Engelsmetall

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Die Menschen sprechen... durch ein Reden,
profaner Worte, häufig hart,
als wär ihn' fremd der Klang von Eden -
für Zwecke wird, was schön, gespart.
Hingegen Engel musizieren,
dass Lyrik niemals illustriert,
wie Wunder zu der Schmelz verführen
im Herzen, das gesegnet wird.

Mit dem spitzem Horn verächtet
Mensch- und Stahlmann die Musik.
Teufels Knechtes Blutkehl knechtet,
beigemengt ein Klangaspik.

Der Engel nimmt die Flöten,
die Geige und er singt.
Sie bläst Fanfarentröten,
vom Wohlklang schön umringt.
Und manchmal schweigen Saiten,
das Blasen geht zu End,
es folgt der Ewigkeiten,
der Stille Instrument.

Und der Engel lässt es krachen,
stampft den Beat, worauf Verlass.
Riffe Feuer frei entfachen,
gutes Böse, dieser Bass.

Was auch erklingen mag,
er wird doch wohl nicht lärmen,
für einen schönen Tag,
dass Schmetterlinge schwärmen.
Aus Noten sticht kein Dorn,
denn lieblich lebt ein Frieden,
aus dem Gesang kein Zorn,
doch Engel sind verschieden.

Und der Engel mag nicht singen,
wie der Liturgist erwart'.
Sprechgesang soll nun erklingen,
Menschlichkeit sei ungespart.

Gitarren fang' auf einmal Feuer,
Metallmacht uns elektrisiert.
Es faucht ein gutes Ungeheuer,
das Trommelfell werd' demoliert -
frivole Flanmenfedern schreiben
am heilgen Himmel Notenstahl.
Ekstatisch soll's die Qual vertreiben,
doch hältst du's für die Höllenqual.

Und der Engel fängt zu krächzen,
und zu grunzen greulich an.
Stillt der Engelsmenschen Lechzen,
macht die Ohren untertan.

Der Engel schreit uns nun zusammen,
Musik ist heilig, auch gewaltig,
du meinst, er wolle uns verdammen -
doch Heiligtum ist vielgestaltig.
Musik ist immer ein Geschenk,
so sieh es auch als solches an -
Geschmack ist streitbar, drum bedenk,
dass dieser differieren kann.

Blitze schlagen aus Akkorden,
Kugelhagel ins Gehör.
Wer mit bloß profanen Worten
bin ich, dass ich mich dran stör?

RegenzeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt