Abenteuer

8 2 0
                                    

Vor langer Zeit ist man geklettert,
gewandert, -fallen, und stand auf,
auf plumpen Schlitten losgebrettert,
ein Stolpern war der Tageslauf.

Vor kürzrer Zeit hat man gelesen,
was einem selbst unmöglich schien -
das Buch war spannend dir gewesen,
doch warst du selber nicht darin.

Und heute ist man nur am Zocken,
und spielt ein Abenteuerspiel,
faul wie Gestank bewegter Socken,
als wenn der Reiz vom Himmel fiel'.

Die Menschheit altert ins Gewisse -
gewiss ist Inaktivität.
Nur weil ich manchmal manches misse,
ist's doch zum Leben nicht zu spät.

Denn Leben bleibt doch unverloschen,
solang ein Herzlein schlägt und lebt.
Es fällt noch heut manch süßer Groschen
aus Glück, der sich in Herzen gräbt.

Für Liebe, nicht für die Geschichte,
für Freude, nicht des Aufstiegs Fall,
für Glauben - Schlamm nicht im Gesichte,
für Zuversicht wir leben all.

Und sei's dein hehres Abenteuer,
dein Weltumlauf mit bloßer Hand
nur die Erklärung deiner Steuer
Papieres Satan und dem Amt.

Wie dem auch sei, ihr sollt es wissen:
Man bleibt zu Hause liebenswert,
so wir einand' nur lieb sein müssen,
dann ist das Glück uns schon beschert.

Ein jedes Herz schlägt in den Schlägen,
die wies ihm Gott voll Güte zu.
Wir können fliegen, können fegen -
Ich lebe, und so lebst auch du.

Auch schlichte Schafe, Wiederkäuer,
den' Hirt und Herde alles sind,
sie sind nicht für die Freude blind -
zu leben, ist das Abenteuer!

RegenzeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt