Der alte Vogel, Künstler gestern,
wie viele flog er frei und froh.
vielleicht mit Jungen in den Nestern,
ein Liedlein trällernd sowieso.
Doch hält es ihn am Boden heute
mit seiner Stimme, stumm versteckt.
So leblos, frührer Held der Freude,
des Lebens, kaum mehr aufgeweckt.Noch speist er Wurm und Korn wie immer,
doch etwas fehlt ihm immer mehr.
In Augen bloß ein schwacher Schimmer,
das kleine Herz klopft fast schon schwer.
Die Sträucher bieten Schutz vor Blicken
der bösen Menschen, einer Katz,
die eignen Lider nur in Lücken
der großen Müd'keit machen Platz.Verschlissen und verletzt die Federn
von Luft und Leben wie dem Tod,
zerzaust nach all den Kilometern
ins Abendgrau und Abendrot.
Den kühl gewordnen Kopf gebettet
ins warme Kleid, im Ruhesitz,
noch wachsam, was ihn oft gerettet,
durchfährt ihn meist kein Lebensblitz.Sie pfeifen fröhlich heutger Tage,
doch werden sterblich oder alt;
dem Sangeskünstler ist dies Plage,
des schlimmsten Räubers Urgewalt.
"Denn singen sollen unsre Jungen"
ihn schweigen macht finales Wort.
Sind ungesehen und verklungen,
ihr Lied im leisen Schlussakkord.
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Regenzeit
PoetryWas uns ausmacht. Was wir wollen. Worauf wir bauen. Was uns quält. Worauf wir bestehen, worum Andere dankbar sind. Das größte Geschenk. Was den Regen bei uns hält. Das Leben. Was uns ermöglicht. Was wir brauchen. Worunter wir bauen. Was uns Angst ma...