Kapitel 33 - Scars and Stories

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Amy's POV

Melody verhielt sich die nächsten Tage ziemlich merkwürdig. Sie hatte kaum Zeit für mich und wenn sie sich doch mal dazu entschied Draco und mir im Raum der Wünsche Gesellschaft zu leisten, verschwand sie früh wieder. Der Grund dafür war ihre neue Freundin. Rebecca.

Ich hab' sie noch nicht persönlich getroffen, aber nach Mel's Erzählungen scheint sie nett zu sein.

Draco fand es weniger schlimm als ich, dass Mel sich mehr und mehr von uns entfernte.
Er nutzte die Zeit für uns alleine so gut es ging aus.

Seit seine Freunde von uns wussten, kam es nicht selten vor, dass er mich nach dem Essen oder nach dem Unterricht abfing, um rumzumachen. Ein wenig peinlich war es mir schon, aber ich war gleichzeitig sehr froh, dass wir uns nicht mehr verstecken mussten. Und Draco konnte seine Finger einfach nicht mehr von mir lassen. Nicht, dass ich mich beschweren würde.

Völlig fertig verließ ich mein tägliches Nachsitzen bei den Carrows. Nur noch zwei Wochen. Redete ich mir ständig ein. Nur noch zwei Wochen bis zu den Osterferien. Nie hab' ich mich mehr auf Ferien gefreut wie jetzt.

Wie die letzten Male wartete auch heute Draco vor den Treppen aus den Kerkern heraus auf mich.

"Hey." Auf seinen Lippen bildete sich ein schiefes Grinsen, was ich mit einem Lächeln erwiderte.

Als hätte er mich verzaubert, fühlte ich mich plötzlich nicht mehr schwach und verletzlich. Ich fühlte mich wieder ganz und gar glücklich.

Er gab mir einen kurzen Kuss auf den Mund, bevor er mich hinter sich nach oben zum Raum der Wünsche führte.

Wir mussten uns nach dem Nachsitzen immer besonders beeilen dort anzukommen, da ansonsten die Carrows aus dem Nachsitz-Zimmer kommen könnten.

Kaum waren wir im Raum lag ich schon mit dem Rücken auf der weichen Matratze des Bettes.
Eng umschlungen küssten wir uns während Draco's Hände über meinen Körper fuhren.
Meine Finger spielten mit seinen Haarspitzen und zogen daran, was ihn brummen ließ.

Wir lösten uns voneinander und er sah mich eine Weile lang nur an. Ich fühlte, dass mir die Wärme ins Gesicht stieg und dieses Feuer im Bauch, welches sich nur verstärkte, als er meinen Nacken Aufmerksamkeit schenkte.

Ich seufzte auf, im Gedanken, dass mein Nacken schon voller Knutschflecken war und ich sowieso schon Schwierigkeiten hatte die zu verstecken.

Doch als er meinen Schwachpunkt erwischte, entwich mir ein Stöhnen und schon waren meine Bedenken vergessen. Wieder gab Draco ein Brummen von sich und ich spürte wie er anfing zu Grinsen. Er fing an leichte Küsse auf jeden einzelnen Knutschfleck zu verteilen und wanderte dann zu meiner Schulter. Eine Gänsehaut bildete sich sogleich auf meinem Arm, bis er auf einmal innehielt.

Neugierig erhaschte ich einen Blick auf Draco, der mit gerunzelter Stirn meinen Arm festhielt. Mir entfuhr ein Zischen und er sah mich eindringlich an, bevor er den Ärmel nach oben schob.
Seine Augen weiteten sich etwas, doch er Schwieg vorerst. Es breitete sich ein flaues Gefühl in meinem Magen aus.

"Was ist das?", fragte er wieder stirnrunzelnd und deutete auf die zahlreichen blauen Flecken auf meinem Arm.

"Draco, ist schon ok-"

"Nein, nichts ist okay!", unterbrach er mich hitzig. "Woher kommen diese blauen Flecken?", fragte er fordernd.

Ich richtete mich auf und schaffte etwas Abstand zwischen uns.

"Red' bitte nicht so mit mir. Du weißt, dass ich das hasse", sagte ich ruhig, woraufhin er seinen Kiefer anspannte. Er sah aus, als würde er jeden Moment platzen, aber er scheint sich zurück zu halten.

"Und du weißt, dass ich es hasse, wenn du mir was verheimlichen willst."

Stille.

Ich wollte es ihm nicht sagen. Ich wusste, dass er dann nur noch mehr ausrasten würde und das wollte ich eben verhindern. Außerdem verheimlicht er mir noch viel mehr und jedes mal, wenn ich ihn darüber ausfragte, wechselte er immer das Thema oder wurde genervt.

"Wieso soll' ich dir alles erzählen, wenn du selbst so viele Geheimnisse hast?"

Ich verschränkte die Arme und hob meine Augenbrauen.

"Das ist was anderes!"

"Oh, und in wie fern sollte das anders sein?"

Er fuhr sich einmal gestresst übers Gesicht und seine Nasenflügel fingen an zu beben, so wie sie es immer taten, wenn er wütend war.

"Das spielt jetzt nicht zur Sache."

"Siehst du! Du lenkst immer vom Thema ab, wenn ich etwas wissen will. Also wieso erwartest du von mir, mich dir gegenüber ständig zu öffnen?", rief ich.

"Amy", ermahnte er mich. Der Ton in seiner Stimme verriet mir, dass ich jetzt lieber Schweigen sollte, aber dafür war ich jetzt selbst viel zu aufgebraust.

"Woher hast du die blauen Flecken?", fragte er erneut. Dieses mal ruhiger, doch sein Blick war noch immer der selbe.

Er versuchte mich einzuschüchtern, doch ich hielt seinen Blick stand.

"Ich verrat' es dir erst, wenn du mir endlich verrätst woher deine Narben stammen. Die auf deiner Brust."

Wieder wurde es eine Weile Still zwischen uns, bis er gekünstelt auflachte und den Kopf schüttelte, bevor er sich die Schläfen massierte, als hätte ihm das gerade starke Kopfschmerzen bereitet.

Ich konnte darauf nur die Augenrollen.

"Nagut", sagte er endlich und sah mich wieder an. "Potter hat irgendeinen Drecks-Zauber auf mich gehetzt, als wir uns letztes Jahr duelliert haben."

Ich starrte ihn mit offenen Mund an. Damit hatte ich nicht gerechnet.

Geschockt versuchte ich nach Worten zu ringen.

"Warum h-hast du das nicht einfach gesagt? I-ich... Verdammt, wenn Harry jetzt hier wäre, dann-"

"Lenk jetzt nicht ab", sprach er dazwischen und rang sich kein Lächeln ab. Nur ein kalter, ernster Blick, der auf mich gerichtet war.

Ich seufzte.

"Sie kommen vom Nachsitzen", sagte ich kurz und mied dann seinen Blick.

"Was?", fragte er wieder mit erhobener Stimme.
"Amy, du hast gesagt, du würdest dort nur den Stoff nachholen!"

"Das tu ich ja auch, a-aber sie stellen auch ab und z-zu mal Fragen und..."

Ich stoppte, als Draco vom Bett aufstand.

Bevor er weiter gehen konnte, hielt ich seine Hand fest und stellte mich vor ihn.

"Geh' mir aus dem Weg Amy", befahl er mir und versuchte sich aus meinem Griff zu lösen, doch ich schaffte es, ihn da zu behalten.

Ich gab ihm keine Antwort sondern stellte mich auf Zehenspitzen, um seine warme Haut zu küssen.

Zuerst seinen Nacken, dann sein Gesicht.

Solange, bis er sich beruhigte und bis ich es war, die ihn zurück aufs Bett schubste und die Kontrolle übernahm.

Authors note: Wann das nächste Update kommt wissen wir noch nicht genau, da wir beide unabhängig voneinander Urlaubstechnisch unterwegs sind :)

This is war (Draco Malfoy FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt