte ich und sie erforschte mein kleines Heim. „Schön hast du´s hier“, stellte sie nach wenigen Minuten fest und hielt vor einem Regal mit Bildern von meinem Kind und Justin. „Möchtest du einen Tee?“, fragte ich und begab mich schon auf halben Weg in die Küche. „Gerne“, sagte sie. „Einen bestimmten Wunsch?“, fragte ich als ich in den unzähligen Sorten herumwühlte und nicht so recht wusste welchen sie am liebsten trinken würde. „Hast du Pfefferminz?“, fragte sie und ich bejahte. „Klar“, sagte ich und nahm zwei Beutel heraus, da ich beschloss einfach den selben zu nehmen. „Mit Zucker bitte“, sagte sie und stellte sich zu mir, während sie mich ganz genau beobachtete, welchen Schritt ich als nächstes machen würde. Ich füllte das heiße Wasser in die Tasse und übergab eine davon meiner Schwester. „Danke“, nuschelte sie und nahm auf meiner Couch platz. Ich setzte mich direkt neben sie und fragte sie was sie so machte. Aufmerksam hörte ich ihr zu, wie sie mir von vielen Dingen erzählte, die in letzter Zeit passiert waren. „Und weißt du, in der Schule läuft es gut“, sagte sie und lächelte. „Außerdem habe ich einen Jungen kennen gelernt, wir haben uns am Samstag das erste Mal geküsst“, ihr lächeln verriet, wie verliebt sie in ihn war, ohne das ich ihn kannte. „Süß“, quietschte ich und lächelte sie an. Ihre Wangen färbten sich in ein zartrosa und sie schaute verlegen weg, bevor sie wie ein Wasserfall begann weiter zu erzählen. „Weißt du, Mum und Dad vermissen dich...“, sagte sie in einem traurigen Ton. „Sie sind bestimmt froh, das ich von Justin getrennt bin“, spottete ich, wie ich nicht so recht glauben konnte, dass sie mich wirklich vermissten. Sie wollten ich nur wieder da haben, weil ich nicht mehr mit ihm zusammen war. „Ist Dad bei deinem Freund auch so?“, fragte ich, weil es mich wirklich interessierte, ob er nur zu mir so war. „Nicht ganz so schlimm... Aber Sis, er macht sich nur sorgen. Justin ist nicht der Vorzeigeschwiegersohn und das weißt du“, argumentierte sie und ich musste ihr leider recht geben. „Ja, aber ich liebe ihn...noch immer“, sagte ich ehrlich und schaute sie schüchtern an. „Das ist mir klar, du kannst mir nichts vor machen“, sagte Ella. „Schnapp ihn dir... Nein, im ernst, kämpf für ihn! Lass ihn nicht los, Miley er liebt dich doch auch... Mag sein das er diese Tiffany hat, aber sie ist nichts im Vergleich zu dir! Das zwischen euch war echt“ Ich musste über ihre Worte nachdenken. Sie hatte irgendwo schon recht, aber es war nicht fair, das ich mich in die Beziehung der Beiden einmischte. Ich gehörte nicht mehr in dieser Weiße in sein Leben und das sollte ich eigentlich akzeptieren. Jedoch liesen mich ihre Worte nicht mehr los. Auch nachdem sie gegen Abend gegange war, konnte ich nicht aufhören immer wieder den Satz sozusagen Abzuspielen. Immer und immer wieder. Bis ich auf den Entschluss kam, das ich nicht aufgeben sollte. Sie hatte absolut recht. Ich liebte ihn und ich sollte ihn nicht los lassen. Er ist das, was mich wieder glücklich machen könnte, er ist derjenige den ich am meisten brauchte, er ist derjenige für den ich lebe, für den es sich überhaupt lohnt zu leben. Was bin ich wenn ich das einfach so aufgeben würde?
Hier ist ein weiterer Part für euch süßen, weil es der erste Tag des Jahres ist:) FROHES NEUES JAHR!! Wünsche ich euch allen hier;) Ich wollte mich nochmal bedanken für die Kommentare im letzten Part, bitte macht weiter so*-* Liebe es das zu lesen, also schreibt mir in die Kommis was ihr los werden wollt:D Wünsche euch noch einen wundervollen Tag:) Love y'all
