twenty four

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Nachdem ich Ana auf die Rücklehne richtig positioniert habe damit sie gemütlich weiter schlafen kann, stieg ich mit dem Einkauf aus. Leise verabschiedete ich mich von Mace, meinem Fahrer, und ging ohne ein Wort zusagen ins Haus. Nathaniel folgte mir still. Wollte mir sogar beim Tragen des Einkaufes helfen, doch ich zog die Tüte noch enger an mich.

Im ganzen Haus roch es nach Essen. Es war auch deutlich wärmer im Wohnzimmer. Ich hörte jemanden summen. Sofia. Ich folgte dem Summen und fand Sofia in der Küche. Vor dem Herd und kochte etwas. Nathaniel räusperte sich, wobei sich Sofia erschrack. Sie drehte sich um und schaute zu uns.

"Mister Kenneth..Miss-..Aurelia", sie stotterte leicht als sie Nathaniel sah. "Ich dachte ich mache Ihnen etwas zuessen, da ihr beide unterwegs ward. Als Dank, das Sie auf meine Tochter aufgepasst haben", meinte sie und schaute auf ihre Hände. Ich zwang mich zu lächeln. Sie hat es mehr als jeder andere verdient. Ich versuchte so echt wie möglich zulächeln. "Das ist sehr nett von Ihnen. Danke. Sie können aber jetzt nach Hause. Ihre Tochter und Mann warten im Wagen auf Sie", sagte ich und ging auf sie zu.

Ich legte eine Hand auf ihren Arm. Sie schaute mich an und nickte lächelnd. "Danke, Aurelia", sagte sie leise. "Das Essen muss nur noch zehn Minuten kochen und dann können Sie den Eintopf essen. Es hat viele Vitamine. Ich habe Ihre Wäsche gewaschen, die Bettwäsche in Ihrem Schlafzimmr gewecheselt so wie Sie es wollten und noch alles gewischt", meinte sie. Ich nickte leicht. Nathaniel sagte nichts und beobachtete uns einfach. Sie nahm ihre Jacke und lächelte mich nochmal an. "Ich wünsche Ihnen eine gute Besserung", sagte sie, nickte Nathaniel kurz zu und verschwand dann.

"Du hast dir also neue Freunde gemacht", hörte ich Nates Stimme hinter mir. Ich verdrehte die Augen und ging zum Herd um den Eintopf umzurühren. "Ana ist ein süßes kleines Mädchen", meinte er. "Du magst Kinder". Ich ignorierte ihn und holte zwei Schüssel aus dem Küchenschrank raus. Er nahm die Tüten und legte sie auf die Kücheninsel ab, öffnete den Kühlschrank und legte die ganzen Lebensmittel rein. Währenddessen schaute er immer wieder zu mir hin.

"Ich habe deine Schwester heute gesehen", erwähnte ich. "Hast du ihr etwas gesagt?", fragte er. Ich schüttelte den Kopf. "Hälst du mich für so dumm?", stellte ich ihm eine Gegenfrage und gab ihm seine Schüssel mit dem gutduftendem Eintopf. "Sie hatte mir nur erzählt wie Carter und Helena im Krankenhaus waren", sagte ich und nahm einen Löffel in die Hand.

Ich hockte mich auf einen Hocker hin und aß still. Nathaniel lehnte sich gegen die Wand und beobachtete mich. "Du wirst mir nie verzeihen", sagte er leise. "Das habe ich doch gestern gesagt oder nicht?", meinte ich und schaute ihn kurz an. Auch er hatte Augenringe. "Ich dachte du hast es nur gesagt, weil du wütend warst-"

Ich lachte. Kein fröhliches Lachen. "Wenn ich etwas sage, dann meine ich es auch. Ich bin nicht so verlogen wie du". Er zuckte leicht zusammen und ging auf mich zu. Er legte seine Schüssel weg, das Essen nicht mal angerührt. "Ich gehe duschen", meinte er nur und verschwand nach oben. Erst als er die Küche verließ, konnte ich richtig atmen. Wie als würde ein Gewicht von meiner Brust verschwinden.

Ich aß still auf, legte die beiden Schüssel weg und ging ins Wohzimmer, wo ich ein Zettel auf dem Abstelltisch bemerkte. Ich nahm es vorsichtig und laß die kleine Notiz

Wenn sie etwas brauchen, dann rufen Sie mich an. Sie sind zu gut für diese giftige Welt

-Sofia

Ich drehte das kleine Stück Papier um, wo ihre Nummer stand. Ich seufzte. Nein, sie war zu gut für diese Welt. Arbeitete für mich, putzte mein Haus und trotzdem möchte sie mir helfen.

Ich ging nach oben und natürlich genau in diesem Moment kam Nathaniel aus dem Bad raus. Mit nur einem Handtuch um die Hüfte gewickelt, starrte er mich an. Toll. Ich versuchte wegzuschauen, doch sein Blick zog mich wie immer an. Egal wie wütend ich auf dich bin, diese Anziehungskraft zwischen uns wird wohl für immer bleiben.

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