„Mama, mir geht es gut. Mach dir keine Sorgen um mich", wiederholte ich mich schon bestimmte das zehnte Mal. Es war Nachmittag und ich habe das ganze Haus aufgeräumt, da ich geplant habe Sofia frei zugeben. Nate erzählte mir schon, dass er Mace eine Woche erstmal Frei gab.
„Mein Liebling, du hast gerade unzählige Schnittwunden gehabt, hast dich und hunderte Menschen geheilt wie als wäre es nichts. Mariella ist sogar geschwächt als ich sie in der Arbeit gesehen habe", erzählte meine Mutter mir. Ich versuchte irgendwie mit meiner Schulter mein Telefon festzuhalten und währenddessen etwas Essbares in der Küche zu zaubern.
„Wo ist eigentlich Nathaniel?", wechselte meine Mutter das Thema und ich seufzte. Ich liebte meine Mutter aber manchmal war sie anstrengend. „Er ist bei einem Meeting wegen dem Anschlag gestern".
„Achso, natürlich. Meine Tochter ist die Partnerin des zukünftigen Bürgermeister", sie lachte. „Sieht so aus, Mama. Gibt es viele Schwerverletzte?".
Meine Mutter zögerte. „Ja, das Krankenhaus ist überfüllt". Ich schloss den Kühlschrank und war kurz still. „Warum telefonierst du dann mit mir?", fragte ich ungläubig. „Weil du meine Tochter bist und ich wissen will wie es meiner Aurelia eben geht. Ich bin vielleicht Ärztin in diesem Krankenhaus aber ich bin auch eine Mutter. Darf ich mir etwa keine Sorgen mehr machen seitdem du aus dem Haus bist, oder wie?"
Sie wirkte gekränkt. „Tut mir leid, Mama. Ich bin nur etwas angespannt, da ich kochen muss und du weißt, dass ich das nicht kann". Meine Mutter lachte wieder. Ich habe ihr Lachen ehrlich gesagt vermisst. Es erinnerte mich an meine Kindheit. Am Strand alle sitzend. Cosimo zog Mariella ins Wasser, die ihn anschrie, da ihre Haare nicht nass werden sollen. Ich schloss kurz meine Augen und hatte schon den Geruch von Sonnencreme im Gedächtnis.
Bald war Sommer. Ich mochte Sommer aber die kalten Jahreszeiten waren mir am Ende doch am Liebsten. „Aurelia, hörst du mir zu?", meine Mutter unterbrach mich von meinem Tagträumen.
„Hmm.was?", fragte ich nach. „Nudeln, Liebes. Es ist einfach aber es schmeckt. Außerdem kannst du es nicht verbrennen".
„Ja, das ist eine gute Idee. Ich muss jetzt auflegen, Mama. Hab dich lieb. Grüß Papa von mir", sagte ich und legte auf.
Okay, Nudeln bekomme ich hin. Das ist einfach. Die Pfannkuchen waren auch in Ordnung. Nate schrieb mir seit Mittag nicht mehr. Wahrscheinlich hatte er viel zu tuen.
—-
Nur mit einem Oberteil von Nathaniel stand ich mit einem Glas Wein in der Küche.Die Nudeln wurden besser als gedacht. Ich wartete auf Nate. Es war schon dunkel aber er war immer noch nicht da. Ich trank Alkohol selten aber mir war langweilig und mein Partner war seit acht Uhr morgens nicht Zuhause. Ich wollte nie die anhängliche Partnerin sein aber ich machte mir langsam Sorgen.
Er antwortete nicht auf meine Anrufe oder Nachrichten. Mit einem Teller Nudeln ging ich ins Wohnzimmer. Schon wieder schaute ich mir einen Liebesfilm an von der Schauspielerin Kalea Khani. Sie war eben gut und ihre Schönheit zog mich an. Ich legte mein Glas Wein auf dem Abstelltisch hin und aß die Nudeln während ich den Film anschaute. Nate konnte eben nach essen. Mitten beim Film hörte ich wie sich die Tür öffnete.
Ich drehte mich um und sah einen erschöpften Nate vor mir stehen. Seine Miene war ernst. „Du bist spät dran", begrüßte ich ihn und legte mein Essen weg. Ich stand auf und starrte ihn an. Er sagte seitdem er angekommen ist nichts.
Seine Augen waren glasig. „Ich..es wurde spät ja. Bist du sauer auf mich?", fragte er. Ich schüttelte verwirrt den Kopf. „Nein, natürlich nicht. Ist etwas passiert?", fragte ich und kam ihm näher. Er schüttelte den Kopf und rieb sich schnell seine Augen. „Nein, Liebes. Es war nur ein anstrengender Tag...es ist chaotisch in der Arbeit".

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VERSATILE I
Fantasy[BAND I] Seit 100 Jahren existiert in diesem Land kein Krieg mehr. Jahrzehnte kämpften die vier Sektoren um die Macht bis das Plasmastein ins Spiel kam. Damit Frieden in diesem Land herrscht, wurde in Generation für Generation ihr Leben bestimmt. Ke...