Neuanfang

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Es dröhnt der nahe Osten,
es brennt der Busch Australiens ab.
Zu überhöhten Kosten
macht Nestlé Mancher Wasser knapp.
Verbissen die Nationen,,
anstatt verzahnt, für Andre da,
kaum besser Religionen,
Europa tötet' Afrika.

Fürs Protzen wird verpfändet,
andauernd klagend konsumiert,
was könnte sein gespendet -
und Maß Beengten proklamiert.
Und Models sind die Priester -
das äußre, zarte Herz zerbricht.
Mein Dasein ist so düster,
zu billig ist mir Sonnenlicht.

Die Hölle bleibe, so der Schein,
nur Leid gedeih' auf Erden.
Das Leben könnte besser sein,
so viel muss anders werden.
Das End will ich erflehen,
das Leben lebt schon viel zu lang.
Ich mag kein' Mensch mehr sehen,
die Welt braucht einen Neuanfang.

Doch manchmal, wenn die Sonne scheint,
ein Lächeln, billig Witze,
Spaziergang, Traum, bei einem Freund,
von eigner Sonn ich schwitze,
dann wird mir etwas offenbar:
wie wunderbar die Wunder.
Gesegnet ist der Schafe Schar,
dazu ich ein Gesunder.

Vergessen, was im klugen Geist,
er bleibt ein Kind zur Stunde.
Ich finde zu mir, wie es heißt,
verschließ' der Welten Wunde.
Die Kehl umarmt Zufriedenheit,
Beschwerden zu vertreiben.
Erfüllt von weiser Schweigezeit,
so will ich immer bleiben.

So friedlich wird gefaltet.
Die Hand, zerfurcht vom Frust zuvor.
Das heiße Herz erkaltet,
Musik gewähr ich meinem Ohr.
Das Leben wird schön ewig lang,
Erlösung kann so schön geschehen
auf Erden schon, mir ist nicht bang,
kein' Neuanfang zu sehen...

Schock!
Feuer!
Eis!
Blut!
Leben!
Tod!

Ich vergess
Ein Prozess
Und es wird...

Hunger!
Es brennt wie ein Vulkan
Und was hast du getan?

Ein Leben bleibt es weiterhin,
was du durchlebst, das bleibt sein Sinn.
Auf Erden kann der Himmel wachsen,
doch ungehaltne Wurzeln knacksen.

RegenzeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt