chapter sixty-seven

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Jimin:

Als ich mich am nächsten Tag dazu bringen konnte mein Zimmer zu verlassen bemerkte ich, dass alle weg waren. Ausser Yoongi natürlich.

Ich seufzte leise und las mir den Zettel auf dem Küchentisch erneut durch. Einen Ausflug? Damit wir uns aussprechen können?

Ich spürte wie mir erneut die Tränen hochkamen und stützte mich an einem Stuhl ab.

Ich traute mich nicht mit ihm zu reden, ich hatte Angst dass ich erneut so etwas schlimmes sagen würde.

Schon wieder spürte ich die heissen Tränen auf meinen Wangen und wischte sie seufzend weg. Ich krieg auch wirklich gar nichts auf die Reihe.

Wie sollte ich das alles überhaupt jemals wieder gut machen?

Ich wollte gerade den Kühlschrank öffnen als ich ein lautes Geräusch hörte. Es klang fast so als ob sich jemand erbrechen müsste- Yoongi.

Innerhalb von Sekunden sprintete ich die Treppen hoch und rannte ins Bad. Sofort schnappte ich nach Luft und wich zurück als ich Yoongis blasse Gestalt auf dem Boden erkannte.

Dunkle Augenringe zierten sein sonst fast weisses Gesicht und er sah schrecklich aus. Als ich erkannte dass er abgenommen hatte, füllten sich meine Augen mit Tränen und warteten nur darauf herauszuströmen.

Im Klo konnte man sein Erbrochenes sehen und es war kein schöner Anblick. Wirklich nicht.

"Y-Yoongi?", hauchte ich ängstlich und rüttelte etwas an ihm. Yoongi schlug mühsam seine Augen auf und musterte mich für einen Moment lang bevor er anfing zu husten.

"Hey ganz langsam.", murmelte ich immernoch leise als er sich aufsetzen wollte und strich ihm einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. Er schwitzte leicht und sein Kopf fiel einfach nur schlaff gegen meine Brust.

In mir zog sich alles zusammen und nur zögerlich schlang ich meine Arme ebenfalls um ihn. "J-Jimin?", erklang seine raue und leise Stimme welche mich zusammenzucken liess.

"Ja ich bin es. W-Wie kann ich dir helfen? Was brauchst du?", murmelte ich besorgt und atmete ganz tief durch um meine aufkommenden Tränen hinunterzuschlucken.

"S-Schlafen.", hauchte Yoongi und ich sah bereits wie sich seine Augen schlossen und sich sein kompletter Körper entspannte.

Ich versuchte ganz ruhig zu atmen und meine unglaublich starke Sorge zu unterdrücken. Trotzdem liefen mir einige Tränen die Wangen hinunter und ich biss mir auf die Lippen.

"I-Ich bring dich jetzt in mein Zimmer okay? Dann kann ich-ich mich besser um dich kümmern.", sagte ich nach einer Weile und stand langsam mit ihm auf.

Yoongis Beine gaben fast wieder nach, jedoch reagierte ich schnell genug und stützte ihn.

Yoongi war so unfassbar schwach und so unfassbar bleich. Das war alles wegen mir. Das war alles meine Schuld.

Langsam führte ich Yoongi in mein Zimmer und legte ihn auf mein Bett. Ich holte schnell ein Glas Wasser und einige Tücher.

Vorsichtig wischte ich über Yoongis Lippen und hielt ihm schliesslich das Glas vor die Nase. Der Ältere reagierte überhaupt nicht und schaute mich einfach nur an.

Ich schluckte als sich unsere Augen trafen und begann stumm zu weinen. Die Tränen flossen einfach nur aus meinen Augen.

"Bitte trink etwas.", hauchte ich und hielt das Glas noch etwas näher an seine Lippen. Yoongi reagierte erneut nicht, woraufhin ich seinen Kopf leicht nach hinten drückte und ihm einfach das Glas den Hals hinunter leerte.

Yoongi sagte noch immer nichts. Er schaute mich nicht wütend, nicht vorwurfsvoll, nicht schuldig, nicht einmal traurig an. Er sah mich einfach nur mit leeren Augen an.

Ich konnte seine Emotionen nicht deuten.

Yoongi hustete einmal und fiel schliesslich einfach nur schlaff in sich zusammen. "B-Baby?", wimmerte ich leise und starrte ihn ängstlich an.

Sofort schüttelte ich ihn, liess dann aber von ihm ab als ich seinen Puls und seine Atmung spürte. Er sollte wirklich schlafen und sich ausruhen.

Für eine Weile starrte ich ihn einfach nur an und heulte. Ich heulte wie ein verdammter Schlosshund.

Nachdem ich mich etwas beruhigt hatte legte ich mich neben ihn und nahm den Jungen den ich so unglaublich doll liebte vorsichtig in meine Arme.

Ich traute mich beinahe nicht ihn anzufassen und begann wieder leise zu weinen.

"E-Es tut mir alles s-so leid. B-Bitte hass mich nicht. I-Ich liebe dich d-doch.", hauchte ich kraftlos und begann vorsichtig über Yoongis Wange zu streicheln.

Seine Haut war noch immer so blass und meine Brust zog sich schmerzhaft zusammen. Ich schloss meine Augen, legte meine Hände an seine Hüfte und zog ihn näher an mich.

Bereits nach wenigen Minuten schlief ich tief und fest ein und holte endlich mal meine verlorenen Stunden ohne Schlaf auf.

𝐁𝐚𝐧𝐠𝐭𝐚𝐧 𝐒𝐨𝐧𝐲𝐞𝐨𝐧𝐝𝐚𝐧 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt