chapter twenty two

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Die Nacht war für mich sehr schlimm. Kaum habe ich meine Augen zugedrückt, da war es schon wieder Morgen und ich hörte aus dem Schlafzimmer, wo ich früher geschlafen habe, den Wecke klingeln. Ich vermisste Nates Wärme neben mir, doch ich würde es niemals zugeben. Laut meiner Schwester gestern sollte ich noch nicht arbeiten, doch ich konnte es in diesem Haus nicht aushalten. Es ist zu viel passiert gestern um hier einfach so zu liegen.

Ich stand vorsichtig auf und reibte mir meine Augen. Meine Augen brannten noch von den Tränen, die ich in der Nacht verflossen habe. Ich war nur in Unterwäsche, doch dies war mir ehrlich gesagt egal. Ich wartete ab, bis ich mir sicher war, das Nathaniel im Bad war. Ich wollte ihn nicht sehen. Leise öffnete ich die Tür und ging in das Bad, welches nur ich benutze und verschloss schnell die Tür hinter mir.

Mein Hals schmerzte noch mehr als am Anfang. Wahrscheinlich weil ich so viel geschrien habe. Ohne in den Spiegel zu blicken, wusch ich mein Gesicht um wacher zu werden und putzte mir die Zähne. Mein Körper war so müde, das ich mich gegen die Wand anlehnen musste. Ich fühlte mich schwacher als am Morgen nach dem Abendessen bei meinem Bruder. Ich hörte Nate mit jemanden reden. Wahrscheinlich telefonierte er.

Er ging den Flur entlang und seine Stimme wurde leiser. Er ist nach unten gegangen. Besser für mich. Ich spülte meinen Mund aus und schaute unbeabsichtigt in den Spiegel. Ich erschrak mich leicht wegen meines Spiegelbildes. Mein Gesicht war weißer als die Wand und meine Augen waren rot angelaufen und sehr angeschwollen. Unter meinen Augen war eine dunkle Schicht Augenringe zusehen. Der Anblick gefall mir nicht. Es widerspiegelte mein Leben, welches so grauenvoll ist.

Schnell öffnete ich die Tür und beeilte mich ins Kleidezimmer anzugelangen. Ich hörte wie Nathaniel aufhörte zureden und ich hatte Angst, das er mich in Unterwäsche und einem angeschwollenem Gesicht im Flur auffinden würde. Heute hatte ich für nichts Lust also zog ich meine ausgewaschene schwarze Hose an und meine allzubekannte Bluse an. In meinen eigenen Klamotten fühlte ich mich gerade am Wohlsten. Nicht die Kleidungsstücke, die schon vor mir in diesem Haus waren. Sie erinnerten mich zu sehr an Nathaniel und wollte nichts, was mich an Nathaniel erinnerte. Auf einer der Kommoden lag meine Kette mit dem Saphirstein meiner Eltern. Ich weiß ehrlich gesagt nicht warum ich sie abgelegen habe. Schnell legte ich sie wieder um meinen Hals und schaute mich im Spiegel an. Die Kette erinnerte mich an mein Zuhause, an meine Eltern, an meine Familie. Die Kette harmonierte zu meinen Augen, doch diese waren mehr rot als blau.

"Du bist wach", hörte ich seine Stimme. Da ich so sehr in Gedanken war, zuckte ich leicht zusammen und drehte mich leicht um. Hier stand er. Der junge Mann,der mich betrogen hatte mit einem Mädchen, was das Gegenteil von mir war. In einem teuren Anzug. Dunkelgrau. Ihm stand jede Farbe. Seine Haaren waren wie immer perfekt gestylt und man roch sein Parfüm durch den ganzen Raum. Er hatte wie immer eine gerade und stolze Haltung. Ich habe die Ignisoren damals heimlich bewundert wie sie sich in der Öffentlichkeit präsentiert haben. Voller Stolz und niemand konnte ihren Stolz wegnehmen.

Auf seinem Hals waren immer noch Knutschflecke zusehen. Eins, zwei, drei, vier, fünf Knutschflecke. Natürlich musste sie übertreiben und nun würden die Menschen denken, das ich das war. Er bemerkte in welcher Richtung mein Blick war und legte dort seine Hand ab. Wie als könnte er so seine Fehler verbergen. Seine bernsteinfarbene Augen starrten mich an. Die Augen, die mich sonst beruhigten aber jetzt brachte es mich dazu unruhig zu werden.

"Du solltest im Bett sein", sagte er und musterte mich an. Er klang wie immer. Seine Stimme war sanft und ruhig. Nicht wie gestern, als er mich angeschrien hatte. Ich ignorierte ihn und wollte an ihn vorbei gehen, doch er versperrte mir den Weg. "Du kannst sowieso nicht arbeiten gehen. Ich habe schon gerade deinen Vater angerufen. Du bist für heute wieder krank gemeldet".

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