Nadelöhr

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Der Zeitraum, jene dünne Nadel, besitzt ein endlos winzig Öhr.
Die kommst nicht durch mit Kron und Adel,
du gierst, man gibt dir kein Gehör.
Die Zeit entlang gefahrn die Weilen,
geradaus und eindimensional,
in steter Angst, von Zeit zu fallen,
der Edelstahl ist ach so schmal.

Die Angst kann nicht genug verkleinern,
als dass sie hülfe in der Not
zu Traum und Morgen furchtsam Weinern -
du musst fast fallen, wie wenn tot.
Im Bogen wirst du eingefädelt,
den kalten Grund - so hart und starr -,
geweiht, die Seele wird veredelt,
geheiligt, doch erscheint bizarr.

Rückenwind mich drückt zu Boden,
die Schwerkraft auch, ich schwebe nicht
über Zeit, als wär's verboten,
ich reibe rastlos, Stahl euch sticht.
Als Heimat herzlich mich erwart'
Licht und liebres Land voll Güte
Leben einer andren Art,
wie statt bloßem Blatt die Blüte.

Seelig Nektar müsste fließen,
ich nur ruhen und genießen,
brutale Panik mich gepackt -
wie krieg ich mich beschränkt, kompakt?
Nur Tod auf solcher Seele sprießt
Der Geist ist hoffnungslos verschließt[absichtlich falsch]
So schwierig - ich wär gern

offen(1)

1) Ganz kurz gesagt, ist vieles in der Mathematik kompakt, aber nicht offen und. umgekehrt.

RegenzeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt