„Bevor wir mit dem Essen anfangen würden wir gerne noch etwas sagen", sagte Cosimo und stand auf. Er stand neben Charlotte, die ihn strahlend anlächelte. Sie hatten es also vor dem Essen zusagen. Ich nahm mein Glas Wein und trank einen Schluck. Mein Körper reagiert nie gut auf Alkohol und nach einem Glas Wein wird mir schon schwindlig. Eigentlich hatte ich nicht mal vor etwas zu trinken, doch wenn ich mir weiter die nervende Stimme von Charlotte anhören muss oder die unerträglichen Blickduelle zwischen Nate und Damien mitbekomme, dann muss das sein.
"Vor zwei Wochen wurde unsere Zukunft von dem Plasmastein auserwählt und wieder wurde bewiesen, das der Plasmastein keine Fehler macht. In diesen zwei Wochen hab ich mich in Charlotte verliebt. Ich war einer der Menschen, die es für unmöglich hielten, sich in einen Menschen so schnell zu verlieben, doch es geht"
Ich spürte Nathaniels Blick auf mir liegen. Ich traute mich nicht zu ihm zuschauen und deswegen starrte ich auf das Pärchen, welches vor mir stand und sich verliebte Blicke austauschte. Mariella schaute zu Damien, der sie anlächelte. Nochmal nahm ich einen Schluck vom Wein. Das wird eine lange Nacht.
"Vor einigen Tagen habe ich Charlotte gefragt ob sie meine Frau werden will und sie hat ja gesagt. Wir wollten es nicht sofort der ganzen Welt raus posaunen, doch ich konnte es einer Person nicht verheimlichen und ich hoffe ihr seid Aurelia nicht sauer, das sie euch nichts veraten hat".
Er schaute kurz zu mir und lächelte mich an. Ich erwiderte sein Lächeln gezwungen. Er sieht sehr glücklich aus, diese verliebten Blicke kann man nicht vortäuschen, die er Charlotte zuwarf und vielleicht lügten Charlotten Lippen, doch ihre Augen strahlten wenn sie Cosimo sah. Ich weiß nicht ob es schon Liebe sei, denn Liebe enstand meiner Meinung erst nach etwas Zeit, doch Gefühle waren da und eines Tages wird es etwas Starkes. Vielleicht werde ich sie nicht als Freundin mögen aber ich werde sie nur mögen, weil sie meinen Bruder glücklich macht.
Alle klatschten und die Beiden küssten sich vor uns kurz. Ein liebevoller Kuss. Nicht wie in diesen Filmen, die die Aerialoren drehten, wo sie meistens nur Lust wiederspiegelten. "Ich freue mich so sehr für euch!", sagte meine Mutter und stand auf um ihren Sohn und ihre zukünftige Schwiegertochter zu umarmen.
"Aurelia wusste davon und deine andere Schwester nicht?", fragte Mariella und tat so als wäre sie beleidigt. Cosimo fiel drauf ein und sein Lächeln verschwand. "Ich hoffe du nimmst es uns nicht übel. Ich wollte es Aurelia nicht mal erzählen aber es kam einfach so raus", meinte Cosimo und versuchte sich zu erklären. Es wurde still im Esszimmer und ich schaute kurz zu Nathaniel, der diesem Schauspiel zuschaute.
Er schien auch zu glauben, das Mariella beleidigt sei und hier eine Szene aufspielte. Er schaute gespannt zu und legte seine beiden Ellenbogen auf dem Tisch. Mariella fing anzulachen und schaute zu Cosimo, der nun erleichtert aussah. "Ich hatte schon Angst, das das Essen ruiniert ist", meinte Cosimo und hockte sich wieder hin. Charlotte setzte sich auch hin und gab für jeden etwas auf dem Teller.
"Eyy! So schlimm bin ich auch nicht wenn ich beleidigt bin", meinte Mariella grinsend, doch niemand stimmte ihr zu. Wir schauten alle auf unsere Teller. "Damien?", sagte sie leise die Stimme ihres Partners. "Nun du bist sehr temparamentvoll aber das ist ja etwas Gutes! Ich mag temparamentvolle Frauen", versuchte er sich zu retten. "Aurelia?", hörte ich meine Schwester meinen Namen sagen.
Ich schaute auf und dann kurz zu Mariella. "Ähm..du hast Cosimo und mich immer ins Wasser geschubst wenn wir dich wegen deines Sonnebrandes aufgezogen haben oder deinen Sommersprossen", sagte ich,"aber du hast dich danach immer entschuldigt...lass uns einfach essen".
Doch Mariella hatte einen anderen Plan und schaute zu Nate. Oh Nein. "Nathaniel. Du kennst mich nicht so gut. Sehe ich so aus als würde ich zu schnell Drama schieben?", fragte sie. "Hast du nicht in Helenas Gesichtscreme etwas reingetan welches grün wurde nachdem man es auftrug?", fragte er. "Sie hat es auch verdient! Sie hatte böse Gerüchte über mich verbreitet", verteidigte sich meine Schwester und verschränkte beleidigt die Arme.

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VERSATILE I
Fantasy[BAND I] Seit 100 Jahren existiert in diesem Land kein Krieg mehr. Jahrzehnte kämpften die vier Sektoren um die Macht bis das Plasmastein ins Spiel kam. Damit Frieden in diesem Land herrscht, wurde in Generation für Generation ihr Leben bestimmt. Ke...