Schritt für Schritt. In dieser Woche änderte sich wieder nichts. Wir arbeiteten und arbeiteten. Gestern holte ich das Kleid für die Verlobungsfeier ab und aß mit Liora und Nelio. Liora hatte Recht. Er spielte mit den Wörtern wie als wäre alles ein Spiel.
Im Handumdrehen wurde ich rot, nachdem er in wenigen Minuten ein Gedicht erfunden hatte, indem es um meine blauen Augen ging. Liora schaute uns lachend zu, da sie meine Reaktion lustig fand.
Nun schaute ich mich in meinem neuen Schlafzimmer um. Nathaniel schlief dort, wo ich früher schlief und ich war in meinen neuen vier Wänden. Das Bett war größer als das Alte und so wirkte es noch viel leerer ohne ihn.
Jeder arbeitete heute weniger, da niemand diesen riesigen Event verpassen wollte. Marisol Kenneths Verlobungsfeier. Ich glaube niemand achtete wirklich auf Drake, denn Marisol war der Mittelpunkt. Das jüngste Kind von Brandon und Candelaria Kenneth, schon fast eine Prinzessin dieser Stadt.
Ich hockte mich auf einen grauen Hocker vor meinem neuen Schminktisch hin. Alles war so dezent und ich habe mich wirklich in diesem Raum verliebt. Nathaniel hatte sich mit einem Blick alles gemerkt und ich fühlte mich wie als wäre ich die ganze Zeit in meinem alten Haus. Sicher und Geborgen.
Liora hatte mir gestern beigebracht wie ich genau mein Makeup auftragen sollte. Ich wollte niemanden, der mich schminkte. Fremde Hände auf meinem Gesicht waren nicht wirklich mein Ding.
Das Problem war, das ich nicht wirklich wusste, wie man sich für so eine große Feier schminkte. Ich wollte es dezent, doch Liora schlug mich nach diese Aussage. Es wäre eine Beleidigung für ihr Kleid, hatte sie gesagt, deswegen packte sie mir einen dunklen violetten Lippenstift ein und noch einen dunklen Kayal und haufenweise Puder für die Augenlider.
Ich schaute überfordert zu meiner neuen Sammlung. Okay, Aurelia. Liora hatte dir alles genau erklärt. Das bekommst du hin. Meine Haare wurden durch große Lockenwickler geschmückt. So würden meine Haare genauso aussehen wie bei der Zeremonie aber die Frisur war schön.
Ich hörte Nathaniel summend in der Dusche. Als er gestern Abend mein Kleid sah, grinste er nur blöd und las dann weiter irgendwelche Notizen für die Arbeit. Ich ließ mich nicht irritieren und habe das Kleid ins Ankleidezimmer verlegt.
Den Kayal trug ich wie Liora es mir gesagt hatte auf meinem oberen und untere Wasserlinien , sodass meine blauen Augen betont wären. Durch diesen komischen Lidschatten, der wie Asche aussah und trug es so auf, das meine Augen eine katzenförmige Wirkung hatten. Nach einer Zeit machte es wirklich Spaß, denn es war eigentlich wie auf einer Leinwand malen. Nur das eben mein Gesicht die Leinwand war.
Ich trug den dunklen Lippenstift auf und beobachtete mein Spiegelbild. Ich hatte noch nie so ein dunkel Makeup..ich sah älter aus. Reifer. Vielleicht auch für manche Augen hübscher. Ich entfernte meine Lockenwickler und ließ die großen Locken auf meine Schultern fallen. Liora sagte, das ich als einer der engeren Familienmitglieder von Marisol und Drake auffallen musste. Ich durfte nicht mehr die graue Maus sein.
Irgendwie gefiel ich mir so. Ich fühlte mich so..stark, wie als würde mich nichts klein bekommen. Diese Schminke ist vielleicht nur eine Maske und versteckte mein wahres Ich aber wer setzte nicht mal eine Maske auf. Mit einem Selbstbewusstsein, welches ich noch nie gefühlt habe, ging ich ins Ankleidezimmer, was ich sofort bereute.
Nathaniel stand nur mit seinen engen Boxershorts im Zimmer. Er bemerkte mich sofort und drehte sich zu mir um. "Verdammt Aurelia...", hörte ich ihn leise wispern. Ich trug nur einen Bademantel und schon brachte ich ihn aus der Fassung? Ich grinste leicht und suchte mein Kleid raus. „Ich werde eindeutig heute Männer umbringen müssen..", sagte er und ich schaute ihn von der Seite an. Er knöpfte gerade sein schwarzes Hemd zu und schaute immer wieder zu mir her. Ich tat so wie als würde ich die Blicke nicht merken und fixierte meine Haare, wobei es nichts mehr zum Verbessern gab.
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VERSATILE I
Fantasy[BAND I] Seit 100 Jahren existiert in diesem Land kein Krieg mehr. Jahrzehnte kämpften die vier Sektoren um die Macht bis das Plasmastein ins Spiel kam. Damit Frieden in diesem Land herrscht, wurde in Generation für Generation ihr Leben bestimmt. Ke...