Ode an das Wasser (Eisregen)

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Der geniale erste Titel ist von Cliffhouse, die ihrerseits auch dafür bekannt ist, hinter ihren Titeln geniale Gedichte zu verstecken:)

Du wahrhaftig wunderbar,
Wasser, wirkst die größten Wunder.
Wieg' des Lebens, und, fürwahr,
ein Segen, machst mir alles bunter.
Himmelssendung, Niederschlag,
tränkst mein Korn und meinen Tag.

Die Ägypter überschwemmt,
doch dein Werk wird Ernte bringen.
Wer nur deine Absicht kennt,
will dir schimpfen nicht, will singen.
Löschst, was Durst und Brand gebracht,
hast mich wieder kühl gemacht.

Schwacher Schein, die Kraft so groß,
Spannung, Leben, Hort der Hitze.
Sind die Adern wasserlos,
bin ich leblos, zu nichts nütze.
Du, so schön, wenngleich so schlicht,
bleibe hier, verlass uns nicht.

Schnee ist eine kalte Kunst,
wunderbar geformter Flocken.
Skifahr'n, und der Arktis Gunst,
dadurch kühl und nicht so trocken.(1)
Manchmal segnet uns auch Schnee,
Winterzauber, weiße Fee.(2)

Doch so wunderbar Gewalt,
Grausam bist du nun geworden.
Liebt dich doch der ganze Wald,
Fängst du an, ihn zu ermorden
Regnest sanft, doch unterkühlt,
böse mit dem Baum gespielt.

Regen, Lebenselixier,
kommt zu kalt und fällt, gefrostet,
wirst oft hart, und leblos schier,
schwer, was Bäume alles kostet.
Schnee- und Eisbruch, und ich weiß:
Oh, ich hasse dich als Eis!

Hast Polarblut du verlorn,
steigert sich zudem der Hagel.
Aus dem Blut erwächst der Zorn,
noch viel schwerer wiegt der Makel.
Trübe Trauer und Empörung,
teilweis allerschwerst Zerstörung.

Magst du dich auch so beklagen,
blutest du seit langen Tagen,
wirst du sauer in dem Meere,
fehlt in Minen letzte Ehre;
unterkühlt, im Kälteleiden,
lässt so mancher fehl sich leiten,
flehe ich dich dennoch an,
aus dem Herz von jedermann.

1) zumindest in Deutschlands Breiten
2) Okay, das klingt etwas seltsam.

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