chapter thirty

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Ich spürte wie jemand zart mein Gesicht streichelte. Ich öffnete vorsichtig meine Augen und fand Nathaniel neben mir liegen. Sein einer Arm ist um mich geschlungen und seine andere Hand malte die Konturen meines Gesichtes nach. Ich zuckte leicht zusammen. Nathaniel sah schlimm aus. Er war so blass und hatte Augenringe unter seinen Augen.

Seine Augen waren ganz rot. Ich erinnerte mich an die letzten Ereignisse letzter Nacht. Ich bewegte mich nicht oder sagte etwas. Auch er traute sich nichts zusagen. Wahrscheinlich wollte er nichts falsches sagen, denn sein sonst selbstsicheres Grinsen war nicht da und aus ihm kam kein unartiger Spruch raus. Heute war Wochenende. Ich musste zwei Tage mit Nathaniel verbringen. Daran habe ich die letzten Tage nicht mal gedacht.

Ich konnte nicht in die Arbeit flüchten oder zu Mariella gehen. Dort würde ich Damien sehen und das konnte ich mir nicht antuen. Wir beide schwiegen und genossen die friedliche Stille, wobei wir beide wissen, das es zwischen uns nie ein Frieden gab. Auch wenn ich es hasste, vermisste ich seine Berührungen. Aber am meisten vermisste ich es mit ihm zu lachen. Doch ich wusste, das es nicht möglich war. Aufjedenfall nicht so schnell, auch wenn ich sah wie sehr wie beide drunter litten.

„Ist was?", hörte ich seine Stimme, die mich von meinen Gedanken wegriss. Ich schaute auf und bemerkte, das er aufhörte mein Gesicht zu streicheln. Tief im Inneren wünschte ich, das er nie damit aufhören würde. „Wir..wir sollten aufstehen", murmelte ich und wolle die Decke weglegen, doch Nathaniels sanfter aber bestimmter Griff machte mir ein Strich durch die Rechnung.

„Können wir noch wenige Minuten einfach nebeneinander liegen und so tuen als wäre alles in Ordnung..? Ich weiß, das nachdem wir aufstehen wieder uns nicht mal ansehen werden und ich brauche dich gerade wirklich. Ich brauche dich in der Nähe, denn ich habe das Gefühl, das ich ersticke und du bist die einzige die mich retten kann in dem Moment", meinte er und sah mich bettelnd an.

Ich starrte ihn an. Er liebt dich, Aurelia.

Er litt genauso wie ich. Äußerlich sogar vielleicht mehr als ich. Auch ich sehe bestimmt nicht gut und glücklich aus aber ich habe mich wenigstens nicht voll betrunken. Also nickte ich und legte mich wieder genau da hin, wo ich vor wenigen Sekunden lag. „Danke", wisperte er und mit seinen Augen fragte er, ob er mich berühren durfte.

Ich nickte leicht und ließ seine bernsteinfarbenen Augen nicht aus den Augen. „Ich hätte niemals gedacht, das mich eine Frau so gut und so schlecht gleichzeitig fühlen lassen kann", murmelte er gegen meine Haut. Ich beobachtete ihn. „Ist das schon wieder eine Lüge von dir, Nathaniel?", fragte ich.

Er schaute immer wieder auf meine Lippen und dann wieder in meine Augen, wie als würde er mit sich selbst kämpfen. Er presste seine Lippen zusammen und schüttelte den Kopf. „Ich meine es".

„Sag mir, das du mich liebst", sagte ich. Das war die schönste Lüge von ihm. Er wirkte überrascht. Seine Augen wurden etwas größer und sein Mund öffnete sich leicht, doch dann hörte ich die drei schönsten Wörter aus seinem Mund kommen wie Gift. Gift für mein Kopf und Herz.

„Ich liebe dich", und zog mich näher an sich. Sein Gesicht vergrub sich in meine Halsbeuge und drückte mir wieder einen Kuss auf meinem Hals. „Nochmal", befahl ich ihn und schloss meine Augen. „Ich liebe dich, Aurelia Conway", sagte er und verteilte unzählige Küsse auf meiner warmen Haut.

„Ich weiß, das ich zu viel verlange aber mein größter Wunsch ist es liebliche Wörter aus deinem Mund zuhören, die an mich gerichtet sind", sagte er und schaute mir wieder ins Gesicht. „Dein Wunsch ist es also nicht, das ich dir verzeihe?", fragte ich ihn verwirrt.

„Die Hoffnung habe ich schon verloren als ich gesehen habe wie bodenzerstört du warst. Ich habe etwas getan, was man nicht entschuldigen kann und ich werde es mir selbst niemals verzeihen..warum solltest du es dann?"

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