Der Geist ist eine stete Stätte
zur Züchtung zarter Früchtelein,
so süß; als wär es ein Limette,
so schreckverzerrt könn Koster sein.
Doch viele Früchte, die gediehen,
die wachsen nur für ein Subjekt.
Auch ihre Blüten blass bloß blühen
für Andre, halten sich versteckt.Sie sind so voll mit Vitaminen,
doch wer nichts isst, erhält kein Gift,
so süß, von Seelensonn beschienen,
ihr Wärmestoß ins Herzlein trifft.
Du fühlst dich schwach vor Glück und Liebe,
und Staun', was dort am Baume schwoll -
sie geben Kraft, klarn auf, was trübe,
du fühlst statt leer dich wonnevoll.Doch heut scheint Schenken wenig schicklich,
verschenken muss man, was da wächst,
und machst du so Geliebte glücklich,
du fürchtest einen Fruchtsaftklecks.
Nur manchmal mochte ich dir zeigen,
ein wenig, was mein Baum beschert -
Geschmacklich sprechen, sprachlich schweigen,
und deine waren mir viel wert.Nicht immer wachsen diese Früchte
gar filigran und schön aus mir,
doch all von eigener Geschichte,
ich öffne dir gern meine Tür.
Sie mit dem Geiste abzuschließen,
fällt schwer, weil müde diese klemmt.
So lass uns sie doch gleich genießen,
bevor ich mühsam mich gestemmt.Die Gärten schließen keine Kinder,
und Müdigkeit macht mich so klein.
Du wärmtest mich im Frost vom Winter,
nach erstem Frühling sind sie dein.
Wenn sie ein Laster nur mit Zucker,
jedoch gewiss gesunder Art -
bist anspruchslos du, armer Schlucker?
Denn du hast sie nicht ausgespart.
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Regenzeit
PoetryWas uns ausmacht. Was wir wollen. Worauf wir bauen. Was uns quält. Worauf wir bestehen, worum Andere dankbar sind. Das größte Geschenk. Was den Regen bei uns hält. Das Leben. Was uns ermöglicht. Was wir brauchen. Worunter wir bauen. Was uns Angst ma...