"DIESE TROLLSCHEISSE TRINKE ICH NICHT!", donnerte Thorins Stimme durchs Haus und ließ mich erstmal heftig zusammenzucken.
Legolas und ich tauschten besorgte Blicke. Anscheinend freute sich der Zwergenkönig nicht über Thrandys Detoxsmoothie.
„Das gibt Ärger", seufzte der Elb, „diese Wortwahl wird meinen Vater ziemlich wütend machen, befürchte ich..."
Da war ich mir um ehrlich zu sein auch sicher. Dabei war es gerade so schön gemütlich. Ich saß mit Legolas in meinem Zimmer, wo wir alte Fotoalben anschauten. Wir waren bereits bei meinem ersten Urlaub an der Ostsee angekommen, wo ich – damals noch klein und süß – im Wasser am Ufer spielte.
„Beleidige nicht meinen Smufi!", rief nun der Elbenkönig nicht weniger aggressiv als Thorin, „Mir geht es doch nur um eure Gesundheit! In den letzten Wochen haben wir alle sehr ungesund gelebt, wir müssen uns dringend entgiften!"
„SCHIEB DIR DEINEN ENTGIFTUNGSSMUFI IN DEINEN FEINEN ELBENPOPO UND LASS UNS DAMIT IN RUHE!", brüllte Thorin.
Vor Schreck ließ ich beinahe das Fotoalbum fallen. Was war denn mit dem los? Schlecht geschlafen oder wie? So schlimm war ein Detoxsmoothie nun doch nicht...
„Welch ekelhafte Aussage!", stöhnte Legolas und verzog das Gesicht, „Ich hoffe, mein Vater schiebt sich den Smufi jetzt nicht wirklich..."
Nun ließ ich das Album doch mit einem spitzen Schrei fallen und hielt mir die Ohren zu.
„Hör auf damit!", kreischte ich, „Oh Gott, was redest du für Zeug? Das ist nur eine Redewendung in Deutschland!"
Der Elb sah sichtlich erleichtert aus und seufzte: „Na dann ist ja gut. Ich gehe trotzdem zu ihm und trinke den Rest. Das wird ihn freuen, da bin ich mir sicher."
„Stimmt, der war eigentlich ganz lecker", schloss ich mich an und ging dann mit Legolas nach unten ins Wohnzimmer, wo Fili und Kili mit Leidesmiene am Tisch saßen und an ihrem Smoothie nippten. Von ihrem Onkel fehlte jede Spur.
„Er ist abgehauen", erklärte Bilbo leise, der ebenfalls ein Glas in der Hand hielt, „uns dreien war seine Aussage, mit Thranduils... Popo so unangenehm, dass wir als Wiedergutmachung den Smufi trinken. Auch wenn er nicht so gut schmeckt."
"Ihr seid die besten", lachte ich und goss mir noch ein Glas ein, "auch wenn das finde ich gar nicht mal so schlecht schmeckt. Wisst ihr, wo Thorin hin ist?"
Fili antwortete: "Er meinte, er wollte zu Mäk Donälds laufen. Thranduil hat nämlich die Speisekammer abgeschlossen, damit wir uns nicht mit dem ungesunden Zeug von dort vollstopfen. Ich muss sagen, dein Vater, Legolas, hat an alles gedacht."
Oh Gott, war Thorin jetzt verrückt geworden? Der nächste Mecces war zu Fuß sicher eine dreiviertel Stunde entfernt. Und wenn er sich auf dem Weg auch noch verlaufen würde...
"Eines ist sicher", ertönte nun Thranduils Ruf aus der Küche, "wenn sich dieser Fruchtzwerg verläuft, ich suche ihn nicht!"
"Wir auch nicht", brummte Kili, "wegen ihm müssen wir jetzt den Ditoxsmufi trinken. Der schmeckt mir nicht."
"Ihr stellt euch auch alle an!", rief ich genervt, "Ihr wollt Krieger sein und kapituliert vor ein bisschen Obst und Gemüse, meine Güte. Stellt euch vor, die Orks beginnen irgendwann mal mit Gemüse rumzuballern? Was macht ihr dann?"
"Wir spalten ihnen die hässlichen Schädel und verbrennen das Gemüse", erklärte Fili trocken und exte das Glas, "komm, Kili, wir haben wichtiges zu tun."
Mit diesen Worten erhoben sich die beiden Brüder und verschwanden in Richtung Keller.
Legolas warf mir einen auffordernden Blick zu. "Ich habe das Gefühl, die planen etwas", flüsterte er, und ich nickte.
"Das hab ich mir auch gerade gedacht. Und ich glaube, ich weiß auch schon was..."
Ich packte den Elb am Arm und zog ihn zur Kellertreppe, wo Licht brannte. Dementsprechend waren Fili und Kili tatsächlich dort unten. So schlichen wir beide nach unten. Auch in unserem Waschraum brannte offenbar eine Lampe, unter dem Türspalt drang ein wenig Licht hindurch. Das bestätigte meine Theorie zu fast hundert Prozent. Ohne zu Zögern riss ich die Tür auf.
"Ha, wusste ich's doch!", rief ich triumphierend und kicherte. Fili und Kili hockten nebeneinander auf der Waschmaschine. Der Blonde war gerade dabei, sich drei Vanillekipferl auf einmal in den Mund zu schieben, hielt jedoch mitten in der Bewegung inne.
Sein Bruder hatte die Plätzchendose mit den Schokocrossies auf dem Schoß und sich offenbar einen ganzen Berg auf einmal in den Mund gestopft, seine Backen sahen aus wie die eines Hamsters.
"Mischt!", stieß er hervor, "Woher wuschtet ihr, dasch wir hier schind?"
"Das war so ein Gefühl", lachte ich, "mir war klar, dass ihr den Morgen kaum ohne Zucker überstehen würdet. Und ich denke mal, ihr wisst seit Wochen, wo wir unsere Plätzchen verstecken, oder?"
"Jaja, wir gestehen alles", murmelte Kili, "aber Respekt. Backen könnt ihr wirklich gut."
"Danke, die Schokokrossies sind von uns", grinste Legolas, "dafür, dass ihr uns so ein schönes Kompliment gemacht habt, werden wir meinem Vater auch nichts erzählen..."
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Oh du fröhliche... Weihnachten mit Mittelerde
FanficEs ist Anfang Dezember, Elli und Selina haben gerade die ersten Klausuren hinter sich gebracht, als es endlich passiert. Mittelerde kommt zurück! Neben den übrigen Verdächtigen tauchen auch Gandalf, Dis und ein verfressenes Halbelben-Baby auf und s...