This is war (Draco Malfoy FF)

Kapitel 38 - Right Now

Melody POV

In der früh zweifelte ich daran, den Besuch bei Muriel noch mit zu erleben, geschweige denn lebend dort hinaus zu kommen. Wir waren die ganze Nacht wach und legten uns erst um 9 Uhr Morgens für zwei Stunden schlafen. Wir verbrachten die Nacht damit, Brettspiele zu spielen. Da ich aber jedes mal verlor, mussten wir von jedem Spiel mindestens 5 Runden spielen, so ging die Nacht ganz schön schnell rum.

Übermüdet hiefte ich mich aus dem Bett. Fred war schon auf. Ich rieb mir einmal übers Gesicht und stellte fest, dass ich mal wieder spucke im Gesicht hatte. Graziös, Melody. Ich wollte mich mit einer kalten Dusche zurück ins Leben rufen, also schlurfte ich langsam in Richtung Bad. Bevor ich aber die Tür überhaupt erreicht hatte, öffnete sich eine andere. George's. Mein Gehirn setzte komplett aus sobald er aus seinem Zimmer kam und auch ins Bad wollte. Ich wünschte ich wäre im Bett geblieben. Ich wünschte meine Augen wären aus ihren Höhlen gebrannt. Beim Anblick von George's splitternacktem Körper fing ich erst laut an zu kreischen, wollte mit verdeckten Augen zurück in Fred's Zimmer hasten, stolperte in einem Türrahmen und robbte laut fluchend über den Boden aus der Gefahrenzone. Ich schlug die Tür hinter mir zu und schaukelte traumatisiert auf dem Boden vor und zurück.

Fred klopfte an die Tür. "Alles okay bei dir?"

"Nein!", kreischte ich zurück. "Ich bin für mein Leben traumatisiert, bei Merlin's Bart, oh gott!"
"Kommst du wenigstens mal raus?"
"Nicht bevor sich dein Bruder so viel angezogen hat wie möglich!"
"Warte was?", fragte er verwundert. Mehr oder weniger aufgeregtes zischen war von draußen zu hören, dann prustete er los und konnte für eine Ewigkeit nicht mehr aufhören zu lachen. Als er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte, klopfte er nochmal an die Tür. "Ist ja nichts was du praktisch noch nicht gesehen hast", meinte er glucksend."
"HÄLTST DU WOHL DEINE KLAPPE!", rief ich und ließ mich komplett auf den Boden fallen.

Für 2 Stunden verließ ich das Zimmer nicht mehr. Erst als es beinahe Zeit war um zu Muriel aufzubrechen, traute ich mich nach draußen. Die kalte Dusche brauchte ich nun nicht mehr. Vorsichtig warf ich einen Blick in die Küche, wo die Zwillinge vollständig bekleidet am Tisch saßen. Innerlich durchfuhr mich ein erneuter Schauer, aber es hatte ja keinen Sinn sich den ganzen Tag zu verstecken. Ich versuchte so normal wie möglich aufzutreten, zu handeln, aber erschauderte beim bloßen Anblick von George. "Also, Muriel's Haus oder? Können wir dann los?"
"Warte, wir müssen noch ein bisschen Zusatzgepäck holen."

Zusammen rauschten sie aus der Küche und in den Laden. Ich gab mir nicht einmal mehr die Mühe mich zu fragen was sie jetzt schon wieder vorhatten. Stattdessen gönnte ich mir noch eine Tasse frischen Kaffee und genoss die Ruhe vor dem Sturm, also Muriel.
Nach einiger Zeit kamen sie voll bepackt mit Kisten zurück. Ich fragte gar nicht erst nach. Anstatt auf dem Hauptplatz der Winkelgasse direkt zu apparieren, blieben die Zwillinge dramatisch vor ihrem Laden stehen. "Es wird das letzte mal sein, dass wir ihn so sehen", sagte George schwermütig. "Unser ganzer Stolz", meinte Fred, mindestens genauso trübselig. Ich dagegen war eher skeptisch. "Wenn ich eure emotional wirklich sehr packende Unterhaltung mal unterbrechen dürfte, was veranstaltet ihr da?"

"Wir verabschieden uns."
"Von eurem Laden?", fragte ich argwöhnisch grinsend.
"Das ist nicht lustig, Melody",motzte mich Fred an. Ich hob die Hände in Verteidigung.

Nach einer gefühlten Ewigkeit hatten sie sich dann ausgiebig 'verabschiedet' und wir konnten los. Natürlich waren wir schon wieder extrem spät dran, weshalb es mir noch mehr vor der nervenaufreibenden Muriel graute. Erst als wir dort waren, erfuhr ich wieso die Zwillinge das ganze Theater veranstaltet hatten. Sie mussten ihren Laden schließen und als Familie bei Muriel unterschlüpfen. Wegen der DA. Innerlich schlug ich meinen Kopf mindestens 50 mal auf eine Mamorplatte.