Tausende Krankheiten wirst du erleiden, doch nur eine ist dein Tod (2)

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„Hör zu!" Er beugte sich über sie, als sie aufschrie und sich die Wange erschrocken fest hielt. „Ich mache mit dir, was und wie ich es will. Du hattest deinen Spaß, richtig?" Er blickte sie aus funkelnden Augen an, dass Gesicht vor Wut verzerrt. Eine Träne lief ihr über die Wange und sie nickte leicht.

„Dann hätten wir das geklärt." Er drückte ihr leicht gegen die Schulter, sodass sie sich auf das helle Bett fallen ließ. Sie verdeckte ihren Oberkörper mit den Händen und drehte den Kopf weg, die Beine ausgebreitet. Er stützte sich über sie, mit den Handflächen neben ihrer Hüfte.

„Nur weil das Prinzesschen der Lichtelben nicht hier ist, heißt es nicht, dass ich jemand anderen zur Frau nehme", schrie er sie an. Sie schloss die Augen, um die Tränen zu verstecken, die sich ihren Weg aus ihren Augen bahnten. Firell fuhr ihr durchs Haar, doch sie zog den Kopf weg. Mit einer Hand packte er ihren Kopf und zog ihn zu sich hin. Ihr so feines Gesicht war gerötet und von den Tränen leicht angeschwollen.

„Du bist nur eine von vielen, finde dich damit ab!" Er richtete sich wieder auf und stolzierte im Zimmer umher, auf der Suche nach seiner Hose. Mirabell blieb steif auf dem Bett liegen, nur ihr Schluchzen wurde lauter. Er zog sich seine feine beige Baumwollhose über und lief halb angezogen zurück zu ihr. Sein Herz pulsierte, doch seine Sprache war eindeutig.

„Zieh dich aus!", rief er ihr mit etwas gesenkter Stimme entgegen, dich dennoch scharf die Luft durchstach, die noch zwischen ihnen stand. Sie tat wie ihr befohlen, richtete sich dabei jedoch auf. Mit beiden Armen bedeckte sie ihre Brust, die sie ihm Momente zuvor noch stolz präsentiert hatte, ebenso wie sie ihren Schambereich mit einem angewinkelten Bein versteckte. Firell beobachtete sie und zog ihr hellblaues Unterkleid von ihr weg, sobald Mirabell es neben sich auf das Bett fallen ließ.

„Du wirst wie jedes andere Mädchen im Bett auf deine Nachpflege warten. Und solltest du irgendjemandem erzählen, was du hier getan hast und wie ich auf dich reagieren musste, dann wird dir Böses schwanen, denke nicht, dass ich dich nicht wieder finde. Mein Gedächtnis ist besser als das jedes anderen Mannes, den du noch begatten darfst. Du bist hübsch, mach dir deine Gabe nicht zunichte." Er starrte sie an und betrachtete noch einmal, was er jetzt hasste. Es war ihm, trotz seines Wesens, wichtig, dass er einen gewissen Status für seine Mätressen behielt, so würden sie auch in Zukunft noch zu ihm kommen und sein Hof würde weiterhin sein gutes Ansehen behalten. Er hatte die Idee eigens entwickelt und soweit er wusste geschah dies auch nur bei ihm. Die Mädchen wurden nach ihrem Dienst gebadet, in ihrem eigenen Bereich, so lange wie sie wollten massiert und bekamen im Anschluss noch ein neues Kleid, dass perfekt an ihre Bewegungen und Kurven angepasst war, um in voller Pracht die Stärke seines Reiches zu präsentieren.

Es war trotz seiner sonst so freundlichen Reden alles nur Eigennutz, denn wenn sich seine Frauen gut präsentierten und gut von ihm sprachen, dann würde das Volk ihn für einen begnadeten Herrscher halten und ihm stets treu sein, sodass sie ihm unterstanden, ohne dass er sie zu etwas zwang. Sie würden ihm blindlings folgen und für ihn sterben.

Die Hände vor Wut verkrampft starrte er auf ihre bleiche Kleidung. Sie war ein einfaches Mädchen, selbst ihr bestes Kleid konnte nicht mit den Alltagskleidern seiner Dienerschaft mithalten. Und doch hatte er sie genommen, denn die schönsten und begehrenswehrtesten Mädchen waren meist die ärmsten seines Landes. Kurz schloss Firell die Augen und atmete noch einmal ihren verführerischen Duft ein, bevor er ihr das Gewand ins Gesicht schleuderte, sich umdrehte und zur Tür schritt. Im Augenwinkel bemerkte er, wie sie sich zitternd vom Bett hoch hob und ihre Kleidung einsammelte. Die Augen verdrehend wendete er sich der Tür zu und stieß sie scharf auf. Sie quietschte laut, als sie vor ihm aufschwang. Nackten Fußes schritt er über die Schwelle und zollte den wachenden Soldaten an der Tür mit einem kleinen Nicken seinen Respekt. Er wusste, dass sie alles mit angehört hatten, doch ebenso konnte er sich darauf verlassen, dass sie ihm treu waren und nicht ein Wort, nicht einmal untereinander, über das Schauspiel in den Räumen hinter ihnen, verlieren würden. Ein kurzes Nicken ihrerseits und das Aufstampfen ihrer Speere auf den Boden bestätigten sein Vertrauen.

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