Kapitel 41 - The moment to die

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Melody POV

In der Eingangshalle wurde mir erst bewusst welche Ausmaße diese Schlacht hatte. Riesen, Tiere aus dem Verbotenen Wald, Todesser, Schüler, Lehrer; alles tummelte sich hier. Bereits ein gewaltiger Teil der Halle war ein Meer aus Leichen. Mir wurde übel.

Was, wenn Amy oder eine andere Person aus meinem Freundeskreis dort lag? Ein Glück, dass meine Familie nicht hier war. Naja noch nicht. Aber das war zumindest ein kleiner Trost. Ich zitterte am ganzen Leib als wir uns in das Getümmel stürzten. All die verlorenen Menschen. Ich musste wissen wo Amy ist. Ob es ihr gut ging. Plötzlich kam mir auch ein anderer Gedanke: Auf welcher Seite kämpfte Draco überhaupt?

Stop.

Mein Kopf darf nicht voller Gedanken sein. Was jetzt zählte war körperlicher Einsatz, die Verteidigung unseres Schlosses und keine vernebelten Gedanken. 

Es war schwierig sich gleichzeitig von allen Seiten zu schützen und die Angreifer fern zu halten.  Wir schafften es irgendwie uns einen Weg zurück in die oberen Geschosse - wofür wir ja auch eigentlich eingeteilt waren - zu bahnen. Tief in meinem Unterbewusstsein hoffte ich, wieder auf die anderen zu treffen. Das war jedoch beinahe unmöglich. 

Als wir wieder tiefer ins Schloss vorgedrungen waren kam mir plötzlich eine aufgeregte Rebecca entgegen. "Melody!"

Sofort schaltete sich ein schlechtes Gefühl bei mir ein. Mit einem entsetzen Gesichtsausdruck lief ich auf sie zu. "Was ist passiert? Geht's dir gut?"

Ich rüttelte sie an den Armen und wartete ungeduldig auf ihre Antwort. Sie wiederum wehrte erst einen Fluch eines Todessers ab. 
"Schnell - in den Raum der Wünsche! Deine Familie ist da, sie suchen dich überall!", meinte sie völlig außer Atem und lief dann wieder weiter. Ich griff nach Freds Hand und sprintete in den Raum der Wünsche. Die Angreifer hatte ich total vergessen. 

Als ich im versteckten Raum ankam, musste ich als erstes sichergehen, dass Amy auch anwesend war. Sie war es und sah genauso erleichtert aus, wie ich es war. 

Sie hatte einige Kratzer und ihr Bein blutete mal wieder an der selben Stelle wo sie damals von einem Messer getroffen wurde. Aber sie atmete. Ich fiel meinem Dad und Sam um den Hals, während das Portrait zum Eberkopf erneut aufschwang -  Tonks stieg durch das Loch und klopfte sich Dreck von der Kleidung.  Amy lief sofort zu Tonks. Sie unterhielten sich eine Zeit lang leise bis sie sich noch einmal fest umarmten und Tonks hinaus stürmte. Nur kurz darauf scheuchte Dad uns ebenfalls alle nach draußen, nicht ohne uns noch einmal in eine feste Umarmung geschlossen zu haben. 

Zurück auf den Gängen war wieder ein Kampffeld. Die ganzen Explosionen, Schreie und Rufe konnte man im Raum der Wünsche überhaupt nicht hören oder erahnen. Dort war es so still, als wäre ein ganz normaler Schultag. Die Geräusche dröhnten in meinen Ohren. Diesmal mit Amy an meiner Seite, kämpften wir uns durch den Korridor. 

Einmal wurde ich von einem Fluch getroffen der mich zurück gegen ein Fenster schleuderte. Mein Kopf schmerzte und warmes Blut lief mir über den Nacken. Ich schüttelte mir kleine Glassplitter aus den Haaren und versuchte mich wieder am Kampf zu beteiligen, doch mein Kopf schmerzte so sehr, dass ich erstmal einige Schritte orientierungslos umherwankte. 

Sobald ich wieder gerade sehen konnte, erkannte ich, dass Amy alleine kämpfte. Fred war ein Stück weiter vorne - bei Percy. Oh nein. Ein ungutes Gefühl kam in mir auf. 

Ich versuchte Amy so gut es ging beizustehen, obwohl ich in diesem Moment keine große Hilfe war. Zumindest reichte es, um Flüche abzuwehren, während sie uns verteidigte. Es war ziemlich schwer bei der Sache zu bleiben, zudem meine Sicht auch immer unschärfer wurde. 

Die Todesser waren von der hartnäckigen Sorte. Sie waren stark und einfach nicht zu besiegen. Nach einer Weile reduzierte sich meine Benommenheit wieder und ich war wieder voll funktionsfähig, was Amy und mir einen Vorteil einbrachte.

Zusammen funktionieren wir eben besser als alleine. 

Eigentlich hatten wir sie beinahe gehabt, wenn nicht plötzlich eine riesige Explosion hinter uns stattgefunden hätte und Harry, Ron, Hermine, Blaise und Draco auf dem Boden vor dem Raum der Wünsche gelegen hätten.

Amy's Kopf schnellte blitzartig herum bei dem Knall der zertrümmerten Steine. Sie sah mich entschuldigend an und ich ahnte was sie vorhatte. "Nein", sagte ich in meinem Kopf und schüttelte dementsprechend den Kopf "Nein Amy nicht jetzt. Das kannst du jetzt nicht bringen."

Als wüsste sie was ich dachte, zuckte sie nochmal sich schuldig bekennend mit den Schultern und rannte davon.

"Ich muss ihn nochmal sehen, Mel", rief sie.

 Es kam mir wie in Zeitlupe vor.  Ich tat mein bestes mir die Angreifer vom Leib zu halten, doch plötzlich wurden es zu viele. Sieben rote Lichtstrahle kamen aufeinmal auf mich zu. Ich konnte mich gerade noch ducken und zwischen den Beinen zweier Todessern durch hechten, als ich sah, was mein Herz still stehen ließ. 

Eine Art Blitz kam direkt in Fred's Richtung. Er brach an den Ruinen einer  Wand zusammen, sein Shirt war binnen Sekunden in Blut getränkt. Die Reste der Wand begruben ihn unter Schutt. Ich schrie laut. Lauter als ich es mir je zugetraut hätte.

Ich konnte mich nicht bewegen. Meine Beine waren zu schwach und ich nahm nur wage in meinem Augenwinkel mit, wie jemand die Todesser um mich herum angriff und Percy Fred unter dem Schutt befreite. 

Dann rannte, kniete ich.

Ich warf die Steine aus dem Weg und zog Fred heraus. Seine Brust blutete als wäre jede einzelne Ader in seinem Körper durchtrennt. Meine Hände nahmen die selbe Farbe wie sein T-shirt an. 

Ein grüner Blitz donnerte nur wenige Zentimeter von meinem Kopf gegen die Wand und ich blickte panisch zu dem Angreifer, dem Amy mit Flüchen überhäufte. Sie ist geblieben, hat sich für mich und nicht für Draco entschieden. 

"Hilf mir ihn in den Raum der Wünsche zu tragen", befahl mir Percy mit zitteriger Stimme, sodass ich wieder richtig anwesend war.

Unwillkürlich flossen die Tränen aus meinen Augen als ich mit aller Kraft Fred mit Percy in den Raum der Wünsche, der seine Türen öffnete, ohne, dass wir drei mal an der Wand vorbeigehen musste. Innen sah alles verkohlt aus, aber zumindest eine Matraze lag ziemlich nah am Eingang, wo wir Fred ablegten.

Seine Augen waren nur noch ein kleines Stück geöffnet. Percy ließ einen Wutschrei aus und rannte nach draußen. Ich hörte ihn noch einige male: "Ich bring euch um!", rufen. 

Doch dann fing Fred an schwerer zu atmen.

"Siehst du mich? Mach jetzt bloß nicht die Augen zu! Du musst versuchen jetzt durchzuhalten!", rief ich."Verlass mich jetzt nicht! Bleib bei mir!"

Behutsam, doch so zitternd wie noch nie, legte ich seinen Kopf auf meine Knie und strich ihm immer wieder übers Gesicht. "Das kannst du nicht bringen. Du kannst jetzt nicht gehen. Bei Merlin's Bart ich stand 4 Jahre auf dich. Du kannst jetzt nicht einfach sterben wo ich dich grade hatte!" 

Hinter mir hörte ich Schritte. Dann, wie jemand vor Schock keuchte. 

Unkontrolliert strömten Tränen über mein Gesicht. "Nicht jetzt. Nicht jetzt. Ich liebe dich...bitte. HILFE!" 

Fred regte sich für einen kurzen Augenblick. Sein Mund bewegte sich in Zeitlupe.

"Fang nur nichts mit George an."
Dann erschlaffte sein Körper. 




This is war (Draco Malfoy FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt