fourteen

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Nach der Arbeit machte ich mich auf den Weg zum Krankenhaus. Ich habe meine Schwester vermisst und wollte ihr alles über gestern erzählen.

Diesmal nahm ich die Limousine von Nathaniel und mir. Laut dem Fahrer, war er noch nicht fertig mit der Arbeit und kommt erst später nach Hause.

Wir fuhren an dem Aerialorenviertel vorbei. Müde von der Unterrichtsstunde bei meinem Vater, lehnte ich meinen Kopf gegen die Fensterscheibe und schaute mit einem Seitenblick raus auf die Straße. Auf einmal sah ich ein zierliches weiß haariges Mädchen mit einer auffälligen Frisur, die Straße entlang gehen.

Warte..ist das nicht Liora? "Anhalten!", rief ich und setzte mich sofort auf. Der Fahrer zuckte leicht zusammen, aber nickte dann nur und fuhr zum Straßenrand und hielt an. Ich öffnete zügig die Tür und rannte zu ihr. Sie hielt schweren Stoff in ihren Armen und war kurz davor von der Straße abzubiegen. Es war schwer, mit hohen Schuhen so schnell zu rennen und viele Kinder schauten mich komisch an, doch das war mir egal.

"Liora!", schrie ich und tatsächlich hörte sie mich. Sie blieb stehen und drehte sich um. Als sie mich sah, ließ sie den Stoff der vermutlich für Kleidung gedacht war, auf den Boden fallen. Ich war aus der Puste, als uns nur noch wenige Meter trennten. Sie kam mit offenen Armen auf mich zu und schlang ihre Arme um mich.

"Aurelia", murmelte sie und drückte mich ganz fest. Ich erwiderte ihre Umarmung und merkte erst, wie sehr ich sie vermisst habe. Ich habe sie seit der Zeremonie nicht gesehen, was vielleicht erst wenige Tage her ist, aber für mich fühlte es sich an wie eine Ewigkeit.

"Ich habe mir so sehr Sorgen um dich gemacht. Da bin ich am ersten Morgen nach der Zeremonie bei einer Ignisorin gewesen, um ihre Maße zu nehmen und dann erfahre ich das du eine Kenneth sein wirst! Die ganze Stadt redet über dich und Nathaniel", plapperte sie schon ganz aufgeregt los und löste sich von mir.

Ich ließ sie ausreden und wartete bis sie mit dem Reden aufhörte. "Man hört nur noch Aurelia Conway und dann kannst du noch Feuer bändigen! Ich habe mich überall umgehört in den letzten Tagen und versuchte herauszufinden wo du wohnst, weil ich wollte dich nicht bei deiner Arbeit stören! Geht es dir gut? Behandelt Nathaniel dich auch gut? Und hallo Aurelia...dein Outfit ist ja mal was neues. Du siehst aus wie eine.. ."

Ignisorin. Ich hatte heute eine schwarze Stoffhose an, mit einer roten Bluse und roten Lippenstift. Nate hatte vorgeschlagen, dass ich das anziehen könnte. Da ich eine Weile vor meinen Klamotten stand und nicht wusste, was ich anziehen soll.

"Ja, ich sehe aus wie eine Ignisorin und ja, mir geht es gut. Wieso denkt jeder, dass Nate mich schlecht behandeln würde?"

Ja, auch ich hatte bedenken wegen ihm, aber er ist mehr als perfekt.

"Das habe ich nie gesagt Aurelia. Ich wollte nur wissen ob ich ihm den Arsch versohlen muss."

Ich grinste. Ich habe ihre Art vermisst und schaute auf sie runter. Die Vorstellung, wie ein kleines Mädchen mit knapp 1,60 Meter versucht Nate zu schlagen, ist doch sehr amüsant.

"Wie geht es dir denn? Alles in Ordnung mit deinem Partner? Nelio, oder?", fragte ich nach. Ich hasste es der Mittelpunkt eines Gesprächs zu sein und zur Zeit war ich es viel zu oft.

"Nelio ist alles was man sich wünschen kann! Ich habe ihn nie in der Schule bemerkt. Kennst du noch die Schüler, die während der Pause in der Schulbücherei waren und Ärger bekamen, dass sie nicht an der frischen Luft waren wie alle anderen?"

Ich nickte.

"Er war einer von denen. Er ist so intelligent und zitiert dauernd romantische Sprüche aus den Büchern. Ich weiß zwar nicht welche Bücher, da ich Bücher lesen hasse, aber die Nachrichten sind trotzdem wunderschön", schwärmte sie.

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