Der Aufstieg Skywalkers

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Freitag, der 27. Dezember 2019 

Den Rest des zweiten Feiertages hatten wir nur noch mit Reden verbracht, es war einfach viel zu viel passiert. Kili hatte seiner Mutter doch irgendwann gestanden, dass er nun ein gesuchter Verbrecher war und selbst im Radio gesucht wurde. Dis hatte es zum Glück mit Fassung aufgenommen, solange sie ihren Sohn nicht auf der Polizeiwache abholen müsste wäre noch alles in Ordnung. 

Nun saßen wir endlich mal wieder alle gemeinsam beim Frühstück und berieten, wie wir den Tag verbringen wollten. 

"Können wir mal wieder ins Kino gehen?", fragte Fili irgendwann, "Das Popkorn war damals so gut..."

"Aber nur, wenn ihr euch nicht wieder damit abwerft!", rief Thorin erschrocken und warf seinem Neffen einen strengen Blick zu, der sofort zu grinsen begann. 

"Niemals. Ich bin doch nun verheiratet. Und viel verantwortungsbewusster." 

Verantwortungsbewusster. Aha. Das war mal was ganz neues. 

Den anderen schien es ähnlich zu gehen, denn Selina lachte: "Du verantwortungsbewusst? Eher gewinnt Alfrid Germany's Next Topmodel! Aber Kino finde ich an sich eine sehr gute Idee, und ihr?" 

Tom und Tauriel sahen nicht ganz so begeistert aus. Klar, Lerina war vielleicht noch ein bisschen zu klein für ein solches Unternehmen. Legolas und Thranduil lächelten jedoch beide, ihnen schien die Idee zu gefallen. 

"Ich wäre dabei", schloss sich Bilbo an, "und Thorin muss auch mit, damit Fili und Kili keine Unfug anstellen."

"He!", rief Kili gespielt empört, worauf wir erst einmal wieder in einen Lachflash ausbrachen. 

Es stellte sich heraus, dass Gandalf leider kein Fan des Kinos war, er war vergangene Woche mit meinem Vater und Dis in einem 3D-Film gewesen und war noch tagelang von Kopfschmerzen gequält worden. 

"Das war genug Kino für das nächste Zeitalter", stöhnte er, "ich ziehe es vor, hierzubleiben und zu entspannen. Das funktioniert in Deutschland so gut, müsst ihr wissen." 

Am Ende entschieden sich auch Dis, mein Vater und Tom und Tauriel dafür, lieber Zuhause zu bleiben und die besinnliche Weihnachtszeit zu genießen. 

So hockte ich mich nach dem Frühstück mit Legolas, Thranduil, Selina, Kili, Fili, Bilbo, Thorin und Matteo vor meinen Laptop, wo wir das Programm des nächsten Kinos checken wollten. 

"Hey, da läuft Star Wars - Der Aufstieg Skywalkers!", rief mein kleiner Bruder keine Sekunde später, "Da müssen wir rein!" 

"Star Wars!", brüllten Fili und Kili wie aus einem Mund und strahlten sich an, "Bitte!" 

Star Wars war eigentlich keine schlechte Idee, den neuen Teil wollte ich sowieso irgendwann anschauen. Warum dann nicht gleich mit unseren Freunden aus Mittelerde? 

"Das klingt gut", stimmte auch Legolas zu, "ich würde auch gerne Star Wars sehen." 

Auch dem Rest gefiel der Plan, und wir entschieden uns spontan für die Vorführung um zwölf Uhr. Da war die Wahrscheinlichkeit, dass nicht so viele Leute anwesend waren, wesentlich höher als beispielsweise bei der Abendvorführung. 

"Das wird cool!", freute ich mich und umarmte Legolas spontan, "Und lecker. Wir können wieder einen XXL-Eimer Popcorn kaufen!" 

Der Vormittag verflog schnell und mein Vater war so sozial, uns mit seinem Auto zum Kino zu fahren. Wir hätten auch laufen können, aber das wäre ziemlich anstrengend und zeitaufwändig geworden. 

Gegen zehn vor zwölf standen wir bereits vor dem kleinen Kino, in dem es nur einen einzigen Saal gab, und traten dann ein. 

An der Kasse kauften wir unsere Tickets und dazu drei Eimer Popcorn, ehe wir uns auf den Weg in Kinosaal. Außer uns saßen lediglich ein junger Mann und sein Sohn in der Mitte des Raumes, sodass wir uns schnell in der letzten Reihe breit machten. 

"Ich liebe Kino", seufzte Kili und schob sich eine Hand Popcorn in den Mund, "vor allem kann man Händschen halten ohne, dasch es jemand schieht." Ich könnte schwören, dass Selina ein bisschen rot anlief, aber im dämmrigen Licht, das wie immer im Saal herrschte, war dasnicht eindeutig erkennen.
Ich sah lediglich, wie Kili ihr einen Arm um die Schulter legte und sie sich lächelnd an ihn schmiegte. 

Als sich der Vorhang hob und die Lichter endgültig ausgingen, rutschte ich ein wenig näher an Legolas, der mich nach kurzem Zögern zu sich zog. 

"Ich liebe Kino auch", murmelte er, "vor allem..."
Der Rest seines Satzes ging in der legendären Titelmusik unter, bei der ich jedes Mal eine Gänsehaut bekam. 

Oh du fröhliche... Weihnachten mit MittelerdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt