Gieß sie

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Lange habe ich, weil ernüchtert als Rabe, der gern sänge, mich nicht mehr an solch einen Songtext getraut. Ich weiß nicht, ob das so richtig geht, wahrscheinlich nicht.


Ist eine Blume fern vom Glück
zu ihrer Blüte nicht zurück
vergeht sie, ohne ihre Freude,
vergiss sie nicht im Hier noch Heute,
ist nichts an ihr nicht schwarz
vergib ihr ihre bittre Nacht,
fass vorsichtig in ihren Schacht,
um sie im Troste aufzuhieven,
als Wärme wie Vertrauen schliefen,
so wird sie erst noch sein.

Wenn Tau aus einzig trüben Tränen
der Finsternis in ihr gespeist,
wenn nicht mal im Ersehnen
des Traumes Sonne gleißt (das stell ich mir sehr kehlig vor)

gieß sie, gieß sie
gieß sie, bitte gieß sie
und sieh ihr richtig zu

Ist voll in Farben, lebensfroh
die Blüte, so perfekt wie roh,
ergeht sie sich in ihrer Freude,
bepreise sie noch hier und heute,
und halte in Erinnerung
wie sie zu dir mit ihrem Licht
ein Liebeslied ans Auge spricht
wer sagt, dass sie das Lied verstehe,
es höre, dass sie sich nur sehe?
Und währt's auf Dauer denn?

Wenn Tau aus vollen Freudentränen
der Dunkelheiten frei gespeist,
wenn nichts mehr zu ersehnen,
und sie dich freuen heißt

gieß sie, gieß sie
gieß sie, bitte gieß sie
und sieh ihr richtig zu

Und wenn sie nicht im Dunkel
und nicht im Lichterglanz,
wenn nichts an ihr mehr funkelt,
sie schwach, doch auch nicht ganz,

bitte
bitte
bitte

gieß sie, gieß sie
gieß sie, bitte gieß sie
lass unrecht nicht in Ruh
oh gieß sie, gieß sie
gieß sie, bitte gieß sie
sie braucht es so wie du

RegenzeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt