Magnet

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Die alte Version (zusammen mit "Strudel" entstanden) ist verschütt gegangen...

Im Knochenbett ist ein Magnet,
der mag nur ungern etwas ziehen,
stößt ab, wenn unter Strom er steht,
um ängstlich und verzwergt zu fliehen.
Er fror, kaum merklich, so allein,
denn niemand mocht sich an ihn schmiegen.
Doch wer nur sollte dieses sein?
In welcher Hand will er nur liegen?

Tiefinnerst weiß er, dass er will,
wenn er den Pluspol einst gefunden,
bis dahin bleibt er schweigsam, still,
zu unberührt und ungebunden.
Mich quält die Sehnsucht, ungewisse,
ein Minus, Negativität.
Wie im November die Narzisse,
wie falsch gewachsen und gesät.

Doch müde macht es solch Magneten,
wenn niemand mag ein Minus binden,
ich fühl mich immer mehr allein,
es frostet, brennt nicht in der Brust,
so löst' nicht Ärger uns noch Lust,
sofern du solltest willig sein,(1)
und meinen Lebenssinn begründen,
das Flehen ähnelt fast Gebeten.

Magnetisch, so verheißt man mir,
kein Mensch sei, nur von Eisenblut.
Dass Plus und Minus werd gehalten
in heilger Hand, magnetisch allen,
kein Mensch vermag von ihm zu fallen,
dabei muss gar kein Herz erkalten,
wenn's dort am warmen Vater ruht,
die Hoffnung gilt uns allen hier.

1) Anspielung auf die Curie-Temperatur - Magnetismus wird von einer materialspezifischen Temperatur (und was darüber geht) gekillt

RegenzeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt