Part 25

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Tiffanys Sicht:

Mein Herz brach in tausend Stücke, als ich schockiert den Brief beiseite legte. Verzweifelt fuhr ich mir durch die Haare und ließ mich auf den Boden gleiten. Der kalte Wind bließ an meinen Rücken, was mich aufkeuchen ließ. Er hatte ein Kind mit ihr... Er liebte sie noch immer. Ich hatte es immer gewusst, war aber zu blind vor Liebe, das ich es einfach nicht erkennen wollte. Ich habe jegliche Hinweise darauf ausgeblendet und ihm jedes verfickte mal verziehen. Ich habe ihm jeden Fehler ausgeredet und hab mir damit etwas vorgemacht. Er hatte mich nie geliebt, vielleicht mochte er mich, aber er liebte mich nicht. Er hatte mich nie geliebt! Ich konnte mich vor Schreck nicht bewegen. Ich wollte einfach nur schreien und weinen. „Tiffany?“, schrie Justin plötzlich von unten. Der kann was erleben! Wie eine Furie rannte ich die Treppe runter und sah ihn perplex an.

Justins Sicht:

 „Tiffany?“, schrie ich durchs Haus und sah, wie sie die Treppe herunter kam. „Ich muss mit dir reden“, sagte ich und zog sie in einen ruhigen Raum, indem wir allein sein konnten. „Ich muss auch mit dir reden“, schrie sie mich an und  schaute mich mit großen Augen an. „Ich glaube, dass das falsch ist...ich hätte das hier mit uns nicht machen sollen“, stotterte ich nervös, weil ich sie eigentlich nicht traurig machen wollte, aber ich sollte ihr nicht noch länger etwas vorspielen. „Was du nicht sagst! Ich habe deine kleine Nachricht gelesen, hör doch auf so zu tun, als ob du mich mögen würdest“, erwiderte sie. Ich sah sie verwirrt an.  „Was meinst du?“, fragte ich und schaute auf den Boden. Ich konnte ihr nicht in die Augen sehen, da ich genau wusste auf was sie hinaus wollte. „Mach doch nicht so als ob du nicht genau wüsstest wovon ich rede“, spuckte sie und ihr Kiefer spannte sich an. „Justin, ich habe dich wirklich geliebt“, sagte sie wütend, wurde aber von Sekunde zu Sekunde trauriger und Tränen sammelten sich in ihren Augen. „Es tut mir leid Tiffany, bitte lass uns Freunde sein, ich mag dich“, sagte ich nochmals. „Ich geh jetzt lieber mal, dein tut mir leid kannst du dir sonst wohin stecken“, sagte sie und nahm ihre Tasche. „Du hattest ein Kind mit ihr, du liebst die ganze Zeit sie und machst mir was vor, du bist so ein Arschloch und zur Krönung denkst du noch wir könnten Freunde sein“, schrie sie und näherte sich dabei der Haustür. „Tschau Justin“, sagte sie und schlug die Haustür zu, das man den Knall überall hören konnte. Ich schlug auf den Schrank ein, der neben mir stand. Ich war zu dumm. Ich hatte sie einfach ausgenutzt, nur weil sie meinem Mädchen ähnlich sah. Miley wird immer meins sein, keine auf dieser Welt könnte sie ersetzen. Ich hatte mich so nach ihr gesehnt und da kam Tiffany einfach und verdrehte mir den Kopf, mit diesem Gesicht, das aussah als wäre sie Mileys Schwester. Ich liebe Miley immernoch. Ich mein, wir waren so lange zusammen gewesen, ich könnte nie so schnell eine andere lieben! Ich bin zwar manchmal kalt, aber das traut ihr mir hoffentlich nicht zu. Ich liebe Miley mehr als alles andere! Ich hätte ihr das nie antun dürfen.

‚Ich liebe dich’, tippte ich ein, aber schickte es nicht. Viel zu große Angst hatte ich vor der Reaktion, ich sollte ihr es persönlich sagen, da könnte sie mir auch nicht widerstehen. Ich wusste, was für eine Wirkung ich hatte, Milena hatte recht gehabt.

Mileys Sicht:

„Hey Süße“, begrüßte mich Adriana. „Hi“, sagte ich und umarmte sie ganz fest. Ich habe sie an der Universität kennen gelernt bei meinem Studium. Sie war zwar viel jünger als ich, aber studierte schon, da sie zwei Jahre übersprungen hatte. Sie war siebzehn, ziemlich jung, aber sie war unglaublich nett. Einer der wunderbarsten Menschen auf dieser Welt. Wenn es welche gäbe ohne die ich nicht leben wollte, wäre sie auf jeden Fall eine davon! Ich habe sie so ins Herz geschlossen... „Komm doch rein“, bat sie mich und ich folgte ihr den Flur entlang bis in das kleine, jedoch sehr gemütliche Wohnzimmer. In der Hand hielt sie ein Glas mit Honig und den Löffel in ihrem Mund. Ich musste lachen, als ich das sah. Sie liebte Honig! „Du bist verrückt“, kam es ohne vorher nachzudenken aus meinem Mund und sie kicherte daraufhin. „Bin ich nicht“, sagte sie gespielt beleidigt und ich setzte mich zu ihr. „Doch bist du, aber du bist toll so“, sagte ich und sie sah mich mit großen Augen an. „Danke“, sagte sie mit einem ehrlichen Ton in ihrer Stimme. „Sis, ich bin weg“, rief jemand von oben. Musste wohl ihre Schwester sein, von der sie mir schon öfter erzählt hatte. Wir kannten uns um ehrlich zu sein noch nicht so lange, und daher war ich auch kaum bei ihr gewesen bis her. Ich hatte noch keine Möglichkeit jemanden aus ihrer Familie zu kennen. „Ja“, rief Adriana und ging kurz in den Flur. Ihre Schwester kam herein. Ich schaute sie von unten nach oben an. Unsere Augen trafen sich und ich erstarrte in meiner Bewegung... Wie klein die Erde doch ist, dachte ich mir. „Hallo“, brachte ich angespannt heraus, während Tiffany immernoch sprachlos vor mir stand. Ihre Schwester hatte keinerlei Ahnung, das wir uns eigentlich schon kannten und uns nicht sehr mochten. Was höchst warscheinlich auf Gegenseitigkeit beruhen wird. „Du bist also das Mädchen was er so sehr liebt“, sprach sie abgehackt und unheimlich leise. Meine Augen rissen sich noch ein Stück mehr auf, als sie es schon waren und ich traute meinen Ohren nicht. Was hat sie eben gesagt? Meint sie wirklich Justin oder will sie mich verarschen? „Er hat wegen dir mit mir schluss gemacht okay? Ich hasse dich so sehr. Ich kann es kaum beschreiben wie sehr ich mir wünschte das es dich nicht gäbe“, schrie sie plötzlich. Ich gab ihr nicht die Schuld für das alles hier und war ihr auch nicht böse. Sie war einfach wütend und enttäuscht. Vorallem verliebt... „Er hat schluss gemacht“, murmelte ich eigentlich nur zu mir, aber sie schien es verstanden zu haben, denn sie nickte zustimmend. „Tiffany“, fuhr Adriana ihre Schwester an. Sie hatte Tränen in den Augen und schaute von uns beiden hin und her. Ziemlich verwirrt versuchte sie die Situation irgendwie zu verstehen. Aber wie sollte sie das schaffen, wenn ich selbst noch nicht mal genau wusste, was hier vor sich ging. Ich fühlte mich wie in irgendeinem Teenie Drama, welches unheimlich schlecht verfilmt wurde. „Ja er hat mit mir schluss gemacht und ich habe ihn so geliebt“, sagte sie und kam mir ein Stück näher als zuvor. „Es tut mir leid“, sagte ich ehrlich, denn das empfand ich wirklich. Ich wollte nicht das sie traurig war, obwohl ich mich freute, das er uns vielleicht damit nochmal eine Chance geben wollte. „Dir tut es bestimmt nicht leid! Tue doch nicht so als ob du traurig wärst... du bist bestimmt das glücklichste Mädchen weil er dich wieder haben will“, sagte sie und schubste mich einen Meter von sich, indem sie ihre Arme fest gegen mich stieß. „Lass das Tiff“, sagte Adriana, die immernoch zwischen uns stand und keine Ahnung hatte, ob sie überhaupt im Moment was tun konnte, um das hier nicht gleich ausarten zu lassen. Ich war bereit für die Beziehung zwischen Justin und mir wieder etwas zu riskieren, ich war bereit um ihn zu kämpfen. Ich hatte es so lange nicht getan und so lange bereut. Zwar war ich immernoch nicht bereit dafür mit ihm zusammen zu sein, dafür ist einfach zu viel passiert, aber ich könnte wieder mit ihm Zeit verbringen. Ihn wieder als guten Freund sehen und vielleicht würde wieder mehr werden. Eines Tages vielleicht... „Tiffany, ich werde nicht zuschauen wie du ihn mir nochmal weg nimmst, aber das heißt nicht das es mir nicht leid tut...“, sagte ich. Ich hatte keinen Plan was ich mit ihr reden sollte. Ich hatte ihr nichts zu sagen, und sie mir doch genauso wenig. Es gab nichts zwischen uns, was ausgesprochen werden musste. „Wenn du meinst ich schaue zu, wie du ihn dir zurück holst, dann legst du dich gerade mit der falschen an“, sagte sie und machte auf dem Absatz kehrt. „Ich glaube ich sollte besser gehen“, sagte ich. Adriana wollte mich eigentlich aufhalten, aber ich war der Meinung, dass das einfach keine gute Idee war. Ich ging schleunigst wieder nach Hause und kuschelte mich dort auf die Couch. Als ich fast schon eingeschlafen war, da meine Augen dauernd zu fielen, klingelte mein Handy. Ich seufzte hörbar, als ich bemerkte, das mein Handy in der Tasche war und diese im Flur bei meiner Jacke stand. Nicht wirklich hatte ich lust jetzt aufzustehen um diese zu holen, aber irgendetwas überredete und zog mich von dem Sofa. Ich kruschtelte in der Tasche und nahm es hervor. Mein Herz blieb eine Sekunde stehen, als ich die sechs Buchstaben ließ, die mein Herz jedes mal erwärmten.

Tear you away from himWo Geschichten leben. Entdecke jetzt