Ein haariger Schock

321 45 14
                                    

Achtung, dieser Teil enthält Spoiler von Star Wars 9, falls es wen interessieren sollte xD 


„Neeeeein!" Kilis gellender Schrei riss mich aus meiner Schockstarre. Die hatten gerade nicht ernsthaft Chewbacca gekillt. Fassungslos starrte ich – genau wie gefühlt alle anderen Zuschauer – auf die Leinwand, wo eben auch Rey und die anderen Charaktere realisierten, was geschehen war.

„Die können doch nicht Chewie töten", jammerte Selina und klammerte sich schluchzend an Kili, „das geht doch nicht!" Aber es sah ganz so aus. Der arme Wookie war von den Bösen gefangen genommen worden, und während Reys und Kylo Rens Duell war der Transporter explodiert – unmöglich, so etwas zu überleben. Das klappte selbst bei Star Wars nicht.

„Vielleicht ist es ein Trick", murmelte Legolas und drückte meine Hand, „vielleicht scherzen sie nur." Das hoffte ich wirklich inständig. Nicht mein Chewbacca, nein, der durfte einfach nicht sterben!

Meine Trauer dauerte jedoch nicht lange – keine fünf Minuten später vernahm ich das typische Brüllen eines wütenden Wookies und Chewbacca tauchte – zwar gefesselt und von ein paar miesen Typen bewacht – in einem anderen Transporter auf.

Ein kollektives erleichtertes Aufatmen machte sich im Kinosaal breit und ich ließ mich mit einem glücklichen Seufzer in meinen Sessel sinken. Legolas hatte recht gehabt, die Macher hatten uns knallhart verarscht. Aber ehrlich. Chewie zu töten wäre einfach zu viel gewesen...

Wie immer blieben wir während des Abspanns im Saal sitzen, einfach um die epische Musik zu genießen. Der Mann, der zwei Reihen vor uns saß, schüttelte währenddessen permanent den Kopf, er sah ziemlich fertig aus. Dabei war der Film meiner Meinung nach gar nicht mal so schlecht gewesen...

Als die Lichter wieder angingen, machten wir uns auf den Weg nach draußen.

„Mir hat es gefallen", gab Fili zu, als wir vor dem Kino standen, „außer, dass Prinzessin Leia sterben musste. Das war zu traurig. Ich mochte sie immer sehr gern."

„Aber kul, dass Hän Solo noch einmal dabei war", meinte sein Bruder lächelnd, „den fand ich immer besonders gut."

Während wir uns zum Marktplatz begaben, wo mein Vater uns in knapp einer halben Stunde abholen wollte, unterhielten wir uns noch ein wenig über den Film. Wie es der Zufall wollte, befand sich mittlerweile ein McDonalds an diesem zentralen Platz, und natürlich waren Fili und Kili Feuer und Flamme.

„Wir haben Hunger! Wir wollen Fast Fud!", riefen sie wie aus einem Mund und wir folgten den beiden wohl oder übel in das Restaurant. Auch wenn ich mich weiterhin weigerte, Mecces als Restaurant zu bezeichnen.

Immerhin war es im Inneren angenehm warm. Selina, Matteo und ich stellten uns am Tresen an, während die anderen eine Sitzecke für uns reservierten. Weil Fast Food ungesund war, kauften wir lediglich eine große Packung Chicken McNuggets und Pommes dazu, das musste für alle reichen. Und Wasser zum Trinken, wir alten Sadisten.

„Wir hätten auch Kola nehmen können", seufzte Kili, „das schmeckt so gut."

„Aber es ist ungesund!", rief mein kleiner Bruder sofort, „Ihr dürft nicht so viel Süßes Zeug essen. Sonst könnt ihr nur noch nach Mittelerde zurückrollen!" 

Thranduil brach sofort in für seine Verhältnisse schallendes Gelächter aus. 

"Der war gut, mein Junge", lachte er, "aber ich fürchte, du hast recht. Ich werde mich mit der Diätküche vertraut machen und in den nächsten Tagen eher leichtes Essen auf den Tisch stellen." 

Diätküche mit Thranduil? Das wurde ja immer besser...

Natürlich hatten die anderen etwas dagegen, Selina rief empört: 

"Mann, Thrandy, übertreib mal nicht. Zwischen Weihnachten und Silvester darf man sich gönnen, das ist ein Naturgesetz! Und ich esse so viel ungesundes Zeug, wie ich möchte!"

"Dito!", schloss sich Kili an und legte einen Arm um sie, "Meine Freundin hat einfach Verstand!" 

Oh du fröhliche... Weihnachten mit MittelerdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt