Vor einem Monat wurde ich zur Verlobten von Nathaniel Kenneth. Es war wie eine neue Identität, die ich bekommen hatte. Ich war nicht mehr Aurelia Conway, die zwei Elemente bändigen konnte, sondern nur noch Nathaniel Kenneths Verlobte. Ich wusste nicht wirklich ob ich mich freuen oder ärgern sollte.
Freuen, weil niemand mich mehr mit diesem heimlichen verächtlichen Blick anschaut, da sie zu großen Respekt von den Kenneths haben oder ärgern, weil ich nur die Partnerin eines bekanntes Mannes dieser Stadt bin. Wie als würde mich mein Partner definieren können und nicht ich als Person, doch ich gewöhnte mich daran.
Jeder lächelte mich an der Straße an und ich wurde noch respektvoller als davor behandelt. Am Anfang war es ungewohnt von jedem bewundert zu werden aber nach einer Zeit und Marisols Belehrungen war ich selbstbewusster wie noch nie zuvor. Immer wieder ermahnte ich mich selber, dass meine Schultern nach hinten mussten und die Brust nach vorne. Nun machte ich alles automatisch ohne nachzudenken.
Das Selbstbewusstsein war auch vorteilhafter in der Arbeit. Ich meldete mich öfters und wurde schnell zur Besten meiner Generation. Immer wieder nahmen mich sogar die Arbeitskollegen meines Vaters bei Gerichtsterminen mit anstatt ihre eignen Lehrlinge. Ich schaute zu und lernte schnell. Jeder meinte, dass ich eine blühende Zukunft vor mir hatte und ich von Phelicia gesegnet worden bin.
Ich stand vor dem Spiegel und überprüfte mein Aussehen. Es war erst Anfang Sommer, doch ich hatte schon viel Farbe abbekommen. Meine Sommersprossen wurden mit eine dünne Schicht Make-up bedeckt. Ich hoffte, dass dieser Tag nicht so schnell kommen würde. Es war der 21.Juni. Charlottes Geburtstag. Ihr und Cosimos Hochzeitstag.
Innerlich seufzte ich und schaute mich kurz von hinten an. Aus reiner Provokation trug ich ein rotes Kleid, da es Cosimo nicht passen würde. Mit der Zeit wurde es deutlich, dass ihm mein Partner nicht passte und das mir sein Partner nicht gefiel. Wir haben es zwar nie mehr seit dem Vorfall im Büro angesprochen, doch manchmal sagten Mimik mehr aus als Wörter.
Es tat weh, dass sogar Damien sich mehr für mich freute als mein eigener Bruder. Damien und Nathaniel haben auch miteinander geredet, auch wenn am Anfang ein paar Fäuste gefallen sind. Die Meisten von Nate. Damien versicherte ihm, dass er verwirrt war und er meine Schwester liebte und respektierte. Die Beiden verstanden sich nicht gut aber tolerierten sich.
Mein ganzer Rücken war entblößt und ich wusste, dass Nate es hart haben wird, wenn er mich sehen wird. Ich grinste bei der Vorstellung seines Gesichtes. Er hatte eine Schwäche wenn ich rot trug. Egal ob es ein Kleid, ein Oberteil oder Unterwäsche sei. Er war ab dem Moment, wenn er rot sieht, wie ein wildes Tier und ich war seine Beute.
Vielleicht war es der zweite Grund, weshalb ich dieses Kleid aussuchte. Es war einfach aber durch die gewissen Reize gefiel es mir sehr. Nelio hat es mir gemacht, da Liora zu sehr beschäftigt mit dem Brautkleid war. Nelio mochte wahrscheinlich provokante Kleider, da er mir immer vorschlug mehr Haut zu zeigen. Jedes Kleid, welches er mir schnitt, zeigte entweder meine Beine, Brüste, Rücken oder alles zusammen.
Ich ging ins Schlafzimmer, wo Nate auf mich wartete. Er war schon längst fertig und starrte auf sein Handy. Das war das Einzige, was mich an ihn störte. Er war dauernd an seinem Handy, wenn ich kurz wegschaute. Ich verdrehte immer als Antwort die Augen und als Wiedergutmachung schubste er mich ins Bett und tat unaussprechliche Dinge mit mir.
Natürlich musste es nicht immer das Bett sein. Mal war es die Couch, in der Dusche, gegen irgendeine Wand, auf dem Küchentisch, was wir aber nicht mehr taten, seitdem es beim letzten Mal zusammenbrach. Die Vorstellung wie wir es den Leuten erklären mussten wie es kaputt ging, brachte meine Wangen wieder zum Glühen.
![](https://img.wattpad.com/cover/214567263-288-k715402.jpg)
DU LIEST GERADE
VERSATILE I
Fantasy[BAND I] Seit 100 Jahren existiert in diesem Land kein Krieg mehr. Jahrzehnte kämpften die vier Sektoren um die Macht bis das Plasmastein ins Spiel kam. Damit Frieden in diesem Land herrscht, wurde in Generation für Generation ihr Leben bestimmt. Ke...