Geboren in den Bollerwagen,
ins Leben, in die Welt hinein,
spaziern gefahrn in Kindertagen
von unsren Eltern ganz allein.
Wir schlugen uns als kleine Kinder,
vertrugen uns nie dauerhaft -
es wurde immer ungesünder,
denn mit dem Alter wächst die Kraft.Die Mutter wie der liebe Vater
verlangten, dass wir schieben, nie.
So bog den Weg stets um den Krater,
die steilen Straßen mieden sie.
Doch Kinder, wie die Eltern spürten,
sind gierig wie auch kreativ.
Ein Lenkrad, Motorn installierten
wir alle, leider krumm und schief.Die Mutter kann uns nicht mehr halten,
der Vater weint - denn abwärts geht's.
Die Kenntnis bleibt uns vorenthalten
von dem Verstand und Bremsen stets.
Das Leben solle schneller fahren,
verlangt der Geist der Pubertät.
Gen Abgrund führt uns das Gebaren,
wahrscheinlich ist es schon zu spät.Sektoren dieses Lenkrads wollen
wir alle, wie dafür gemacht.
Auf seinem Lieblingsabhang rollen,
mit seiner Hymne in die Nacht.
Im Streit um Teile und Segmente
der Macht geht diese Fahrt vorbei.
Denn jedes Dasein hat ein Ende,
und jeder Karren geht entzwei.Verzeihen statt uns zu verdammen
wird unser Gott der Toren Tat.
Doch heute steht Benzin in Flammen,
die schwarze Sonne, vor der Gnad.
Es bleibt ein Ölbrand und die Frage,
was ließen wir uns darauf ein?
Es sei gesagt: An keinem Tage
gehörte uns ein Führerschein.
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Regenzeit
PoetryWas uns ausmacht. Was wir wollen. Worauf wir bauen. Was uns quält. Worauf wir bestehen, worum Andere dankbar sind. Das größte Geschenk. Was den Regen bei uns hält. Das Leben. Was uns ermöglicht. Was wir brauchen. Worunter wir bauen. Was uns Angst ma...