bella cosa

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Da ich kein Trikot der Nationalmannschaft habe, ziehe ich mir ein ganz normales Frühlingsoutfit an.

Ich denke das passt sowieso besser, weil Leon bereits gesagt hat, dass wir im Angehörigenbereich sitzen

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Ich denke das passt sowieso besser, weil Leon bereits gesagt hat, dass wir im Angehörigenbereich sitzen. Eigentlich war ich davon nicht so sonderlich begeistert jetzt schon mit dieser Spielerfrauensache konfrontiert zu werden. Noch dazu in einem anderen Land bei einem Spiel, in dem mir weder Lina noch Melissa zur Seite stehen werden. Außer Marius kenne ich niemanden und das lässt mich etwas nervös werden. Dass es Spekulationen in der Presse geben wird, ist mir bewusst. Das stört mich allerdings weniger.

Ich will Leon und zwar so wie er ist, denn ich liebe ihn. Ich weiß, dass es nicht immer leicht wird und dass einiges auf uns, vor allem mich zukommen wird. Aber mein Freund ist an meiner Seite, deshalb sehe ich dem mittlerweile entspannter entgegen. Anfangs hat das ganz anders ausgesehen, warum ich mich so darüber aufgeregt habe weiß ich jetzt nicht mehr. Ich will mich nicht verstecken. Es wird jetzt nicht sofort ein Statement oder irgendwelche Pärchenbilder in den sozialen Netzwerken geben, das passt nicht zu uns, aber wir werden auch nichts verleugnen. So haben Leon und ich es besprochen.

Völlig in meinen Gedanken versunken schrecke ich auf,  als es an der Türe klopft. „Ja herein." ,rufe ich.  Hendrik öffnet die Tür: „Mathea bist du fertig? Wir sollten langsam los, damit du nicht zu spät kommst."  „Ja ich komme, Sekunde bitte." Schnell packe ich meine Tasche und schlüpfe in meine weißen Sneaker. Dann gehe ich nach unten, wo Hendrik auf mich wartet. Er hat sich natürlich in sein orangenes Trikot geworfen und einen Schal um. Da es mittlerweile Mai ist, ist es nicht mehr allzu kalt, die Sonne scheint schon den ganzen Tag herrlich über Amsterdam. Ich schnappe mir noch meine dünne Weste, ehe wir uns auf den Weg zum Stadion machen.

Die Fahrt mit den Öffis dauert eine ganze Weile, da die Route zum Stadion leider nicht die schnellste ist. Je näher wir dem Stadion kommen, desto mehr Fans der Mannschaften sind unterwegs. Das Gedränge wird immer dichter, aber letztendlich kommen wir pünktlich an der Arena an. Hendrik bringt mich zu dem Eingang, an dem ich mit Marius verabredet bin. Ich halte Ausschau nach dem großen brünetten Mann und entdecke ihn schließlich etwas abseits der Masse. Mein Onkel verabschiedet sich von mir, um zu seinen Kumpels zu gehen. Ich wünsche ihm viel Spaß bei dem Spiel, bevor ich auf den besten Freund von Leon zugehe. Auch er hat kein Trikot an, sondern ein lässiges Shirt und Jeans.

Marius hat mich mittlerweile entdeckt und winkt mir zu. Als ich vor ihm stehe umarmen wir uns zur Begrüßung. „Hallo Mathea, schön dich wieder zu sehen. Bist du gut hier angekommen?" ,erkundigt er sich. Ich nicke: „Ja der Flug war sehr angenehm und natürlich wahnsinnig schnell. Und du hattest du auch eine gute Reise?" ,erwidere ich. „Ja alles super wir sind mit dem Zug gekommen. Das hat gut funktioniert und wir hatten nicht mal eine Verspätung. Bist du bereit? Dann lass uns reingehen, wir werden erwartet." Ich grinse etwas aufgeregt: „Zugegeben ich bin ein bisschen nervös, aber lass uns gehen." Marius lacht: „Keine Sorge die sind alle nett und beißen nicht. Konrad ist am Anfang manchmal etwas grummelig aber das meint der nicht so. Und die Mädels freuen sich schon sehr. Mach dir keine Gedanken, ich hab Leon versprochen, dass ich auf dich aufpasse und das werde ich auch machen." Ich nicke, auch wenn mir die Aussage über Leons Papa nicht unbedingt Erleichterung verschafft. Gemeinsam gehen wir zu dem Eingang und lassen unsere VIP-Pässe kontrollieren. Dann treten wir in das Stadion und es gibt jetzt kein zurück mehr. Aufgeregt atme ich tief durch. Marius und ich gehen direkt zur Tribüne.

Marius zeigt auf einen Mann, neben dem zwei braunhaarige Frauen sitzen, wir sehen die drei nur von hinten: „Das sind sie, willst du gleich Hallo sagen oder sollen wir erst etwas zu trinken besorgen?" Ich bin froh, dass Marius dabei ist und sich um mich kümmert. „Nein schon gut, lass uns hingehen. Sitzen wir bei ihnen?" „Ja uns gehören die beiden freien Plätze daneben." Ich nicke und folge ihm die paar Stufen nach unten. „Hey ich hab jemanden mitgebracht." ,ergreift er das Wort und sofort drehen sich die drei zu uns. Ich lächele schüchtern und bin mir nicht ganz sicher was ich machen soll. Eine der beiden Frauen erhebt sich, ich kenne sie bereits von Leons Videoanruf. Es ist Luisa sein Zwilling. Sie lächelt mich an und drängelt sich an Marius vorbei um mich zu umarmen. „Oh hallo wie schön, dass wir uns endlich richtig kennenlernen. Fantastisch, dass du dir es einrichten konntest zu kommen. Du bist sooo ein hübsches Ding unfassbar, dass du mit unserem Bruder zusammen bist." ,strahlt sie mich an. Ich bin zwar ein bisschen überrumpelt aber auch erleichtert, da Luisa genau so nett ist, wie ich sie in Erinnerung habe. „Ich freue mich auch total hier zu sein und natürlich euch kennenzulernen." Auch die andere Frau tritt zu uns. Sie lächelt ebenfalls so offen wie Luisa und die Ähnlichkeit der beiden zu meinem Freund ist nicht zu übersehen. „Hey Mathea, ich bin Charlotte. Wie schön, dass unser Bruder dich nicht mehr vor uns versteckt." Marius lacht: „Ich kann verstehen, dass er sie euch nicht sofort zum Fraß vorwerfen wollte. Schließlich will Leon ja nicht, dass Mathea schreiend die Flucht ergreift, sobald sie euch Verrückte kennt." Charlotte verdreht die Augen und boxt ihm in die Seite. „Hör nicht auf ihn. Wir waren nur ziemlich gespannt auf dich, immerhin ist es schon etwas her, dass Leon jemand vorgestellt hat." Ich lächele verständnisvoll: „Ich kann das verstehen, leider hat es sich nur vorher noch nicht ergeben, dass wir uns kennenlernen, umso schöner, dass es heute geklappt hat."

Der Mann, der offensichtlich Leons Papa ist und sich bis eben noch mit seinem Sitznachbarn unterhalten hat, kommt auch zu uns. „Hallo ich bin Konrad, schön dich kennenzulernen Mathea." Ich ergreife seine Hand: „Ich finde es auch schön, Leons Familie zu treffen." Konrad nickt und deutet an, dass wir uns setzen sollen. „Die Jungs kommen gleich zum Aufwärmen." ,erklärt er. Scheint als wäre er nicht so gesprächig wie seine Töchter. Ich nehme zwischen Luisa und Marius platz. „Na siehst du ist doch alles gut gelaufen." ,grinst mich Marius an. Ich bin mir zwar nicht ganz so sicher, was ich davon halten soll, dass sich Leons Vater anscheinend nicht wirklich für mich interessiert aber ja alles in allem hätte es wahrscheinlich auch schlechter laufen können. Also nicke ich und richte meine Augen auf das Spielfeld, wo gerade die Mannschaften zum Warmmachen kommen.

nulla accade senza ragione // Leon GoretzkaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt