Epilogue

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TW Suizidgedanken!!

2 Wochen und ein Tag seitdem mein Vater tot ist. Die Todesursache war eine Giftspritze.

Marisa, meine Mutter erzählte mir, dass es die begnadetste Todesstrafe sei. Es war besser als Erhängen oder einen Kopfschuss. Nathaniel und Brandon Kenneth bestanden darauf. Niemand wusste warum mein Vater festgenommen worden ist, doch am Tag seiner Exekution verbreitete sich diese Nachricht wie Feuer im Wald.

Wie ich Nathaniel gesagt habe, zog ich wieder bei meiner Mutter ein. Ich war zu schwach in dem Haus zu wohnen, wo auch der Mann lebte, der die Todeserklärung meines Vaters unterschrieben hatte. Mein Verlobter. Der Mörder meines Vaters.

Seitdem verließ ich meinen Elternhaus nicht mehr. Niemand kam uns zu besuchen. Natürlich besuchte uns niemand. Wer würde die Familie besuchen, die die größte Straftat des Landes begangen hat. Die Frau, die betrogen wurde und die illegitime Tochter, die niemals existieren sollte.

Meine Mutter versuchte stark zu bleiben aber am Ende des Tages hörte ich sie wie sie sich in den Schlaf weinte und jede Stunde durch ihre Albträume aufwachte. Oft übernachtete Mariella bei uns. Sie war meine größte Stütze in den letzten Tagen.

Wer hätte gedacht, dass Mariella, die früher nur an sich und ihr Aussehen dachte am Ende die Stärkste von uns sei? Ich arbeitete seitdem nicht mehr. Das war die einzige Entscheidung indem mein Bruder mich unterstützte. Ihm wurde gleich ein Tag nach dem Tod unseres Vater seine Stelle angeboten. Wahrscheinlich weil sie niemand anderes wollte.

Wir sprachen selten miteinander. Er hat es mir zwar nie ins Gesicht gesagt aber er gab mir die Schuld für alles. Seine Blicke waren genug Beweis, was er über mich dachte. Am Ende gewann Charlotte also. Nicht sie schaffte es ein Keil zwischen uns zu bringen, sondern wir selbst. Mein eigener Bruder verabscheute mich.

Ich nahm es ihm nicht übel. Ich hasste mich selber.

Genau drei Menschen besuchten mich in den letzten 15 Tage.

Liora. Ihr war es egal was die Anderen dachten und kam mich vor eine Woche besuchen. Sie hatte Kuchen mitgenommen. Meinen Lieblingskuchen und wir saßen still in der Küche. Ich redete so gut wie nichts, deswegen hatte sie ehrlich gesagt am Ende ein Selbstgespräch mit sich selbst geführt. Ich hatte nur den Stuhl angestarrt, wo mein Vater früher saß.

Drake und Marisol. Ich war überrascht die Beiden zusehen und Marisol beichtete mir, dass sie nicht wusste ob sie wirklich kommen sollte aber Drake bestand darauf. Sie redete kein Wort über ihren ältesten Bruder oder ihren Vater. Luke und Chloe wussten nicht, ob ich sie sehen wollten und ließen es lieber sein.

Ich aß nicht viel und wenn ich aß, kam alles wieder raus. Ich traute mich nicht mal in den Spiegel zuschauen aber ich wusste, dass ich schrecklich aussah. Marisol ist zusammengezuckt als sie mich gesehen hat.

Es war so still im Haus. Ich konnte mich selbst atmen hören. Ich schaute nicht mal was ich angezogen habe. Es war sowieso spät abends und so würde mich niemand sehen können draußen. Ich ging zu Fuß auch wenn ich die Limousine von den Kenneths am Straßenrand sah. Ich wollte nichts mehr von ihnen nutzen. Schon deren Kennzeichen zusehen, verbreitete mir Kopfschmerzen.

Es war ein langer Weg zu meinem Ziel aber die frische Luft tat mir gut. Ich schaute den ganzen Weg auf dem Boden. Die Straßen waren leer, doch ich wollte es nicht riskieren, böse Blicke zu erhalten. Manchmal musste ich eine kurze Pause machen, da mir schwindelig wurde. Ich wusste, dass ich mehr essen musste aber schon der Anblick von Essen brachte meinen Magen dazu eine 360 Grad Wende zumachen.

Ich wusste nicht wie lange ich schon lief. Es war mir egal, da ich sowieso nichts besseres zu tuen hatte. Aber es musste lang sein, denn meine Füße schmerzten schon.

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