Vor mir sah ich Nathaniel und Helena nackt im Bett. Küssend. Ganz eng aneinander. Ohne es zu wollen spürte ich wie meine Augen brannten und meine Augen tränten. Fassungslos ließ ich meine Tasche fallen und beobachtete dieses Geschehen still. Ohne etwas zu sagen. Zu sehr geschockt was vor mir abgespielt worden ist. Ich konnte mich nicht bewegen und es fühlte sich an als würde mir jemand die Luft weg nehmen wollen. Sonst war ich mit der Nacktheit mehr als spießig. Doch ich sah jedes Körperteil von ihnen. Konnte nicht einfach wegschauen. Ich konnte nicht einfach glauben, das mir das passieren konnte.
Als meine Tasche auf dem Boden fiel, drehten sich beide um. „Oh mein Gott!", sagte dieses Miststück und verdeckte ihren Körper mit der Decke. Beide starrten mich an. Ich öffnete meinen Mund aber nichts kam raus. Nathaniels Blick blieb auf seinen Händen. Er traute sich nicht mal mich anzuschauen. „Du hast gesagt, das sie nicht da ist", rief Helena und tat so als wäre ich nicht da. Er antwortete nicht. „W-Was?", stotterte ich und lehnte mich gegen die Türschwelle an, da ich das Gefühl hatte, das meine Füße gleich ihre Kraft verlieren. Tränen flossen meine Wange entlang und ich starrte in die Leere kurz.
Ich versuchte meine Tränen zu stoppen, doch nichts half und ich schaute wieder zu Nathaniel und Helena. Ich atmete tief ein und schloss kurz meine Augen. Alles verlief so schnell und ich spürte keine Trauer mehr sondern Wut. Wut auf Helena. Wut auf Nathaniel. Wut auf mich. Ich war wütend auf Helena, da sie das nahm was ich will. Beziehungsweise wollte. Ich war wütend auf ihn, da er mir seit Wochen die schönsten Komplimente gab und mich anlächelte, berührte als würde er nur mich wollen. Log mir ins Gesicht und hatte kein Schamgefühl, Helena auf unser Bett zu..
Zu berühren, küssen, wahrscheinlich Kosenamen aussprechen, ihren Namen die ganze Zeit zu wiederholen. Aber am meisten war ich auf mich wütend, da ich es mir erlaubt habe ihm zu vertrauen. Ich bin ihm näher gekommen, habe ihm meine Schwächen gezeigt, ihn vor meiner Familie beschützt, wobei ich gleich am Anfang wusste, das das passieren würde und nun muss ich zu meinem Lebensende mit ihm verbringen. Mit dem Jungen, der meinen Vertrauen missbraucht hat, mich anlog und betrog.
„Raus", wisperte ich und öffnete meine Augen. „Was?". Ich starrte die Beiden intensiv an. Auch Nathaniel schaute mich an als er meine Stimme hörte. „Ich habe raus gesagt!", schrie ich und schaute zu Helena. Ich wurde noch nie so laut, doch das war mir jetzt egal. Es wurde bei mir eine Grenze überschritten und wollte nicht mehr ruhig sein wie sonst. Sie hatte sich schon ihre Unterwäsche wieder angezogen und starrte mich komisch an. „Jetzt..", fing sie an, doch ich unterbrach sie. „Ich habe dir gesagt, das du sofort aus meinem Haus verschwinden sollst, wenn du hier heil raus kommen willst!", schrie ich und betonte meinem. Ich kam ihr näher und griff ihren Unterarm.
Vielleicht würde ich danach mir selbst eine klatschen für diese Reaktion, doch genau in diesem Moment, war das die beste Idee, die mir in den Sinn kam. Sie aus diesem Haus rauszuziehen und sie nie wieder sehen zu müssen. „Aua! Du tust mir weh!", quietschte sie und ich spürte, das etwas anders war. Ich verlor die Kontrolle und auch wenn es unmöglich klang, spürte ich auf meiner Handfläche Hitze aber auch Kälte. Nathaniel stand auf und zog sich schnell eine Unterhose an. Ich ignorierte die Beiden, nahm ihre kurzes Kleid und zog sie nach unten. „Warte! Man du tust mir weh, Aurelia!", schrie sie. Ihre Stimme so hoch, das ich Angst hatte, das die Fenster zerbrechen würden. Ich wusste, das meine Kräfte gerade benutzt worden sind und ich wusste nicht, was an ihrem Arm passierte, doch dies war mir egal.
„Nimm meinen Namen noch einmal in dein dreckigen Mund und du wirst es bereuen", sagte ich scharf. Ich öffnete die Haustür und schmiss ihre Schuhe und Kleidung raus ins Dunkle. Ich zog sie ganz nah zu mir. „Wage es ja nicht noch einmal dieses Haus zu betreten und du wirst es bereuen", sagte ich und schaute in ihr leider perfektes Gesicht. Ihre dunklen Augen waren glasig. Ich tat ihr wahrscheinlich wirklich sehr weh oder sie hatte Angst vor mir. Beides war mir in diesem Moment Recht. „Hast du mich verstanden?", fragte ich und mein Griff um ihren Unterarm wurde noch fester.
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VERSATILE I
Fantasy[BAND I] Seit 100 Jahren existiert in diesem Land kein Krieg mehr. Jahrzehnte kämpften die vier Sektoren um die Macht bis das Plasmastein ins Spiel kam. Damit Frieden in diesem Land herrscht, wurde in Generation für Generation ihr Leben bestimmt. Ke...