Kapitel 18 - Run away with me

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Amy's POV:

Ein Tag vor dem ersten Schultag luden Sam und Jade mich und Mel zu ihnen zum Essen ein. Schließlich würden wir uns eine ganze Weile nicht mehr sehen und die beiden hatten anscheinend Neuigkeiten.

Wegen der Geheimnistuerei hofften Mel und ich, dass es irgendetwas mit Mum zu tun hatte. Natürlich hofften wir nur auf gute Nachrichten.

Ausnahmsweise hatten die beiden ihr Restaurant geschlossen, damit wir einen gemütlichen Abend hatten. Aber keiner erwähnte auch nur etwas von Mum oder verkündete die angesagten Neuigkeiten.

"Reich' mir mal bitte den Salat, Amy", sagte Jade und schenkte mir ein Lächeln.
Als ihre Hand nach der Schüssel griff, fiel mir ein Glitzern ins Auge.
An ihrer Hand funkelte ein Ring. 

"Jade?", fragte ich mit aufgerissenen Augen, als sie sich Salat auf den Teller schaufelte.

Sie grinste nur und sah meinen Bruder dabei an, welchen ich lange nicht so glücklich gesehen hatte.

Er räsuperte sich bevor er sprach. "Jade und ich sind verlobt", erklärte er einfach und hielt ihre Hand.

Mel und ich tauschten überraschte Blicke, bevor wir beide umarmten.
Melody horchte aufmerksam, als Jade aufgeregt von ihren Plänen erzählten.

Die beiden wollten erst im Frühling heiraten. Damit unsere Mutter auch dabei sein kann. Sogar sie freute sich für die beiden. 

Und obwohl die Stimmung nur vor Glück sprühte, fühlte ich mich ganz und gar nicht gut.
Natürlich gönnte ich es den beiden, aber meine Gedanken blieben immer bei Draco. 

Während Melody strahlend selbst Vorschläge vor die Hochzeit einbrachte und sich angeregt mit Jade unterhielt, stocherte ich nur in meinem Essen herum. 
Mein Bruder beobachtete mich. Seine Stirn war leicht gerunzelt und er löste seinen Blick erst, als ich fragend meine Augenbrauen hob.
Ich wollte überspielen, dass ich mich nicht wohl fühlte und er akzeptierte meine Reaktion mit einem Kopfschütteln und widmete sich wieder seinem Essen.

 Die Verabschiedung am Gleis 9 3/4 dauerte dieses mal länger als gewöhnlich.

Unser Vater war das erste Mal dabei, doch es fühlte sich komisch an, so ganz ohne Mum.

Dad wusste nicht so Recht was er uns sagen sollte und Sam wirkte in letzter Zeit gereizter als sonst. 

Die Weasley's verabschiedeten sich einzeln von Ginny, weshalb Amy und ich nach einer letzten Umarmung von unserer Familie durch die Wand liefen.

Melody und ich wollten es schnell hinter uns bringen, da uns beide ein mulmiges Gefühl begleitete. Nur wir beide wussten was uns bevorstand, wenn Draco nicht am Gleis war. 

Erst dann würden wir nach ihm suchen.

Doch damit unsere Familie oder sogar die Weasley's nicht Schaden von unserem riskanten Plan mit trugen, mussten wir erst gesehen werden, wie wir am Gleis ankommen. Dadurch ist die Chance, dass sie deshalb bestraft werden sehr gering.

Doch als Mel und ich am Gleis 9 3/4 ankamen, wurde mir erst bewusst, was der Regierungswechsel für Auswirkungen getragen hat.

Anders als sonst standen die Schüler nach Jahrgängen geordnet in Reihen und wurden von Männern und Frauen mit schwarzen Umhängen auf einer Liste abgehakt.

Zuerst waren die Erstklässler dran. Es waren allerdings weniger als sonst. Mindestens 1/3 fehlte von der eigentlichen Gesamtzahl an Zauberanfängern. 

"Muggelgeborene sind dieses Jahr nicht zugelassen", sagte eine Stimme neben mir. Erschrocken wendete ich meinen Blick nach links und sah in das runde Gesicht von Neville. 

Er sah verändert aus. Nicht mehr so zurückhaltend wie die Jahre davor. Seit der DA hat er reichlich an Selbstbewusstsein dazu gewonnen. 

Ich schenkte ihm ein kleines Lächeln, obwohl es eigentlich unangebracht war, doch er lächelte zurück.

"Dean ist nicht da", kam es von Seamus, der neben Neville stand. 

"Wisst ihr wo er ist?", fragte meine Schwester.

"Naja, seine Mutter ist keine Hexe und er hat keine Ahnung wie der Blutstatus von seinem Vater aussieht. Nicht mal seine Mum weiß das."

Mel und ich nickten verständnisvoll und mein Blick fiel zu Boden.

Ich stellte mir vor, wie sich die Muggelgeborenen, die eigentlich Schüler auf Hogwarts waren verstecken mussten, um zu überleben. Wie ihre Familie oder sogar sie selbst drauf gingen, obwohl sie nicht anders waren als wir. Nur, weil das Ministerium plötzlich der Meinung ist, dass Muggel und Muggelgeborene Gefahr für die Zauberwelt sind.

"Wenn Dean in Sicherheit ist, geht es ihm bestimmt besser, als es uns ergehen wird. Mit Snape als Schulleiter", meinte Neville, bevor eine laute raue Stimme die Siebtklässler zusammen rief.

Ich hielt reflexartig die Hand meiner Schwester, während mein Blick suchend durch die Menge glitt. 

Bekannte Gesichter und auch Leute, mit denen ich nichts zutun habe, brannten sich in mein Gedächnis.

Aber keine Spur von dem blonden Schopf. 

"Er ist nicht da, lass uns gehen", zischte ich an meine Schwester gerichtet.

"Psst, warte doch, vielleicht taucht er noch auf."

Ich sah sie stirnrunzelnd an. Wie konnte sie so gelassen bleiben, wenn es eindeutig war, dass er nicht da war?

Ein Mann, trat vor uns. Ich kannte ihn. Er war beim Kampf vor dem Astronomieturm dabei und ich spürte sofort wie mir das Blut in den Kopf stieg. Aber nicht vor Scham, sondern vor Wut.

Er war es, dem ich die Narbe an meinem Bein zu verdanken habe. 

Falls er ein Lehrer auf Hogwarts war, standen uns ungemütliche Zeiten vor.

Aber Draco's Abwesenheit bedeutete, dass uns noch ungemütlichere Zeiten bevorstanden.

Nicht auf Hogwarts, nicht zu Hause, sondern irgendwo auf der Suche nach ihm.

Mein Herz klopfte mir in den Hals, als der finster drein blickende Mann die Namen alphabetisch aufrief und die Schüler "Anwesend", als bestätigung antworteten.

Mel und ich waren auf der Liste einer der ersten und es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, bis endlich sein Name aufgerufen wurde.

"Draco Malfoy."

Stille.

Mir rutschte das Herz in die Hose. Er war wirklich nicht da. Augenblicklich wurde mir übel. 

"Draco Malfoy!", wiederholte der Todesser bereits wütend.

Sein Blick schweifte durch die Menge und blieb an den Slytherins hängen. Draco's Freunde sahen sich fragend an. Sie wussten wohl auch nicht, wo Draco war. Nicht einmal Pansy, was mich auf irgendeiner Art beruhigte, auch, wenn das vielleicht in so einer Situation unangebracht ist.

Entnervt rief der Mann eine weitere Person dazu, woraufhin sie sich über die Liste gebeugt laut unterhielten. 

Ich war Melody einen Blick zu.

Jetzt oder nie.

This is war (Draco Malfoy FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt