Den Rest des Tages verbrachten wir endlich wieder bei unserer Lieblingsbeschäftigung – Entspannen und Essen. Legolas und Thranduil waren kurz nach uns von ihrer Joggingrunde zurückgekehrt, diese Verrückten waren allen Ernstes bis in eine fast 20 Kilometer entfernte Stadt gejoggt... Aber immerhin hatten sie dabei ein paar Kalorien verbrannt und um sich zu belohnen hatte Thranduil tatsächlich ein paar Tiefkühlpizzen in den Ofen geschoben. Die verputzten wir innerhalb von zehn Minuten und weil essen anstrengend war, machten wir es uns danach auf dem Sofa gemütlich. Dort hockten wir den Rest des Tages, unterhielten uns und schauten Galileo, was vor allem Bilbo und Thranduil gefiel, da heute dieser Typ da war, der alle möglichen Marken-Süßigkeiten selbst nachkochte.
„Das werde ich alles einmal ausprobieren", freute sich Bilbo mit leuchtenden Augen, „auch wenn ich keine Ahnung habe, wo ich die Zutaten herbekommen soll. Die gibt es doch nicht einmal im größten Supermarkt. Und bei Aldi erst recht nicht."
„Da hast du recht", seufzte Tom und wollte gerade etwas sagen, als plötzlich unser Telefon klingelte. Weil ich telefonieren abgrundtief hasste, war er so freundlich und erhob sich, um abzunehmen.
„Wer kann das sein?", wunderte sich Fili, doch da hörten wir es bereits.
„Ach, Oma, das ist ja schön, dass du anrufst!", rief mein Bruder betont fröhlich ins Telefon.
Sofort lief es mir eiskalt den Rücken hinunter. Weihnachten. Das Fest der Liebe. Und noch viel schlimmer. Das Fest der nie endenden Familienbesuche. Dieses Jahr würde das echt kompliziert werden!
Auch Selina war sich über diesen Umstand im Klaren und brachte die anderen mit einem alarmierenden Blick zum Schweigen. Bilbo schaltete schnell den Fernseher auf Stumm.
„Wie, ihr fliegt über Weihnachten nach Kanada? Ich dachte, Opa hätte Flugangst!", ertönte nun Toms Stimme, und ich wollte gerade aufatmen, doch da sagte er mit etwas Unbehagen in der Stimme: „Ah, ihr kommt morgen mal vorbei? Zum Tee? Äh, ja, das passt."
„Verdammt, fremder Besuch hat uns gerade noch gefehlt", flüsterte Thorin genervt. Ich verzog das Gesicht. Es waren immerhin meine Großeltern, die konnten wir kaum rausschmeißen.
„Das sind keine Fremden, das sind meine Oma und mein Opa!", rief Matteo nun, der Thranduil Zöpfchen geflochten hatte, „Und die sind nett. Sie bringen mir immer Taschengeld und Süßigkeiten mit."
„Wir können uns ja einfach auf dem Dachboden verstecken", schlug Bilbo vor, „dort sind wir in Sicherheit."
Inzwischen war mein Bruder wieder zu uns zurückgekehrt und grinste unsicher in die Runde.
„Wie ihr sicher mitbekommen habt, kommen morgen Nachmittag unsere Großeltern zu Besuch. Ihr müsst euch deshalb so lange zurückziehen", meinte er und seufzte, „aber mein Vater hat ihnen wohl Tauriel als meine Verlobte Tatjana und Legolas als Ellis Freund Lambert vorgestellt. Und jetzt wollen sie euch logischerweise kennenlernen."
Trotz der Ernsthaftigkeit der Situation prustete ich los. Lambert? Hatte mein Vater was mit Gandalf geraucht, als er auf diesen Namen gekommen war? Eine andere Möglichkeit kam eigentlich gar nicht in Frage. Auch Legolas wirkte nicht besonders erfreut. „Ich will nicht Lambert heißen", meinte er missmutig, aber alles Jammern half nichts.
„Sorri, Lego", lachte Tauriel, „auch wenn mir mein Name auch nicht sonderlich gefällt. Aber ich freue mich, eure Großeltern kennenzulernen."
"Die sind echt nett", stimmte ich zu, "und vor allem sind sie keine Nazis. Das finde ich sehr angenehm."
"Ich will trotzdem nicht Lambert heißen!", rief Legolas trotzig, "DAS IST EIN SCHEIß NAME!"
"Achte auf deine Wortwahl, Sohn!", fuhr in Thranduil an, "Das gehört sich nicht für einen von uns. Und so schlimm ist dieser Name nun auch wieder nicht."
"Entschuldigung", murmelte Legolas und blickte zerknirscht in die Runde, worauf ich ihm tröstend einen Arm um die Schulter legte. "Mach dir nichts draus. Ich besorge dir eine Tafel Schokolade, das hilft bei Problemen."
"Bring doch noch eine Flasche Rotwein mit!", rief mir Thranduil hinterher, als ich mich auf den Weg in die Küche machte.
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Oh du fröhliche... Weihnachten mit Mittelerde
FanfictionEs ist Anfang Dezember, Elli und Selina haben gerade die ersten Klausuren hinter sich gebracht, als es endlich passiert. Mittelerde kommt zurück! Neben den übrigen Verdächtigen tauchen auch Gandalf, Dis und ein verfressenes Halbelben-Baby auf und s...