Oh du fröhliche... Weihnachten mit Mittelerde

Blackout!

Am Nachmittag saß ich mit Legolas, Selina, Kili und Fili in meinem Zimmer, wo wir ein TKKG Hörspiel hörten. Ja, das war für Kinder und eigentlich mochte ich die Bande nicht einmal, aber es war einfach zu lustig sich gemeinsam darüber lustig zu machen. Zum Beispiel wenn Tim, ein Vierzehnjähriger, drei bullige Schwerverbrecher verprügelte, was gerade eben passiert war.

Kurz bevor die Freunde den Goldschatz, den sie suchten, endlich aufspürten, stoppte das Hörspiel plötzlich und zeitgleich wurde auch das Licht in meinem Zimmer gelöscht.

„Matteo, lass das!", rief ich genervt, ich vermutete wieder einen der „lustigen" Streiche von meinem Bruder hinter dem Blackout.

„Ich hab gar nichts gemacht!", hörte ich seinen empörten Ruf, der eindeutig aus seinem Zimmer kam, „Aber mein Licht geht nicht mehr an."

Fuck. Das konnte nur eins bedeuten. Mit einer unguten Vorahnung trat ich ans Fenster und blickte hinaus. Die ganze Straße lag stockdunkel vor mir, nirgendwo brannte eine einzige Lampe.

„Wir haben einen Stromausfall", stöhnte ich, „anscheinend im ganzen Dorf."

„Was hat das zu bedeuten?", erkundigte sich Kili besorgt, „Müssen wir in einen Kampf ziehen?"

Selina winkte lachend ab: „Nein, so schlimm ist es nicht. Wir haben nur keinen Strom mehr, wir können also weder die Lampen noch andere technische Geräte nutzen. So etwas passiert in unserer Gegend irgendwie öfters. Vielleicht ist wieder so ein Trottel gegen das Stromhäuschen am Waldrand gefahren, so wie letztes Jahr."

„Ich mache mal Licht an", verkündete ich und schnappte mir mein Handy, um die Taschenlampe zu aktivieren. Wlan hatte ich nun leider Gottes auch nicht mehr. In meiner Schreibtischschublade fand ich noch zwei weitere Taschenlampen, die ich Fili und Kili in die Hand drückte.

„Lasst uns am besten ins Wohnzimmer", meinte Selina, „da brennt der Ofen noch."

Mit unseren Lampen bahnten wir uns einen Weg nach unten, wo die anderen bereits alle versammelt waren. Bilbo und Thranduil zündeten gerade ein paar Kerzen an und mit dem Feuer, das im Ofen brannte, hatten wir eine recht zufriedenstellende Lichtquelle.

„So ein Mist", fluchte Thorin, „wir können den dritten Film nicht ansehen. Dabei möchte ich doch wissen, wie es ausgeht."

„Dann schauen wir halt morgen weiter", meinte Tom, der mit Tauriel und Lerina am Esstisch hockte, „mir macht eher Sorgen, was wir später essen sollen. Der Herd geht ja auch nicht."

„Kein Essen!", stießen Fili und ich gleichzeitig hervor, „Das Überleben wir nicht!"

„Dito!", schloss sich meine Freundin entsetzt an, doch Kili strahlte: „Wir können doch Pizza bestellen. Dann müssen wir nichts kochen."

„Gute Idee!", freute sich Tauriel, „Ich liebe Pizza!"

„Ich ruf ja schon an", seufzte mein Bruder, „wie ihr alle ausseht, habt ihr schon wieder Hunger, oder?"

Kili, Fili, Selina, Bilbo und ich nickten im Einklang, worauf Tom sein Handy nahm und die beste Pizzeria in der Kreisstadt anrief. Wir entschieden uns für drei Familienpizzen, davon eine Margherita, eine Spezial und eine mit Rucola. Danach mussten wir leider noch warten, weil aufgrund des Stromausfalls so einige Haushalte Pizza bestellt hatten, doch eine dreiviertel Stunde später klingelte es endlich an der Tür. Tom und Tauriel standen auf, um unser Abendessen in Empfang zu nehmen.

Als die dampfenden Pizzen endlich vor uns standen, war ich so glücklich wie lange nicht mehr. Warum machte mich Essen so glücklich? Es war ja fast schon gruselig...

„Pizza!", stöhnte Bilbo und biss strahlend in sein Stück Spezial, „Ich muss mir dringend ein paar Rezepte besorgen, damit ich das Auenland mit einer Auswahl an Pizzen versorgen kann..."

„Gute Idee, das müssen wir auch tun", rief Legolas und blickte seinen Vater an, „stell dir vor, wenn Haldir wieder einmal zu Besuch kommt und dann von dir Pizza serviert bekommt! Er wird aus dem Staunen gar nicht mehr herauskommen und dich sicher zutiefst bewundern für deine kulinarischen Kenntnisse!"

„Ich werde es mir merken", lachte Thranduil, doch ich sah an seinem Gesichtsausdruck, die Idee gefiel ihm...