chapter sixty-four

172 7 0
                                    


Yoongi:

Langsam öffnete ich meine Augen und brauchte ungelogen eine ganze Minute bis ich realisierte dass ich in meinem Zimmer war.

Normalerweise wäre ich ja bei Jimin. Bei dem Gedanken an ihn und an seine Worte, merkte ich bereits wie sich alles in mir verkrampfte.

Ich stand auf und fuhr mir durch die Haare.
Was war nur los mit ihm? Was hatte ich nur getan?

Langsam lief ich aus meinem Zimmer und lief langsam auf Jimins zu. Die Türe war noch immer geschlossen und ich brauchte ziemlich viel Mut um leise anzuklopfen.

Als Jimin nicht antwortete seufzte ich leise und drehte mich langsam um.

"Wir reden später okay Baby? Ich hab mit meinen Eltern ein Treffen ausgemacht.", flüsterte ich leise falls er wach war und mich hören würde.

Ich ging die Treppe runter und sah das Jin bereits ind der Küche stand. Meine Mundwinkel hoben sich leicht und ich lief auf ihn zu.

"Morgen.", murmelte ich und gähnte leise. Ich war also doch noch etwas müde.

"Guten Morgen!", sagte Jin aufmunternd und lächelte mich breit an.

"Wann gehst du?"

"Jetzt. Wollte dir nur kurz Bescheid geben."

Jin nickte und fuhr sich durch die Haare. "Jimin?" Ich seufzte leise und zuckte mit den Schultern, dabei spürte ich wie es mir schwerer ums Herz wurde und meine Laune einfach allgemein extrem auf den Tiefpunkt sank.

"Ihr kriegt das hin! Mach dir jetzt datüber keine Sorgen und geniesse die Zeit mit deinen Eltern."

Ich nickte, umarmte Jin und lief schliesslich aus dem Haus. Jin hatte Recht. Wir würden das wieder hinbekommen. Ganz sicher.

Da ich noch ziemlich früh dran war, beschloss ich zu laufen und meine Gedanken freien Lauf zu lassen.

Ich dachte über viele Dinge nach, über Jimin, über alle Members, alle Erlebnisse und auch mein Unfall. Kann man es überhaupt einen Unfall nennen? Ich meine der Mann hat das Messer gezielt auf mich geworfen.

Ich seufzte ab meinen Gedanken und betrat das Restaurant. Ich atmete einige Male tief durch und setzte mich an einen Tisch der frei war.

Meine Eltern waren auch früh dran und meine Mutter sah mich schon von weitem. Sie lächelte mich an und ich verbeugte mich direkt.

Mein Vater kam auch dazu und setzte sich sofort hin ohne mich wirklich anzusehen. Ich biss mir leicht auf die Lippen und ignorierte das leichte Stechen in meiner Brust.

"Wie geht es euch?", fragte ich und lächelte beide so fröhlich wie es ging an. Meine Mutter trank ein Schluck Wasser bevor sie antwortete und mein Vater begann erst jetzt mich zu mustern.

"Gut, sehr gut.", murmelte meine Mutter und lächelte schwach. Wir bestellten unser Essen und redeten für eine Weile einfach nur ein wenig.

Es war nichts besonderes und ich war etwas enttäuscht, da ich mehr erwartete hatte, hielt aber meine Klappe.

Schliesslich atmete ich tief durch und senkte meinen Kopf etwas. Ich hatte die Idee meinen Eltern zu erzählen, dass Jimin und Ich in einer Beziehung waren. Einfach so spontan.

"Eoemma, Ahpah, ich möchte euch etwas sagen.", murmelte ich schliesslich, atmete erneut durch und hob meinen Kopf entschlossen.

Mein Vater hob seine Augenbraue und nickte mir zu, was für mich der Grund war anzufangen. "Also ich-ich bin schwul."

Ich wagte nicht aufzusehen noch wagte ich zu atmen. Es war Stille, niemand sagte etwas. Ich atmete erneut durch und hob meinen Blick, nur um in die verurteilenden und schockierten Gesichtszüge meiner Eltern zu blicken.

"Ich bin auch bereits in einer B-Beziehung. Es ist Jimin und ich bin wirklich unglaublich verliebt-", begann ich und musste automatisch leicht lächeln weil ich an Jimin dachte.

Doch bevor ich meinen Satz beenden konnte spürte ich einen starken Schmerz in meiner Wange und mein Kopf flog leicht zur Seite.

Meine Mutter schnappte erschrocken nach Luft und ich vergass zu atmen. Langsam drehte ich meinen Kopf und berührte vorsichtig meine Wange, während mein Blick zu meinem Vater wanderte.

Dieser hatte seine Hand erhoben und erst jetzt wurde es mir bewusst. Er hatte mich gerade geschlagen.

Meine Augen füllten sich mit Tränen und ich biss mir stark auf die Lippen. War das gerade wirklich passiert?

Mein eigener Vater hat mich geschlagen? Weil ich nicht in sein Weltbild passte?

Ohne das ich mich kontrollieren konnte, stand ich auf, nahm einen Geldschein hinaus, legte ihn vorsichtig auf den Tisch und lief einfach davon.

Was Yoongi nichte wusste war dass sein Vater ihm reuevoll hinterher sah und immernoch fassungslos über seine eigene Aktion war. Er hatte seinen Sohn geschlagen. Seinen eigenen Sohn.

Erst als ich draussen war konnte ich endlich wieder atmen. Für einen kurzen Moment drehte sich alles und ich musste mich irgendwo festhalten.

Ich versuchte krampfhaft meine Tränen zu unterdrücken und begann langsam wieder zu laufen.

Als mir dass dann aber nicht mehr reichte begann ich immer schneller zu werden, bis ich am Schluss sprintete.

Völlig ausser Atem kam ich zuhause an und ging direkt nach oben. Die Jungs waren unten und bemerkten gar nicht dass ich nachhause kam. Ich brauchte jetzt einfach Jimin.

Der blondhaarige sass in seinem Zimmer und war an seinem Laptop. Ich atmete tief durch und setzte mich anschliessend vorsichtig aufs Bett vor ihn.

Ich rückte näher und legte meinen Kopf auf Jimins Oberschenkel. Meine Augen füllten sich erneut mit Tränen als er nicht mal ansatzweise reagierte und ich versuchte tief einzuatmen.

"Geh weg.", sagte Jimin dann plötzlich und riss mir damit das Herz komplett aus der Brust.

𝐁𝐚𝐧𝐠𝐭𝐚𝐧 𝐒𝐨𝐧𝐲𝐞𝐨𝐧𝐝𝐚𝐧 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt